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Helmut Bettenhausen – einer der Gründer der Künstlerzeche werden in der städtischen Galerie gezeigt.

Große Jubiläumsausstellung auf Unser Fritz

60 Jahre ... Ateliers auf Zeche

Update, Montag (2.9.2024), 13:50 Uhr

Die Ausstellung "60 Jahre ... Ateliers auf Zeche" neigt sich dem Ende zu. Die Finissage ist am Sonntag, 8. September 2024. Dort wird auch der Ausstellungskatalog „60 Jahre … Ateliers auf Zeche“ präsentiert, der zum Preis von 10 Euro erhältlich ist. Um 15 Uhr hält Dr. Falko Herlemann den Vortrag „Wenn Künstler sich zusammentun“ und führt anschließend durch die Ausstellung.

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Der ursprüngliche Text

Zum 60-jährigen Bestehen der Künstlerzeche Unser Fritz 2/3 vereint eine große Jubiläumsausstellung die aktuellen Künstler der 13 Ateliers mit Weggefährten und erinnert auch an leider inzwischen verstorbene Kollegen. Die Vernissage beginnt am Samstag, 17. August 2024, um 17 Uhr im Kauengebäude.

Vor 60 Jahre entdeckte der Wanne-Eickeler Künstler Helmut Bettenhausen leere Räume in der Zeche Unser Fritz 2/3. Die Kohleförderung war eingestellt. Die Räume im ehemaligen Kauengebäude standen leer oder waren an Kleinunternehmer vermietet. Lange blieb Helmut Bettenhausen nicht allein. Er suchte Kollegen und Mitstreiter. Anfang der 1970er Jahre entsteht eine rege lokale Kunstszene, die schnell überregionale Beachtung fand. Aus der still gelegten Zeche wurde die Künstlerzeche, eines der ersten für Kunst und Kultur genutzten Zechengebäude im Ruhrgebiet.

13 Ateliers im ehemaligen Kauengebäude

Marijke Brauckmann, aktuelle Atelier-Künstlerin, mit einem ihrer Großformate (Acryl/Mischtechnik auf Leinwand) in der Schwarzkaue.

Ende der 1990er Jahre beginnt der Umbau. Mit Mitteln der Stadt Herne und des Landes NRW. 2002 wurde das ehemalige Kauengebäude saniert und dem gemeinnützigen Förderverein Unser Fritz 2/3 übergeben. Heute ist die Künstlerzeche mit ihren 13 Ateliers und Veranstaltungsräumen, mit fünf bis sechs Ausstellungen zeitgenössischer Kunst im Jahr und dem Förderpreis Junge Positionen NRW ein Highlight der Kunstszene. Sie ist zugleich ein lebendiges Zeugnis des bürgerschaftlichen Engagements.

In der Weißkaue ist der aktuelle Unser-Fritz-Atelier-Künstler Werner Reiers, mit diesem Öl-auf-Leinwand-Landschaftsgemälde vertreten.

Zur Ausstellung wurden alle 32 Künstler bzw. deren Angehörige eingeladen, die ein Atelier nutzten oder derzeit nutzen, bis zu fünf Arbeiten einzureichen. 28 von ihnen sind mit 70 Werken vertreten, welche die dreiköpfige Jury, bestehend aus dem Architekten und ehemaligen Atelier-Künstler Jens Blome sowie den beiden Kunsthistorikern Dr. Falko Herlemann und Florian Kunath, auswählte. Ein Katalog mit Biographien und Werkabbildungen erscheint zur Finissage, um auch die Vernissage einbeziehen zu können.

28 Künstler zeigen 70 Werke

Atelierkünstler Wolfgang Quickels begleitete den Arbeitskampf um die Hertener Zeche Ewald: 'Und dann sperrten sie die Autobahn'.

In der Ausstellung sind Werke zu sehen von Helmut Bettenhausen, Peter Buchwald, Jürgen Buhre, Marijke Brauckmann, Günter Dworak, Hans-Dieter Gölzenleuchter, Peter Grzan, Reiner Henrichs, Danuta Karsten, Doris Kirschner-Hamer, Wolfgang Kliszat, Karsten Knieriem, Werner Köntopp, Winfried Labus, Birgit Litsch, Beate Matkey, Birgit Poch, Wolfgang Quickels, Werner Reiers, Werner Ryschawy, Rebecca Schüer, Verena Schuh, Werner Thiel, Tim Thomczyk, Angeklica Voss, Mary E. White, Wolfgang Wirzt (Konakowski) sowie Gitta Witzke.

Enorme Vielfalt

Ein weiteres Bild der Serie „Erst stirbt die Zeche, dann die Stadt“ von Wolfgang Quickels.

In der Weißkaue sind vor allem Arbeiten dokumentarisch und experimentell arbeitender Fotografen zu sehen, so die Serie „Erst stirbt die Zeche, dann die Stadt“ von Wolfgang Quickels (Wanne-Eickel 1952 – Herne 2014) aus dem Jahr 1986, die Serie „Grabeland“ von Winfried „Winni“ Labus (Menteroda/Thüringen – 2017 Leer) aus dem Jahr 2008 und Lichtbild-Pigmentdrucke des aktuellen Galerie-Künstlers Peter Buchwald. Zur enormen Vielfalt tragen auch aktuelle Atelier-Künstler wie Rebecca Schüer mit Collagen, Horst Dieter „Oskar“ Gölzenleuchter mit Holzschnitten, Doris Kirschner-Hamer mit Kohlezeichnungen und Werner Ryschawy mit Wachsrelief-Monotypien bei.

