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Dirk W. Erlhöfer, Geschäftsführer der Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen.

Leichte Erholung im 1. Halbjahr, aber weiterhin Konjunkturschwäche

Aktuelle Konjunkturumfrage der Arbeitgeberverbände R/W

Auf 69 Prozent Positivmeldungen „emporgearbeitet“ hat sich die Geschäftslage im Mittleren Ruhrgebiet und in Westfalen bei den Mitgliedern der Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen mit Sitz in Bochum. Das ist das Ergebnis der aktuellen Konjunkturumfrage unter 425 Unternehmen der Industrie und des Dienstleistungssektors. Damit liegen die Werte nicht mehr im Krisenmodus wie vor Jahresfrist, jedoch noch immer auf vergleichsweise schwachem Niveau und weit entfernt von Aufschwung-Szenarien.

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Im Vorjahres-Vergleich haben sich fast alle Einzelparameter deutlich verbessert, so die Inlandsaufträge von 24 auf 45 Prozent Positivmeldungen, die Umsätze von 28 auf fast 51 Prozent und die Auslandsaufträge von 46 auf 52 Prozent. Einen gegenläufigen Trend nahmen die Inlandsinvestitionen, wo der Anteil Positivmeldungen von 52 auf 49 Prozent abgesunken ist. Die Auslandsinvestitionen konnten sich hingegen von 29 auf 47 Prozent Positivmeldungen steigern.

'Unternehmen sind offenbar aus dem Tal der Krise heraus'

„Die Unternehmen sind offenbar aus dem Tal der Krise heraus, jedoch leiden sie noch immer unter zu schwacher Konjunktur“, kommentiert Dirk W. Erlhöfer, Hauptgeschäftsführer der Verbände, das Ergebnis. „Als Lichtblicke innerhalb der nach wie vor angespannten Situation sehen wir die deutliche Reduzierung des Anteils von Meldungen über Verluste von 20 auf 6,6 Prozent und eine Erholung bei den Erträgen. Allerdings konnte hier nur gut die Hälfte der Befragten (55,7 %) das Urteil „gut/befriedigend“ abgeben, das ist eindeutig zu wenig.“

Auf dem Arbeitsmarkt überwiegt derzeit ein gewisser Pessimismus, der Beschäftigungssaldo ist weiterhin im Minus – wenn auch mit Besserungstendenz (-5,1 statt – 8,7 vor Jahresfrist). Stabil positiv sind hingegen die Aussichten beim Ausbildungsangebot: Wie vor einem Jahr (+ 24,5) ist der Saldo aktuell deutlich im Plus (+16,4). Dazu passt, dass die Unternehmen bei ihren aktuellen Personalmaßnahmen weder zu Kurzarbeit (3,2 % Nennungen) noch zu betriebsbedingten Entlassungen (2,2 % Nennungen) greifen, dagegen eher zu Neueinstellungen (20,4 % Nennungen).

Erholungsprozess bei den wichtigsten Konjunkturparametern stockt

Nach den abgefragten Prognosen zu urteilen, scheint der Erholungsprozess bei den wichtigsten Konjunkturparametern erst einmal ins Stocken zu geraten: Mit nur 44,6 % Meldungen glaubt nur eine Minderheit der Befragten an bessere oder gleich gute Geschäfte im 2. Halbjahr. Gleiches gilt für die Ertragsprognose, auch hier sind die Optimisten in der Minderheit (45,9 %). Etwas besser sieht es bei der Auftragsprognose Inland (55,5 %), der Auftragsprognose Ausland (59,2 %) und der Umsatzprognose (52,4 % Positivmeldungen) aus, auch hier reichen die Signale für eine durchgreifende Erholung jedoch nicht aus.

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„Unsere regionale Wirtschaft befindet sich unverändert in einer sehr schwierigen konjunkturellen Lage, auch wenn sie die Talsohle der Krise offenbar verlassen konnte. Bei den Investitionsprognosen fällt auf, dass die Unternehmen stärker auf das Ausland als auf das Inland setzen – die De-Industrialisierung ist also keine Vision, sondern Realität“, resümiert Erlhöfer die Perspektiven und ergänzt: „Dazu passen die weiterhin leicht abnehmende Beschäftigungsprognose und zunehmende Rückmeldungen über geplante Kurzarbeit bzw. betriebsbedingte Entlassungen – alles in allem keine guten Prognosen für den Standort DE“.

Dienstag, 23. Juli 2024 | Quelle: Arbeitgeberverbände Ruhr/Vest
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