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Bald in Bochum unterwegs: Christoph Hüsken, seit 2008 im Pressebüro und seit 2016 dessen Leiter, wechselt den Job und ist in Zukunft am Landeszentrum für Gesundheit beschäftigt.

Stadtsprecher Christoph Hüsken verlässt die Verwaltung

Abschied aus dem Herner Pressebüro

Nach 16 Jahren und unzähligen Medienterminen sowie Anfragen steht eine Veränderung an: Christoph Hüsken, Pressesprecher der Stadt Herne und Leiter des Pressebüros, verlässt die Stadt Herne und wechselt den Job. Am Mittwoch, 22. Januar 2025, hat er seinen letzten Arbeitstag im Büro.

„Im November 2008 habe ich im Pressebüro angefangen, im Januar 2016 habe ich schließlich die Leitung von meinem Vorgänger Christian Matzko übernommen“, blickt der 50-Jährige im Gespräch mit halloherne zurück. „Ab Mitte Februar werde ich am Landeszentrum für Gesundheit (LZG) NRW in Bochum die Leitung der dortigen Pressestelle übernehmen.“

Immer eine Frage der Kommunikation

Doch bevor es soweit ist, erinnert er sich nochmal an die vielen Momente sowie die Arbeit mit Verwaltungsmitarbeitern als auch mit Medienvertretern, darunter auch halloherne, zurück. „Die Zusammenarbeit war und ist für mich immer eine Frage der Kommunikation“, schildert der Familienvater. „Nach außen hin war mir ein guter Draht zu den verschiedenen Redaktionen wichtig - auch wenn mich die ein oder andere Anfrage zu bestimmten Themen schon mal gewundert hat.“

Um entsprechende Anfragen an die Stadt beantworten zu können, ist oft eine Rücksprache mit den entsprechenden Fachbereichen notwendig. „Nach innen war es für mich immer das 'Wir' entscheidend, es ist eine Teamaufgabe und nicht jemand alleine dafür zuständig. Ich habe immer gerne mit meinen qualifizierten und motivierten Kollegen zusammengearbeitet, mit denen es aber auch persönlich sehr gut harmoniert hat“, erzählt Christoph Hüsken.

Guter Austausch mit weiteren Pressestellen

Ebenso sei es wichtig, dass die Absprachen mit den Dezernenten, deren Büros als auch mit den unterschiedlichen Fachbereichen passten. „Da greift man lieber einmal mehr zum Hörer. Wichtig ist, dass am Ende die Kommunikation gut abläuft und eine saubere Antwort für die Öffentlichkeit herausgegeben wird“, betont der in Wanne aufgewachsene. „Mit anderen Pressestellen, beispielsweise der HCR, der Bochumer Polizei, der RAG Stiftung, aber auch der Bezirksregierung Arnsberg, hatte ich ebenfalls stets einen guten Austausch.“

Eine Meilenstein während der Corona-Pandemie: (re.) Stadtsprecher Christoph Hüsken bei der Vorstellung des Impfzentrums am Gysenberg Ende 2020.

Austausch ist ein gutes Stichwort. „Unter der Städten funktioniert das auch super. Bei manchen Themen, zu denen Anfragen hereinkommen, kann man hier mal schnell eine Frage in die Runde stellen, ob die Kollegen ähnliche Themen bereits behandelt haben und wie sie damit umgegangen sind. Das ist ein wertvolles Netzwerk“, berichtet Hüsken.

Der Sprecher von OB Dr. Frank Dudda

Als Leiter der städtischen Pressebüros war Hüsken nicht nur für einzelne Themenbereiche wie Steuern und Finanzen, Wahlen, Personal und Feuerwehr zuständig, sondern gleichzeitig auch der Sprecher von Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda.

