
Mystery-Thriller aus der Hauptstadt
Berlin Nobody
Update, Donnerstag (15.8.2024)
Läuft weiterhin im Düsseldorfer Bambi.
Der Film-Text
Nachdem sich seine Gattin Lydia von ihm getrennt hat, ist der US-amerikanische Bestsellerautor und Sozialpsychologe Ben Monroe (Eric Bana) nach Berlin gezogen, um an der Freien Universität über Mechanismen totalitärer Systeme zu dozieren und seine Forschungen über die Macht des Kollektivismus unter besonderer Berücksichtigung des Sekten-Unwesens fortzusetzen. An seiner Seite mit Nina Hoffmann (Sylvia Hoeks) eine für die Überwachung solch obskurer Gemeinschaften zuständige Ermittlerin des Bundesverfassungsschutzes.
Zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt ist seine 16-jährige Tochter Mazzy (Sadie Sink) in die schöne, stilvoll eingerichtete Altbau-Wohnung eingezogen, um in Deutschland zu studieren. Denn gerade hat eine radikale Sekte, an der Ben und Nina, die sich auch außerhalb ihrer Arbeit immer besser verstehen, dran sind, am Liepnitzsee nördlich der Hauptstadt an Lotte (Lara Feith) einen grausamen Ritualmord begangen mit dem Ziel, einen gesellschaftlichen Umsturz herbeizuführen. Max Aumann (Stephan Kampwirth), ein alter Studienfreund von Ben Monroe, der jetzt ebenfalls an der FU lehrt, führt diesen zum Tatort.
Mazzy auf sich allein gestellt

Ihr Vater ist so stark eingebunden, dass er sich so gut wie gar nicht um Mazzy kümmern kann. Die hat im Uni-Labor zwar Max Aumanns Tochter Elsa (Joone Dankou) kennengelernt und sich ein wenig mit ihr angefreundet, was Mazzy aber nicht daran hindert, mit dem charmanten Martin (Jonas Dassler) durch die Berliner Nachtclub-Szene zu ziehen. Martin, dessen Eltern früh verstorben sind, lebt bei seiner Großmutter (Daphna Rosenthal). Als auch diese plötzlich stirbt, gibt ihm die charismatischen Hilma (Sophie Rois), Leiterin einer Nicht-Regierungs-Organisation (NGO) im Umweltbereich, Halt: „Du bist mein Phönix, Martin“ und: „Wir sind deine Familie.“ Gemeint ist eine Gruppe zumeist junger Leute, die Mazzy herzlich aufnimmt.
Inzwischen sind Max, Nina und Ben erneut an den Liepnitzsee gefahren, wo eine zweite Leiche gefunden wurde: Kein Ausweis, aber Taschen voller Steine. Selbstmord? Martin nimmt Mazzy mit zu einer Demonstration unterm Fernsehturm, die Hilmas NGO organisiert hat unter dem esoterischen Motto, dass alles Leben miteinander verbunden ist. Und ein Ausflug der beiden jungen Leute führt an den Liepnitzsee zum Sammeln von „Magic Mushrooms“ genannten psilocybinhaltigen halluzinogenen Pilzen.
Der Mensch allein ist nichtig
Damit noch nicht genug: Weil Mazzy eifersüchtig ist auf die neue Liebe ihres Vaters zu Nina zieht sie bei ihm aus und findet in Hilmas Center der Glaubensgemeinschaft „Chemtrails“ freudige Aufnahme: „Der Mensch allein ist nichtig, die Gruppe ist alles“. Im Drogenrausch vergisst sich Mazzy in einer Gruppe tanzender junger Leute in einer aufgelassenen Industriehalle. Sie hat Glück, dass Elsa Aumann stets ein waches Auge auf sie hatte und Mazzy nun im letzten Moment herausholt…
„Berlin Nobody“, der neue Film des Vater-Tochter-Gespanns aus Produzentenlegende Ridley Scott und Regisseurin und Drehbuchautorin Jordan Scott nach dem Roman „Tokyo“ von Nicholas Hogg, überzeugt durch eine hochspannende Mischung aus Thriller und Mystery-Drama. Und nicht zuletzt auch durch das starke Spiel eines internationalen Casts in der durchgängig unheildräuenden Atmosphäre – mit der Berliner Theatergröße Sophie Rois an der Seite des gestandenen australischen Filmprofis Eric Bana sowie vielversprechenden Jungschauspielern wie die US-Amerikanerin Sadie Sink (Netflix-Serie „Stranger Things“) und der in Remscheid geborene Berliner Theater-Schauspieler Jonas Dassler.
Gedreht vom 1. September bis zum 20. Oktober 2022 in Berlin ist die über 94 Minuten rätselhaft-geheimnisvolle deutsch-amerikanische Koproduktion zunächst am 28. Juni 2024 in den USA im Internet unter dem Titel „A Sacrifice“ herausgekommen. Zum Kinostart am 1. August 2024 läuft „Berlin Nobody“ im Union Bochum und im Bambi Düsseldorf.