
26. Interkulturelle Woche
Am Mittwoch (7.9.2016) wurde das Konzept zur 26. Interkulturellen Woche vorgestellt. Unter dem aus Goethes Faust entlehnten Motto Hier bin ich Mensch! Hier darf ich's sein!, haben die Verantwortlichen ein Programm zusammengestellt, das von Freitag bis Sonntag, 16. - 25. September, den interkulturellen Austausch in Herne zum Ziel hat. "Ich finde das Motto passt hundertprozentig zu Herne. Hier leben Menschen aus über 120 Nationen. Dass wir den Menschen in der Vordergrund stellen, passt zur Interkulturellen Woche", so Muzaffer Oruç, Vorsitzender des Herner Integrationsrates. Um erwachsener zu wirken, aber auch jüngere Zielgruppen anzusprechen, wurden im Vergleich zu den letzten Jahren einige Umstrukturierungen und Modernisierungen im Konzept der Interkulturellen Woche vorgenommen.

Das Thema Integration besitzt in Herne besondere Aktualität. "Wir sind 2800 mehr Menschen mit Zuwanderungs-Hintergrund (seit dem letzten Jahr; Anm. d. Redaktion). Das macht deutlich, wie sich die Bevölkerungsstruktur in unserer Stadt verändert hat", sagte Dr. Frank Burbulla, der zuständige Stadtrat. Dennoch soll während der Veranstaltungen explizit nicht die Flüchtlingskrise in den Vordergrund gestellt werden. Denn der Zweck der Woche sei das friedliche und harmonische Miteinander aller Bevölkerungsgruppen und nicht nur einer isolierten Gruppe. Um dem gerecht zu werden, hat der Integrationsrat der Stadt Herne mit vielen Einrichtungen und Institutionen, sowie erstmals mit offiziellen Kooperationspartnern, zusammengearbeitet.

Eine der Neuerungen ist die thematische Bündelung der Veranstaltungen. Anstatt den Interessenten mit einem überfrachteten Programm zu überfordern, wurden neun Kategorien erarbeitet, in die alles eingeordnet wurde: Bildung, Ausstellungen, Begleitvorträge, Museal, Kulinarisch, Film, Interreligiös, Kitas, Spiel und Spaß. "Die Zahl der Veranstaltungen ist etwas weniger geworden, aber teilweise auch qualitativer, wenn ich sehe, dass man sich an das Motto angelehnt hat", so Tanja Hinz, aus der Geschäftsstelle des Integrationsrates. Zudem werden parallele Veranstaltungen und somit Termin-Konflikte vermieden.

Thomas Schmidt, Fotograf der Stadt, war für das Corporate Design - also die einheitliche Gestaltung aller Werbemittel - zuständig. Das Motiv Planet Erde ziert, sinnbildlich für den internationalen Charakter, Plakate und Programmheft. Fast alle Fotos sind in schwarz-weiß gehalten, um nicht vom Inhalt abzulenken. Besonders stolz sind die Verantwortlichen auf den Online-Onepager, der das Programm für Mobilgeräte optimiert darstellt. "Erfahrungsgemäß sind es natürlich Jugendliche, die von ihrem Smartphone kaum noch zu trennen sind und wahrscheinlich lieber auf dem Smartphone ein bisschen scrollen, was für sie interessant ist, als mit einem Heft rumzulaufen", so Schmidt. Zudem können entfallende oder zusätzliche Programmpunkte zeitnah eingepflegt werden. Das Programm ist unter www.ikwmobil.herne.de bereitgestellt oder offline in allen öffentlichen Gebäuden, etwa den Rathäusern, sowie den meisten Veranstaltungsorten ausgelegt.