Protestzug zieht vom Europaplatz durch die Innenstadt
4.000 Personen bei Anti-Rechts-Demo
Ein starkes Zeichen gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit haben am Freitag (26.1.2024) Demonstranten in Herne gesetzt. Vom Europaplatz aus zogen nach Angaben der Polizei rund 4.000 Personen durch die Innenstadt und hielten dabei Schilder wie „AfD - Rückwärtsgang in die Zukunft“ in die Luft.
Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt“, aufgerufen hatten dazu die „Schirme gegen Rechts“, die von rund 500 Personen ausgegangen waren. Noch bevor die Redebeiträge starteten, versammelten sich immer mehr Menschen zwischen Kreuzkirche und Archäologiemuseum.
'Die AfD soll nicht an die Macht kommen'
Einer von ihnen war Dieter Rabczinski. „Die Rechten müssen weg“, stellt er im halloherne-Gespräch sofort auf die Frage klar, warum er hier anwesend ist. „Mir ist das Thema persönlich wichtig. Vor zwei Wochen war ich schon in Dortmund. Es ist wichtig, dass unser Nachwuchs nicht mit diesen Chaoten aufwächst.“ Der 79-Jährige möchte daher ein klares Zeichen setzen: „Die AfD soll nicht an die Macht kommen.“
Ähnlich sieht es Thore Szebrowski. „Ich möchte meine Stimme gegen Rechts erheben und bin daher hier, um Präsenz zu zeigen“, erläutert er gegenüber halloherne. „Wir dürfen das nicht einfach passieren lassen und uns nachher dann wundern. Wir müssen entschieden dagegen auftreten“, bekräftigt der Herner. Er ist überrascht, dass es voller als vorher gedacht ist. „Ich bin stolz auf die Herner Gesellschaft.“
Redebeiträge, Musik und mehr
Um 17:15 Uhr ging es schließlich los, es folgten Redebeiträge von Volker, der zu den „Schirmen“ gehört, dazu auch vom Herner Landtagsabgeordneten Alexander Vogt (SPD) und von Havle Nazik von der Islamischen Gemeinde. Die Punkband „Kommando Rostkehlchen“ setzte mit dem Lied „Jagt die AfD“ direkt den Schwerpunkt der Demo fest.
Anschließend setzte sich die große Gruppe in Bewegung, bevor sie nach rund einer Stunde wieder am Europaplatz an kam. Zwischendurch waren Sprechchöre wie „Wir sind mehr“ oder „Alle zusammen gegen den Faschismus“ zu hören. Zahlreiche Plakate und Banner hatten nur eine Meinung: „Nazis hatten wir schon - war Mist“, „Menschenrechte statt rechte Menschen“ oder „Rechts vor Links gilt nur im Straßenverkehr“ sind nur einige Beispiele.
'Wir sind maximal überwältigt'
Nach weiteren Redebeiträgen und Musik vom „Kommando Rostkehlchen“, löste sich die Veranstaltung gegen 20 Uhr auf. Issi, ebenfalls Organisator der Demo und Teil der „Schirme gegen Rechts“, zeigt sich auf Nachfrage von halloherne maximal überwältigt von der Resonanz: „Das ist Wahnsinn. Wir hatten die Hoffnung, dass es rund 1.000 Personen werden, weil in der Umgebung auch viel los war. Umso schöner, dass es rund 4.000 wurden.“
Insgesamt lief es aus Sicht der Veranstalter grandios. Ein kurzer Besuch von vereinzelten besorgten Bürgern, berichtet Issi, sei schnell von der Polizei unterbunden und die Personen weggeschickt worden. Weitere Aktionen seien geplant, aber noch nicht spruchreif. Am Dienstag, 20. Februar 2024, soll es zudem eine weitere Demo geben - dann veranstaltet vom „Bündnis Herne“.