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Lea Kallmeier in „Cabaret“, Maria Trautmanns Adaption des Isherwood-Romans „Goodbye to Berlin“.

Dauerbrenner im Rottstr5Theater

Aggro Alan und Fight Club

Matthias Hecht kehrt als Aggro Alan am Freitag, 30. Juni 2023 auf der Bühne des Rottstr5Theaters am Rande des Bochumer Bermuda-Dreiecks zurück. Autorin Penelope Skinner suchte eine künstlerische Antwort auf die Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten – und schrieb einen Monolog über Männlichkeit in der Krise. Mit viel Witz schafft Skinner es in ihrem Text meisterhaft, mit nur einem Charakter verschiedene Blickwinkel auf Männlichkeit im 21. Jahrhundert zu eröffnen.

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Weitere Aufführungen der 70-minütigen Inszenierung von Damian Popp, einer Koproduktion mit dem Studiengang Regie der Folkwang-Universität Essen, finden am Sonntag, 6. August 2023, sowie am Sonntag, 27. August 2023 statt, Beginn an der Rottstraße ist wie immer um 19.30 Uhr.

Goodbye to Berlin

„Leb wohl Berlin“ ist der deutsche Titel des 1939 erschienen autobiographischen Romans von Christopher Isherwood über seine Erfahrungen im Berlin der frühen 1930er Jahre. Die mit dem Tony Award ausgezeichnete Broadway-Theateradaption mit Julie Harris als Sally Bowles bildete die Grundlage für das Musical „Cabaret“, das durch die Verfilmung Bob Fosses mit Liza Minelli weltberühmt wurde.

Marie Trautmann hat für die renommierteste Off-Bühne des Reviers eine eigene sechzigminütige Fassung geschrieben und mit Benedikt ter Braak, Linus Scherz und der auch in Herne nicht unbekannten Lea Kallmeier inszeniert. Wieder auf dem Spielplan am Samstag, 1. Juli 2023 und am Freitag, 4. August 2023 jeweils um 19.30 Uhr.

Fight Club

Seit Mai 2010 sorgt ein fulminantes Darsteller-Trio für ausverkaufte Vorstellungen am Rottstr5Theater in Bochum in Chuck Palahniuks Polit-Thriller „Fight Club“. Jack (Alexander Ritter), so heißt der im Roman wie in der Verfilmung mit Edward Norton, Brad Pitt und Helena Bonham Carter noch namenlose Protagonist in Oliver Paolo Thomas' grandios auf den Punkt gebrachten Dramatisierung, leidet unter Schlaflosigkeit.

Geschuldet dem Dauerstress und dem Jetlag: Er ist bei einem großen US-Autokonzern zuständig für Rückrufaktionen, bei denen es stets nicht nur ums Image der Marke, sondern auch um Millionen Dollar geht. Weshalb er zunächst eine Klinik und dann auf Anraten der Ärzte, die bei ihm keine körperlichen Schäden feststellen konnten, eine Selbsthilfegruppe aufsucht. Vom Hodenkrebs zu Gehirnparasiten – er findet Gefallen an der Simulation schlimmster Leiden. Denn mit dem Mitgefühl der „echten“ Kranken kann er nun endlich wieder schlafen.

Dagny Dewath und Alexander Ritter in „dem“ Dauerbrenner des Rottstr5Theaters, „Fight Club“.

Und träumen. Von der so attraktiven wie chaotischen Marla Singer (Dagny Dewath), die wie er den Tag mit Selbsthilfegruppen-Hopping verbringt, sich die Nächte jedoch am liebsten an seiner Seite vorstellen könnte. Und von Tyler Durden (Felix Lampert), der gerade davor warnt: „Alles, was du besitzt, besitzt irgendwann dich.“ Die dubiose Flugzeugbekanntschaft Jacks, ein Seifenhändler und vor allem -hersteller mit dem durchgeknallten Ego des Patrick Süßkindschen Parfümeurs, ist in allem sein genaues Gegenteil: groß, athletisch, blond, selbstgewiss.

Aus einer masochistisch anmutenden Gefälligkeit heraus, Jack soll Tyler schlagen, so fest er nur könne, entwickelt sich die Idee des „Fight Club“: In immer mehr Städten entstehen private Clubs, in denen biedere Bürger nach festgelegten Regeln die Fäuste fliegen lassen können. Doch Tyler will mehr als nur Frust-Abbau: Hinter dem Rücken Jacks betätigt er sich als Rattenfänger wie einst Graf Öderland in Max Frischs gleichnamigem Stück. Für sein „Projekt Chaos“ rekrutiert Tyler mit sich und der Welt Unzufriedene für eine Privatarmee zur Desorientierung und schließlich Unterhöhlung von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft. Es kommt zu blutigen Gewaltakten…

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Drei herausragende Schauspieler

„Fight Club“ ist über volle neunzig Minuten elementares, brachiales, nicht nur unter die Haut gehendes, sondern direkt auf die Magengrube zielendes Theater mit drei herausragenden, gleichgewichtigen Schauspielern, die in der zunehmend klaustrophobisch empfundenen Atmosphäre unter den Eisenbahnbögen der Rottstraße weder sich selbst noch dem Publikum etwas schenken. Wieder auf dem Spielplan am Sonntag, 2. Juli 2023 und Freitag, 11. August 2023, jeweils um 19.30 Uhr. Karten unter Tel 0163/7615071.

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  • Freitag, 30. Juni 2023, um 19:30 Uhr
  • Samstag, 1. Juli 2023, um 19:30 Uhr
  • Sonntag, 2. Juli 2023, um 19:30 Uhr
  • Freitag, 4. August 2023, um 19:30 Uhr
  • Sonntag, 6. August 2023, um 19:30 Uhr
  • Freitag, 11. August 2023, um 19:30 Uhr
  • Sonntag, 27. August 2023, um 19:30 Uhr
Dienstag, 27. Juni 2023 | Autor: Pitt Herrmann