halloherne.de

lokal, aktuell, online.
Matthias und Laura Biere haben die Schreinerei Ullrich übernommen.

Schreinerei Ullrich mit neuem Besitzer

Angstfrei tischlern

Schreinerei Ullrich an der Goethestraße.

Matthias Biere, Tischlermeister in Herne geht neue Wege. „Wir haben seit Montag (2.7.2018) die Schreinerei Ullrich offiziell übernommen. Den Namen behalten wir bei. Der Kontakt kam über die Handwerksbörse der Handwerkskammer Dortmund zustande." Man wurde sich mit dem Vorbesitzer einig, jetzt leitet Matthias zusammen mit seiner Frau Laura (32, Bilanzbuchhalterin) die Schreinerei an der Goethestraße 36. „Wir sehen uns als klassischen Schreiner-Betrieb. Besonders charmant finde ich, dass unsere Werkstatt in einem Innenhof liegt, so wie man es aus den alten Zeiten kennt. Wir verstehen uns als der Schreiner von nebenan und halten die Tradition hoch, die Firma gibt ja schon seit 1927," erzählt der 31-Jährige beim halloherne Besuch am Dienstag (3.7.2018). Die Tradition steht in der Schreinerei im Vordergrund. „Wir benutzen viele alte Maschinen, so ist eine unserer Fräsen aus den 50er Jahren", sagt Biere.

Anzeige: Hibernia Schule 2024
Schreinerei Ullrich an der Goethestraße.

Der Tischlermeister hat in seinem Betrieb neun Mitarbeiter, die Firma soll neu gestylt werden. „Wir lassen unsere sechs Autos folieren, sie wechseln von weiß nach matt-braun und bekommen das überarbeitete Logo. Aktuell wird mein Firmenwagen in einer Werkstatt restauriert und braun lackiert, es ist ein amerikanischer Pick-Up - ebenfalls aus den 50er Jahren." Der Online-Auftritt der Schreinerei ist seit kurzem neu gestaltet. Wer sich umsehen will geht einfach auf www.schreinerei-ullrich.de. Dazu gibt noch einen facebook- und einen Instagram-Account. Der 31-Jährige nutzt die sozialen Medien um seine Firma bekannt zu machen. Der begeisterte Tischlermeister kam auf Umwegen zu seinem Job. „Nach dem Abitur habe ich zunächst fünf Semester Germanistik studiert, weil ich Lehrer werden wollte. Danach habe ich drei Semester Bauingenieurswesen angeschlossen, bevor ich mich entschied, mit 25 Jahren, eine Tischler-Lehre zu machen." Weil er Abitur hat, konnte er die Ausbildung von drei auf zweieinhalb Jahre verkürzen. Die Meisterprüfung legte er nach kurzer Zeit als Geselle ab.

Schreinerei Ullrich an der Goethestraße.

„Wir machen viele Sachen, die andere nicht können. Wir reparieren Türen, Holzfenster, Kunststoff-Fenster, Alu-Fenster - viele Kunden wissen gar nicht, dass man so etwas reparieren kann. Das liegt wohl daran, dass andere Firmen einfach nur austauschen, das machen wir aber nicht. Wir übernehmen kleine Reparaturen, natürlich gibt es bei uns auch neue Fenster und Türen", so Biere. Die Schreinerei übernimmt auch Aufgaben im Denkmalschutz. „Das ist etwas, was für einen Schreiner unglaublich schön ist. Es kann schwierig werden, weil es gerade in diesem Bereich viele Vorschriften gibt, es müssen Verträge abgeschlossen und Auflagen erfüllt werden. Da haben viele Firmen Angst vor. Wir nicht", sagt Matthias Biere.

Anzeige: Esperanza 2024
Matthias Biere an der ältesten Maschine seiner Schreinerei.

Im Moment wird in dem Betrieb nicht ausgebildet. „Das soll sich aber in Zukunft ändern, weil ich der Meinung bin, dass es ein unglaublich schöner und abwechslungsreicher Beruf ist. Dazu kommt, dass ich die Leute, die ich ausbilde kenne und weiß, was mich erwartet, wenn ich sie in die Firma übernehme", so Biere zu seinen Plänen. „Wenn jemand einen Tisch - oder eine komplette Küche haben möchte, machen wir das. Wenn bei uns eine Küche bestellt wird, liefern wir - auf Wunsch - die Elektrogeräte mit. Ist die Küche aufgebaut garantieren wir, dass der Kunde sofort anfangen kann zu kochen.“ Die Konkurrenz der Möbelhäuser schätzt Biere realistisch ein und hat keine Hemmungen dort einzukaufen. „Wenn ich eine schlichte, weiße Kommode kaufe, dann kaufe ich die im Möbelhaus. Den Preis den ich dort zahle, kann ich einfach nicht schlagen", so Matthias Biere.

Schreinerei Ullrich an der Goethestraße.
Dienstag, 3. Juli 2018 | Autor: Patrick Mammen
Stellenanzeigen: Jobs in Herne