
Geld für Verpasstes, Zukunftsausschuss sucht Projekte aus
300.000 Euro für Kinder und Jugendliche
Gute Nachrichten für Herner Kinder und Jugendliche: Vom Bund gibt es 300.000 Euro, um Teile der Zeit nachzuholen, die während der Corona-Pandemie durch die vielen Einschränkungen verloren ging. Das beinhaltet Beteiligungen an Freizeitmöglichkeiten und mehr Partizipation. Besonders ist daran, dass Kinder und Jugendliche mit einbezogen werden, was mit dem Geld geschieht.
Das Förderprogramm heißt „Das Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit“. Eigentlich liegt die maximale Förderung bei 150.000 Euro, da Herne sich aber zwei Mal beworben hat, gibt es die doppelte Summe. Das wurde bei einem Pressegespräch am Donnerstag (2.3.2023) mitgeteilt. Der Bundestag hat insgesamt 55 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
Vereine, Verbände und Initiativen werden unterstützt
„Die Kinder mussten auf viel verzichten, nun werden sie von der Bundesebene unterstützt“, sagt Hernes Bundestagsabgeordnete Michelle Müntefering (SPD). „Das Geld kann beispielsweise für Festivals, Sportturniere oder den Verleih von Sportgeräten genutzt werden.“ So können Vereine, Verbände und Initiativen unterstützt werden. Für sie steht fest: „Das werden bestimmt gute Erlebnisse. Ich bin gespannt, was entsteht.“

Das sieht auch Andreas Merkendorf so. Der Dezernent erläutert den Beteiligungsprozess: „100 Kinder und Jugendliche haben aus Jugendeinrichtungen, Schulen und über die Kinderanwältin verschiedene Projekte eingereicht, die sie gerne umsetzen würden. Diese Ideen kamen bei Workshops zusammen - generell sind wir überrascht, dass sich so viele beteiligen. Aber sie wissen, wo etwas passieren muss.“
16 Personen involviert, zwölf davon sind minderjährig
In Kürze, das soll bereits im März geschehen, bildet sich ein sogenannter Zukunftsausschuss. Dieser soll aus 16 Personen bestehen, davon nur vier Erwachsene, darunter einer Person aus der Verwaltung und Vertretern aus Jugendverbänden. Dazu kommen dann jeweils sechs Kinder und sechs Jugendliche, die gemeinsam über die im Vorfeld gemachten Vorschläge beraten. So sollen bereits bestenfalls ab April die ersten Euros fließen, damit alle möglichst schnell etwas davon haben. Rund zwölf bis 18 Monate könnte das Geld ausreichen, gibt Merkendorf an.

„Aktuell können wir sagen: Wir wissen nicht, was mit dem Geld passiert. Die Zeiten, in denen die Verwaltung das alleine entscheidet, sind vorbei“, sagt Ulrich Klonki, Vorsitzender des Ausschusses für Kinder, Jugend und Familie. „Der Zukunftsausschuss schaut sich dann die Vorschläge an und entscheidet. Unser Ausschuss wird nicht eingreifen, sondern nur informiert.“ Die Umsetzungen könnten ganz klein sein, beispielsweise mit 100 Euro, aber auch größere Projekte können unterstützt werden.
Abschließend hat Klonki noch einen Wunsch: „Es wäre schön, wenn es diese finanzielle Unterstützung jährlich geben würde, ohne neue Anträge stellen zu müssen.“ Aber das wird wohl ein Wunsch bleiben.