SPD-Fraktion sieht 'angespannte Situation'
Alkoholkonsum auf dem Europaplatz
Der Alkoholkonsum, der auf dem Europaplatz stattfindet, betrachtet die Herner SPD-Ratsfraktion bereits seit einiger Zeit mit Sorge, heißt es in einer Mitteilung von Montag (19.8.2024). Vor der politischen Sommerpause wurde daher sowohl im Sozialausschuss als auch im Ausschuss für Bürgerbeteiligung, Sicherheit und Ordnung (BSO) ausgiebig über die Situation auf dem Europaplatz diskutiert.
Obwohl die Zusage gemacht wurde, dass der Platz häufiger und besser kontrolliert werden soll, sei die Lage weiterhin besorgniserregend. Dies berichten sowohl Bürger als auch Anrainer des Platzes, so die SPD. Unrat, Fäkalien, sowie laute und aggressive Musik sind bei entsprechendem Wetter an der Tagesordnung. Ebenso sei es an der Kirche sogar zu einem versuchten Einbruch gekommen, bei dem das Hauptportal der Kreuzkirche beschädigt wurde. Eine Anzeige liege der Polizei vor.
Zwei Gruppen, eine davon laut und aggressiv
Ferner wurde eine kleine Laterne aus dem Boden gerissen. Stark alkoholisierte und rumbrüllende Menschen – teilweise auch immer wieder mit Kindern – sind ab einer gewissen Zeit auf dem Europaplatz anzutreffen. Mittlerweile sollen es zwei Gruppen sein, von denen eine besonders laut und aggressiv auftrete, teilt die SPD-Fraktion mit.
„Wir sehen hier dringenden Handlungsbedarf. Niemand hat ein Problem damit, wenn Menschen tatsächlich friedlich ihr Feierabendbier konsumieren oder ihre Freizeit auf dem Platz verbringen möchten – auch dafür wurde der Platz aufwändig umgestaltet. Wenn jedoch Passanten, Anrainer und vor allem Kinder Angst haben, dort vorbeizugehen, muss seitens der Stadt Abhilfe geschaffen werden“, so Patrick Steinbach, Vorsitzender des Sozialausschusses.
„Selbstverständlich sehen wir auch die Problematik, dass der Ort des Konsums möglicherweise nur verlagert wird. Man sollte darüber nachdenken, den Menschen weniger problematische Orte anzubieten – und nach wie vor Hilfe anbieten. In unmittelbarer Nähe zu Einrichtungen, die von Kindern besucht werden, ist dies nicht hinzunehmen“, so Theres Boneberger, stellv. Sprecherin im Sozialausschuss.
Doreen Mölders, Leiterin des LWL-Museums in Herne, teilte der SPD-Fraktion mit, dass der LWL sich durchaus vorstellen könnte, das Areal neben und hinter dem Museum aufzuwerten, um auch Kindern mehr anzubieten. Solange die Situation am Europaplatz aber so ist, wie sie ist, mache das keinen Sinn.
Mehr Angebote für Kinder gefordert
Boneberger weiter: „Das ist besonders schade, da wir mehr Angebote für Kinder brauchen. Der kleine Spielplatz vor dem LWL-Museum wird von Herner Kindern offensichtlich sehr gut angenommen. Umso mehr sollte die Verwaltung Anstrengungen unternehmen, die Situation auf dem Europaplatz in den Griff zu bekommen.“
„Wenn sich nicht an Regeln für ein friedliches Miteinander gehalten wird und die öffentliche Ordnung gestört wird, muss der KOD oder die Polizei eingreifen“, so Matthias Bluhm, Sprecher im Ausschuss für Bürgerbeteiligung, Sicherheit und Ordnung (BSO). „Uns wurde gesagt, dass man Platzverweise nur personenbezogen erteilen kann, wenn zuvor mehrmals angemahnt werde. Betroffene berichten uns, dass es augenscheinlich dieselben Personen sind, die immer wieder dort aufschlagen. Doch wo ist der KOD?“
Die Arbeitskreise Soziales und BSO der SPD-Fraktion treffen sich Mitte August zu einem gemeinsamen Gespräch mit den Zuständigen der Herner Verwaltung. Dort sollen gemeinsam Möglichkeiten ausgelotet werden, um die Situation zumindest zu verbessern.