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v.l. Markus Rohmann 1. Vorsitzender Sportfreunde Wanne-Eickel 04/12 e.V., Henning Schulte-Geldermann Geschäftsführung Remondis Herne und Dortmund, Altbürgermeister Erich Leichner, Azubi Laurin Büteröwe.

Der neue Kooperationspartner - Entsorger Remondis

'Anpfiff zum Berufsleben' jetzt mit Remondis

Der Verein Sportfreunde Wanne-Eickel, einer der ältesten Fußballvereine in Herne, leistet eine ganz besondere Jugendarbeit, und das nicht nur auf dem (Kunst-) Rasen. Im Jahr 2014 haben die Sportfreunde das Programm „Anpfiff zum Berufsleben“ ins Leben gerufen, und fördern und begleiten seitdem junge Menschen beim Übergang von der Schule ins Berufsleben. Im Blick haben sie dabei nicht nur Vereinsmitglieder, auch Jugendliche, die nicht im Verein sind, können auf hilfreiche Beratung zählen. Unterstützt wird das Berufsförderprogramm von zahlreichen lokalen Firmen und Organisationen. Am Freitag (27.11.2020) informierte der Vereinsvorsitzende Markus Rohmann über dieses Engagement und stellte gleichzeitig den neuen Kooperationspartner an der Seite der Sportfreunde vor, den Entsorger Remondis.

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Remondis in Herne.

Für Rohmann ist es wichtig: „Nicht wir sorgen dafür, dass die jungen Leute unterkommen. Wir suchen das Gespräch mit ihnen, schauen wo ihre Interessen hingehen und stellen den Kontakt her. Die Bewerbungen und das daraus resultierende Praktikum, das machen die jungen Leute ja selber.“ Würden sie sich „gut machen“, dann hätten sie eine Chance auf einen Ausbildungsplatz. „Wir nehmen ihnen die Verantwortung nicht ab, aber wir unterstützen und begleiten, wir vermitteln und bestätigen gegebenenfalls die Zuverlässigkeit der Jugendlichen." Letztendlich aber seien es die jungen Sportler selber, die mit ihrer positiven Einstellung den Einstieg in eine Ausbildung schaffen. Die Zahl der Jugendlichen, bei denen die Hilfe des Vereins zu einem gelungenem Start ins Berufsleben führte, kann Markus Rohmann nicht mehr genau beziffern. „Manchmal höre ich auch erst auf Umwegen von dem Erfolg.“

Für den Verein ist es wichtig, den Mensch zu sehen und nicht (nur) die Zeugnisnoten, denn daran würde es oftmals hapern. Seinen Kooperationspartnern sagt es deshalb: „Schaut bitte nicht zuerst auf das Zeugnis, sondern holt ihn euch zum Gespräch.“ So sei er auch bei Mammadou Bissiriou Sow vorgegangen. Der 30-jährige junge Mann kommt aus Guinea, ist seit drei Jahren in Deutschland und spielt bei den Sportfreunden Fußball. Mit der Unterstützung von Anpfiff zum Berufsleben, aber vor allem auch durch seine Persönlichkeit und sein Engagement, bekam der junge Mann die Chance auf eine Ausbildung zum Berufskraftfahrer bei dem neuen Kooperationsparter Remondis. „Und der hinterlässt einen super Eindruck“, schwärmt Rohmann. „Aber auch Remondis zeigt sich als starker Partner und unterstützte Mammadou schon im Vorfeld - zum Beispiel bei verschiedensten Ämtergängen.“ Finanzielle Unterstützung erfuhr Sow auch von Anpfiff, denn bei seiner Ausbildung musste er natürlich schnell einen Führerschein vorweisen.

Auch Henning Schulte-Geldermann aus der Geschäftsführung von Remondis ist voll des Lobes: „Wir sind so froh über diese Kooperation und haben mit Mammadou Bissiriou Sow einen echten Glücksgriff getan - der macht einen tollen Job und hat dazu auch Super-Noten in der Schule. Es läuft einfach alles rund.“ Das habe der Betrieb in den letzten Jahren durchaus auch anders erlebt. Nicht alle jungen Leuten hätten heute genügend Durchhaltevermögen. Warum das so ist, erklärt sich Schulte-Geldermann so: „Ich glaube, die jungen Menschen halten sich nicht vor Augen, dass es ein Ausbildungsberuf ist, zudem etwas mehr gehört als Autofahren.“ Auch die schulischen Anforderungen seien nicht ohne, das würden viele unterschätzen, die nur Trucks fahren wollten. Darum sei die Kooperation mit dem Verein „sehr, sehr gut. Auf das Urteil von Markus Rohmann können wir uns zu 100 Prozent verlassen.“ Weil das so ist, habe Remondis schon den nächste Auszubildenden auf Empfehlung von „Anpfiff“ unter Vertrag. Er startet in 2021 zum Industriekaufmann.

Erich und Livia Leichner in der Fernsehsendung: Kaum zu glauben.

Ein weiteres Beispiel für eine erfolgreiche Unterstützung ist Laurin Büteröwe (19). Der junge Mann spielt zwar kein Fußball, aber Markus Rohmann hörte von Laurins Unzufriedenheit in seiner Ausbildung zum Automobil-Kaufmann und lud ihn zu einem Beratungs- und Orientierungs-Gespräch ein. Auf Grund der Beratung wechselte Laurin die Ausbildung und macht nun seit dem 1. September eine Ausbildung zum Versicherungs-Kaufmann und ist super zufrieden. „Bei der Aufnahme-Prüfung hat Laurin so gut abgeschnitten, dass die Verantwortlichen der Versicherung ihn mit Kusshand genommen haben“, erklärt Rohmann.

Der Verein Anpfiff zum Berufsleben ist für seine unterstützende Arbeit auf Spenden angewiesen. Mit der finanziellen Förderung aus dem Programm „Moderne Sportstätten 2022“ entstand jetzt ein Schulungsraum, damit die jungen Erwachsenen dort weiter begleitet werden können. „9.000 Euro musste allerdings der Verein stemmen“, sagt Rohmann. Einer der dem Verein seit geraumer Zeit zur Seite steht ist Alt-Bürgermeister Erich Leichner. Rohmann: „Erich ist als Freund und Förderer des Berufsprogramms mit dabei und hat uns in den letzten zwei Jahren super unterstützt.“ Zum Beispiel mit der Aktion der Stadion-Umbenennung und dem daraus resultierenden Auftritt in der Sendung „Kaum zu glauben“ (halloherne berichtete).

Remondis

Die Remondis Gruppe ist weltweit der größte Recycling Dienstleiser mit mehr als 30.000 Mitarbeitern an rund 800 Standorten auf 4 Kontinenten. Die Remondis Herne GmbH an der Hafenstraße ist der neueste Kooperationspartner des Berufsförderprogramm 'Anpfiff zum Berufsleben'. Über 30 Ausbildungsmöglichkeiten bietet die Gruppe für junge Leute: Dazu zählen die unterschiedlichsten kaufmännischen Berufe, duale Studiengänge und natürlich die Ausbildung zum Berufskraftfahrer. Zudem hätten die Ausgelernten gute Perspektiven in der Firma. „Remondis bildet insgesamt pro Jahr rund 700 junge Menschen aus. Damit sind wir in NRW einer der größten Ausbildungsbetriebe“, sagt Pressesprecher Michael Schneider.

Freitag, 27. November 2020 | Autor: Carola Quickels