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Die Verkehrsstatistik der Polizei Bochum, die auch für Herne zuständig ist, wurde veröffentlicht.

Auswirkungen der Lockdowns, ein Herner tödlich verunglückt

Deutlich weniger Verkehrsunfälle in 2020

Viele hatten es bereits vermutet, die Polizei Bochum bestätigte diese Annahme mit der Veröffentlichung der Verkehrsunfallstatistik 2020 am Mittwoch (10.3.2021). Durch die Corona-Krise und in Lockdowns weniger fahrenden Autos ist die Zahl der Verkehrsunfälle in Bochum, Herne und Witten im Jahr 2020 um rund 11,3 Prozent von 25.112 auf 22.279 Unfälle gesunken, damit bewegen sie sich auf dem Niveau von 2016. Gleichzeitig stieg die Gesamtzahl der Verkehrstoten von zwei auf sieben.

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Die Polizei gibt an, dass die Wahrscheinlichkeit, im Straßenverkehr zu verunglücken, bezogen auf die Einwohnerzahl nirgendwo in NRW geringer ist als beim Polizeipräsidium Bochum mit den zugehörigen Kommunen Bochum, Herne und Witten.

Für Herne sank die Zahl von 5.940 auf 5.163 Fälle, dabei gab es einen Verkehrstoten zu beklagen. Dies war ein 85-jähriger Fußgänger, der an der Ecke Berliner Straße/ Heidstraße unvermittelt auf die Straße trat und von einem Linienbus erfasst wurde (halloherne berichtete). Er kam ins Krankenhaus, wo sich sein Gesundheitszustand verschlechterte und er letztlich starb. Von 394 verunglückten Personen galten 62 als schwer verletzt.

Die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden sank von 363 auf 335. Deren Aufklärungsquote (AQ) sowie der mit Fahrerflucht stieg von 68,96 auf 71,4 Prozent.

Der spektakuläre Unfall auf dem Westring am 20.8.2020.

Deutlich zurück ging die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Sachschaden, sie sank von 5.577 auf 4.828. Die Unfälle mit Fahrrad- und Pedelecfahrern (E-Bikes) blieb recht konstant mit 115 Fällen (Vorjahr 118). Dennoch rechnet die Polizei damit, dass durch die Corona-Pandemie sich die Mobilität verändert und mehr Personen mit Fahrrädern unterwegs sein werden. Dies würde zwangsläufig zu mehr Unfällen führen.

51 Fälle mit Alkohol verzeichnete die Polizei für Herne, 13 weniger als noch 2019. Unfälle, bei denen Drogen im Spiel waren, gingen von 19 auf 16 zurück.

Drei Unfallursachen stiegen in der Anzahl an

Bei den Unfällen stiegen als Ursachen falsches Verhalten gegenüber zu Fuß gehende in der Statistik an (von 29 auf 33), ebenso Überholen (von 2 auf 9) und berauschende Mittel (von 2 auf 5).

Als häufige Unfallstellen werden folgende Straßenpunkte genannt:

  • Hammerschmidtstr./A42/ Am Stöckmannshof
  • Funkenbergstr./Bahnhofstr./Bahnhofsplatz
  • Hölkeskampring/Altenhöfener Str.
  • Hölkeskampring/Castroper Str.
  • Sodinger Str./Wiescherstr./ Hermann-Löns-Str. (keine neuen Unfälle mehr)
  • Landwehrweg/Gysenbergstr./Voßstr.
  • Rainerstr./Auf der Wenge
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Als besondere Unfälle 2020 nannte die Polizei für Herne den Unfall am Westring am 20. August 2020 (halloherne berichtete). Im Verkehrsunfallbericht heißt es: Bei normalem Verkehrsfluss fährt ein 19-jähriger Herner „zickzack“, um schneller voranzukommen. Hierbei kollidiert er mit einem vorausfahrenden Auto, verliert anschließend die Kontrolle über sein Fahrzeug und durchbricht den Zaun, der die Fahrbahnen voneinander trennt. Das Auto gerät in den Gegenverkehr und stößt frontal mit einem anderen Pkw zusammen. Insgesamt wurden vier Fahrzeuge beschädigt. Mehrere Personen werden leicht verletzt.

| Autor: Marcel Gruteser
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