Freie Sicht auf die Kirche, klare Raumkanten
Das Bochumer Planungsbüro wbp Landschaftsarchitekten hat in Kooperation mit dem Architekturbüro echtermeyer.fietz aus Dortmund den Architekten-Wettbewerb zur Neugestaltung des Europaplatzes (halloherne berichtete) gewonnen. Die wesentlichen Aspekte dieses Entwurfs lauten: klare Raumkanten, bessere Sicht auf die Kreuzkirche, eine stärkere Anbindung des LWL-Museums an den Platz und eine Einbindung des geplanten Gemeindezentrums neben dem CVJM-Haus, die weiterhin eine offene Passage zur Harannistraße zulässt.
Entlang der Wiesen vor dem LWL-Museum und vor dem CVJM-Haus sollen kleine Mauern, die auch als Sitzgelegenheit dienen sollen, dem Platz eine klare optische Eingrenzung geben. Die Breite des Zugangs zum Museum soll verdoppelt werden, die Außengastronomie des Museums-Cafe näher an den Platz heranrücken, und die rot-weißen Stäbe in der Wiese sollen auch als Spielgeräte für Kinder genutzt werden können. "Man kann Seile dazwischen spannen oder auch Hängematten", so Rebecca Junge (wbp) bei der Vorstellung des Siegerentwurfs am Donnerstagabend (3.9.2015) im LWL-Museum.
Für die optische Freilegung der Kreuzkirche werden einige Bäume gefällt werden müssen. Einzig der Baum rechts vor dem Eingang soll stehen bleiben und sein Stamm mit einer Sitzbank umrundet werden. Einige wenige Bäume sollen an anderen Stellen gepflanzt werden - "damit der grüne Charakter des Platzes erhalten bleibt" (Junge).
Für den von der Kreuzkirchen-Gemeinde geplanten Neubau eines Gemeindezentrums schlägt wbp vor: ein frei stehendes Gebäude, das sich östlich zur Harannistraße an das CVJM-Haus anschließt; mit ausreichend Platz zwischen Neubau und Kirche, damit die Passage zur Harannistraße geräumig bleibt und nicht zu einem verengten Angstraum werden kann.
Eine siebenköpfige Jury hat sich für diesen Entwurf entschieden - und gegen zwei konkurrierende Entwürfe von Planungsbüros. Die Entscheidung geht als Empfehlung an die Stadt Herne, die die Neugestaltung des Europaplatzes für 2017 plant. 1,5 Mio Euro stehen derzeit dafür zur Verfügung, von denen die Stadt 20 Prozent finanzieren muss. Die politischen Gremien (Rat und Ausschüsse) der Stadt Herne werden sich in nächster Zeit mit der Empfehlung des Sieger-Entwurfs befassen und Entscheidungen zur Umsetzung einer Neugestaltung des Europaplatzes treffen.