Wenn ein Journalist also um eine Stimme vom Verwaltungschef gebeten hat, war Hüsken gefordert - je nach Situation muss es dann auch mal schnell gehen und die Absprache mit ihm und Duddas Büro mit dessen Leiter Florian Adamek passen. „Wir sind uns im Rathaus an fast jedem Arbeitstag begegnet und haben uns bei Bedarf ausgetauscht“, schildert der scheidende Pressesprecher. „Es war immer ein vertrauensvolles Arbeiten.“

Auf die Frage, welches von den vielen Themen in seiner Amtszeit ihm besonders im Gedächtnis geblieben ist, antwortet Hüsken nach kurzer Überlegung: „Die Monokelkobra, das war unser Sommerloch-Tier im Jahr 2019 (halloherne berichtete)“. Zur Erinnerung: Es war Ende August, als an der Bruchstraße in Holthausen eine giftige Schlange ausgebüxt ist. Sie wurde dort mutmaßlich von einem Mieter mit anderen Tieren in einem Mehrfamilienhaus gehalten. Plötzlich stand eine andere Mieterin der Schlange im Hausflur gegenüber und wählte den Notruf.

Tagelange Suche nach der Monokelkobra

Vier Häuser und deren Bewohner wurden evakuiert, alle Räume vom Keller bis zum Dach durchsucht, die Bevölkerung im näheren Umkreis zur besonderen Vorsicht aufgerufen. Insgesamt gab es eine tagelange Suche von Feuerwehr und Reptilien-Experten (halloherne berichtete). Fünf Tage nach der ersten Begegnung konnte der damalige Ordnungsdezernent Johannes Chudziak schließlich Entwarnung geben: Die 1,40 Meter große Kobra wurde bei Mäharbeiten hinter dem Haus entdeckt und sicher eingefangen - Verletzte gab es sowohl bei Menschen, also auch beim Tier, nicht zu beklagen (halloherne berichtete).

Bei der Vorstellung vom neuen Stadtteilzentrum H2Ö am Hölkeskampring war (li.) Stadtsprecher Christoph Hüsken im Jahr 2021 mit dabei.

„Ein anderes, besonders einprägsames, spannendes, aber auch herausforderndes Thema war natürlich die Zeit der Corona-Pandemie“, erinnert sich Hüsken an den Virus, der nun fast genau vor fünf Jahren nicht nur Herne und Deutschland, sondern die ganze Welt beeinträchtigte und veränderte.

So war er beispielsweise ständig mit dem DRK und dessen damaligen Geschäftsführer Dr. Martin Krause (halloherne berichtete) im Kontakt, da das DRK für das Impfzentrum am Gysenberg (halloherne berichtete) verantwortlich war. „Es hat uns aber auch nach vorne gebracht, so mussten wir andere Kommunikationsformate nutzen. Als Verwaltung wollten wir der Stabilitätsanker für die Menschen sein. Von der Zeit geblieben ist sicherlich, dass das mobile Arbeiten im Homeoffice nicht mehr wegzudenken ist.“

Viele Stadtentwicklungsprojekte von Beginn an begleitet

Zudem denkt Hüsken gerne an die aktuellen großen Stadtentwicklungsprojekte, die entweder schon fertiggestellt wurden, sich im Bau befinden oder noch in der Planungs- und Entwicklungsphase stecken. Als Beispiele nennt er hier unter anderem das Stadtteilzentrum H2Ö am Hölkeskampring, die Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung (HSPV), das Transformationszentrum für Georessourcen und Ökologie (TGÖ) oder das Blumenthal-Areal. „Es war schön, diese Projekte, teilweise von Beginn an, zu begleiten und den Fortschritt zu sehen“, betont der Pressesprecher.

Doch nun führt ihn bald der Arbeitsweg nach Bochum. „Auch wenn das LZG besonders in der Corona-Phase eine wichtige Funktion für die Inzidenzzahlen hatte, bearbeitet es aber viel mehr Themen. Unter anderem geht es um gesunde Lebenswelten, den Infektionsschutz, die Gesundheitsversorgung und die Sicherheit von Arzneimitteln“, schildert Christoph Hüsken.

„Ich freue mich auf die neue Aufgabe, die bestimmt sehr spannend wird. Mein erster Eindruck war sehr positiv. Ein bisschen Wehmut wird bei meinem Abschied aus Herne sicher dabei sein, es überwiegt für mich aber die Zufriedenheit nach über 16 Jahren.“ Die halloherne-Redaktion wünscht Christoph Hüsken auf seinem weiteren Berufsweg viel Erfolg.

Montag, 20. Januar 2025 | Autor: Marcel Gruteser