Helmut Bettenhausen und Danuta Karsten

Bunker

Helmut Bettenhausen, Gründer und „Senior“ der Ateliergemeinschaft, ist mit Fotos seiner Installationen in der Weißkaue vertreten, darunter seine 2007er Umgestaltung eines Luftschutzbunkers der Zeche Unser Fritz, Schacht 7, zum „Migrationssymbol“ auf dem Cranger Kirmesgelände. Zudem kann die „Worldwide Artaction“ 1976 nachvollzogen werden. Danuta Karsten hat für die Jubiläumsausstellung zwei raumhohe Papier-Installationen geschaffen, die ganz nebenbei die beiden Ausstellungsräume als ehemalige Weiß- und Schwarzkaue der Zeche Unser Fritz 2/3 farblich erkennen lassen.

Malerisches in der Schwarzkaue

Wachsrelief-Monotypien Werner Ryschawy, einer der aktuellen Atelier-Künstler, sind in der Weißkaue zu sehen.

Neben einer Diashow zur Geschichte der Steinkohlen- wie der Künstlerzeche Unser Fritz geht es in der Schwarzkaue vor allem malerisch zu in Arbeiten aktueller Atelier-Künstler. Etwa in den großformatigen Acrylgemälden der 1965 in Herne geborenen Marijke Brauckmann und den Stoffreliefs des 1963 in Gelsenkirchen geborenen Jürgen Buhre, in den Ölgemälden der 1959 in Wanne-Eickel geborenen Beate Matkey und in den in Holzkisten verpackten Mischtechniken der 1973 im irischen Wateford geborenen Marie Elisabeth White.

Vernissage am 17. August 2024

Die 1963 in Mala Slonca/Danzig geborene aktuelle Atelier-Künstlerin Danuta Karsten hat für die Jubiläumsausstellung zwei raumhohe Papier-Installationen geschaffen, die ganz nebenbei die beiden Ausstellungsräume als ehemalige Weiß- und Schwarzkaue der Zeche Unser Fritz 2/3 farblich erkennen lassen.

Zur Eröffnung am Samstag, 17. August 2024, um 17 Uhr spricht nach der Begrüßung durch Jürgen Hausmann, Vorsitzender des Fördervereins Unser Fritz 2/3, Hernes Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda. Eine Einführung in die Ausstellung gibt der heimische Kunsthistoriker Dr. Falko Herlemann, für den musikalischen Rahmen sorgt Norbert Müller, Gitarre.

Auf der Finissage am Sonntag, 8. September 2024, wird der Ausstellungskatalog „60 Jahre … Ateliers auf Zeche“ präsentiert. Um 15 Uhr hält Dr. Falko Herlemann den Vortrag „Wenn Künstler sich zusammentun“ und führt anschließend durch die Ausstellung. Diese ist vom 18. August 2024 bis einschließlich 8. September 2024 in der Künstlerzeche Unser Fritz 2/3, Zur Künstlerzeche 10 in 44653 Herne, bei freiem Eintritt Mittwoch und Samstag jeweils von 15 bis 18 Uhr und Sonntag von 14 bis 17 Uhr geöffnet.

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  • Sonntag, 8. September 2024, um 15 Uhr

Zwei Konzerte

Eckard Koltermann.

Zudem erinnern Konzerte mit „Eckhard Koltermann und die Freunde des Zufalls“ am Samstag, 24. August 2024 um 20 Uhr in der Fördermaschinenhalle der Künstlerzeche Unser Fritz 2/3 sowie „Erwin Limo“ am Freitag, 30. August 2024, um 20 Uhr am gleichen Ort an die musikalische Tradition der Künstlerzeche, die von Jazz über Pop bis Klassik reicht.

Der Wanne-Eickeler Musiker und Komponist Eckard Koltermann (Bassklarinette, Saxophone), im letzten Jahr in Essen mit dem „Jazz Pott“ ausgezeichnet, hat zu seinem Konzert drei Freunde eingeladen. Neben den langjährigen Mitspielern Achim Krämer (Schlagzeug) und Christian Hammer (Gitarre) werden die traditionellen Instrumente durch Live-Elekronik von Serge Corteyn ergänzt: Ein Konzert im Grenzbereich von Jazz und zeitgenössischer Musik, zwischen Komposition und Improvisation (halloherne berichtete).

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Erwin Limo – wer ist das denn? Nun, nichts anderes als die amtliche Nachfolgeband von Fritz Brause. Mit ihrer Mischung aus Funk und Soul, mit treibenden Grooves, starken Harmonien, mit fetzigen Bläsersätzen und mehrstimmigem Gesang werden Klassiker der Rock- und Pop Geschichte neu interpretiert und durch eigene Kompositionen ergänzt. Ein Abend, nicht nur zum Zuhören, sondern auch zum Abtanzen. Die Karten kosten für beide Konzerte jeweils 12 Euro an der Abendkasse und nur 10 Euro bei Vorbestellung unter

Weitere Termine

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  • Freitag, 30. August 2024, um 20 Uhr
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  • Sonntag, 18. August 2024, von 14 bis 17 Uhr
  • Mittwoch, 21. August 2024, von 15 bis 18 Uhr
  • Samstag, 24. August 2024, von 15 bis 18 Uhr
  • Sonntag, 25. August 2024, von 14 bis 17 Uhr
  • Mittwoch, 28. August 2024, von 15 bis 18 Uhr
  • Samstag, 31. August 2024, von 15 bis 18 Uhr
  • Sonntag, 1. September 2024, von 14 bis 17 Uhr
  • Mittwoch, 4. September 2024, von 15 bis 18 Uhr
  • Samstag, 7. September 2024, von 15 bis 18 Uhr
  • Sonntag, 8. September 2024, von 14 bis 17 Uhr
Donnerstag, 15. August 2024 | Autor: Pitt Herrmann