
Adipositas erhöht das Risiko für Inkontinenz
Krankhaftes Übergewicht als Schwerpunktthema beim 8. Beckenbodenseminar – Rund 70 Mediziner trafen sich zur Fachtagung des Beckenbodenzentrums Ruhrgebiet
Das Thema Inkontinenz als Folge von Adipositas stand im Mittelpunkt des 8. Beckenbodenseminars in der Akademie Mont-Cenis, bei dem rund 70 Mediziner über neue Entwicklungen in der Behandlung von Harn- und Stuhlinkontinenz diskutierten.
Dazu eingeladen hatte Luljeta Korca, Chefärztin der Frauenklinik am Evangelischen Krankenhaus Herne und Leiterin des zertifizierten Beckenbodenzentrums Ruhrgebiet. Adipositas stelle für den Körper eine schwere Belastung dar und erhöhe Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Arthrose oder an Brust- oder Gebärmutterschleimhautkrebs zu erkranken. Zudem übe zusätzliches Gewicht einen extremen Druck auf den Beckenboden aus. Die Folge ist eine Schwächung des Harnröhrenschließmuskels. Bei der Tagung ging es zentral um die optimale Therapie für solche Patientinnen. Eine gute Beratung sei sehr wichtig, so Korca, denn eine Operation bedeute für Übergewichtige in vielfacher Hinsicht ein erhöhtes Risiko gegenüber normalgewichtigen Patientinnen.
Diskutiert wurden an dieser Stelle auch gewichtsreduzierende Maßnahmen wie der Magenbypass, ein speziell adipositaschirurgischer Eingriff, der dann möglicherweise einen operativen Eingriff im Bereich des Beckenbodens überflüssig machen kann. Auch eine umfassende Ernährungsberatung mit langfristiger Begleitung sei eine Möglichkeit einen chirurgischen Eingriff verhindern kann.