
Neujahrsempfang des Fördervereins
Brustzentrum Ruhrgebiet
Gelsenkirchen. Finden Sie heraus, was Ihnen gut tut – wir unterstützen Sie dabei! Mit diesem Slogan wirbt der Förderverein des Brustzentrums Ruhrgebiet, Die Revierinitiative. Die Vorsitzende des Vereins, Barbara Kols-Teichmann verwies in ihrem Grußwort zum Neujahrsempfang, am Sonntag (20.1.2019), darauf, dass dieser Aufruf in Kurzform den Inhalt des Festvortrags widergäbe. „Der Selbstheilungscode – Die Neurobiologie von Gesundheit und Zufriedenheit“ war das Thema von Festredner Prof. Dr. med. Tobias Esch, das er sehr anschaulich und unterhaltsam dem breiten Publikum vorstellte. Der Referent beschrieb verschiedene Formen des Glücks und analysierte deren neurobiologischen Ursachen, Zusammenhänge und Auswirkungen auf den Körper und den Geist.

Als Hommage an den Referenten wertete Barbara Kols-Teichmann die rund 770 Anmeldungen der Besucher, die zum Neujahrsempfang ins Hans-Sachs-Haus kamen. „Der Körper kann nicht heilen, wenn die Seele es nicht zulässt“, führte die Vorsitzende in ihrem Grußwort aus. „Mir hat es Kraft gegeben, den Wunsch zu haben, in mein altes Leben zurückzukehren.“ Gesundheit sei demnach ein Geschenk, was man sich auch selbst machen könne. Genau daran knüpfte auch Prof. Esch in seinem Vortrag an: „Ein wesentlicher Punkt des Glücks ist, Frieden mit sich und anderen zu machen“, erklärte der Glücksforscher und verwies auf den engen Zusammenhang von Zufriedenheit, Wohlbefinden und Glück.

Der Leiter des Brustzentrums Ruhrgebiet und Chefarzt der Klinik für Senologie an den Evangelischen Kliniken Gelsenkirchen, Dr. Abdallah Abdallah, nutzte den Empfang, um an die Gesundheitspolitiker zu appellieren. Er kritisierte vehement, dass die Politik Rahmenbedingungen schaffe, die zulasten des Krankenhausmanagements ginge. Budgetierungen und Finanzvorgaben führten die Krankenhausleitungen in einen Konflikt in Bezug auf die Verantwortung für das Personal und die Patienten. „Wir müssen in Zeiten der Unsicherheit, den erkrankten Frauen Vertrauen geben, denn nicht die Krankheit, sondern die Kranken suchen unsere Hilfe. Vertrauen und Wertschätzung sind für eine erfolgreiche Behandlung unabdingbar.“ Ausgerichtet an dem Leiden jeder Einzelnen und den notwendigen individuellen Therapien resümierte er: „Das Dilemma ist, es gibt keine Spitzenmedizin zu Dumpingpreisen.“

Wie bedeutend die Arbeit des Brustzentrums für die Patientinnen dennoch oder gerade unter diesen Bedingungen ist, betonte Bürgermeisterin Martina Rudowitz, die das Grußwort der Stadt Gelsenkirchen hielt. „Die Arbeit von Ihnen, Dr. Abdallah, und ihrem gesamten Team, die Sie für die Frauen, die an Brustkrebs erkrankt sind leisten, ist über die letzten 10 Jahre hinweg einfach herausragend.“

Für musikalische Unterhaltung sorgte die Gelsenkirchener Youth-Brass-Band. Rund 15 junge Musiker im Alter zwischen 11 und 20 Jahren brachten unter der Leitung ihres Lehrers Dietmar Schmehl Stimmung in die Veranstaltung mit ihren Bläserarrangements. Den Abschluss des Vormittages bildete ein gemeinsamer Umtrunk und Imbiss, zu dem der Förderverein einlud.
