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v.l. Der Kommissarische Chefarzt Dr. Jens Peter Hölzen führte zusammen mit Oberarzt Dr. Urs Pabst die 2.000ste PIPAC-Behandlung durch.

2000ste Patient kam aus Schweden

PIPAC-Therapie bei Bauchfellkrebs

Ein interdisziplinäres Team des Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum hat das einzigartige PIPAC-Verfahren entwickelt, um den bisher nicht heilbaren Bauchfellkrebs zurückzudrängen und den Patienten Lebenszeit sowie -qualität zu schenken. Ein Modell, das weltweit viel Anerkennung gefunden hat. Nun wurde die 2.000. Behandlung in der Herner Entwickler-Klinik durchgeführt.

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Bauchfellkrebs ist eine Krebsart, die das Innere des Bauchraumes betrifft und oft auch die Folge anderer Erkrankungen wie Eierstock-, Magen- oder Darmkrebs ist. Um den Betroffenen mehr Lebenszeit und -qualität zu geben, entwickelte ein interdisziplinäres Team des Marien Hospital Herne das PIPAC-Therapieverfahren. PIPAC steht für Pressurized Intra Peritoneal Aerosol Chemotherapy. „Dabei werden Chemotherapeutika als Aerosol, also als feiner Sprühnebel, unter Druck direkt in die Bauchhöhle eingeführt, um die Krebsgeschwüre gezielter erreichen und damit zurückdrängen zu können“, erklärt Dr. Urs Pabst, Oberarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie und Spezialist für onkologische Chirurgie. Er ist seit 2012 an der Entwicklung des Verfahrens beteiligt und zählt international zu den Experten mit der größten Expertise.

„Die 2.000ste PIPAC-Behandlung haben wir bei einem schwedischen Patienten durchgeführt, bei dem ein aggressiver Bauchspeicheldrüsenkrebs in das Bauchfell gestreut hat und der für die Behandlung extra nach Deutschland kam“, berichtet der Oberarzt. „Auch Erkrankte aus anderen europäischen Ländern kommen zu uns. Patienten aus Asien, Afrika sowie Nord- und Südamerika sind ebenfalls keine Seltenheit“, erklärt der Kommissarische Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie und Leiter des zertifizierten Kompetenzzentrum für Bauchfellkrebs, Dr. Jens Peter Hölzen.

Zusammen mit dem Team um Prof. Dr. Clemens Tempfer, Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, werden in der Herner Klinik pro Jahr circa 300 PIPAC-Behandlungen durchgeführt. In enger Kooperation werden Patientinnen mit Bauchfellkrebs, verursacht durch Eileiter-, Eierstock- oder Gebärmutterhalskrebs, behandelt. Nicht nur die Therapie, sondern auch die Entwicklung des PIPAC-Verfahrens ist ein Gemeinschaftsprojekt zwischen der Chirurgischen Klinik, der Klinik für Frauenheilkunde sowie der Onkologie des Marien Hospital Herne. „Die schnelle, unkomplizierte und erfolgreiche Umsetzung von PIPAC ist vor allem durch die ausgezeichnete interdisziplinäre Zusammenarbeit wie zum Beispiel mit dem OP-Personal und der gruppeneigenen Apotheke erst ermöglicht worden. Das wissen wir sehr zu schätzen“, so Dr. Hölzen.

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Die Herner entwickelten die Therapie jedoch nicht nur, sie waren auch die Ersten, die einen Großteil der weltweiten PIPAC-Experten ausbildeten. Das internationale Register wird von Herne aus geführt.

Donnerstag, 5. April 2018 | Quelle: Pressedienst Elisabethgruppe
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