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Bürokratie kostet Firmen teils 100.000 Euro pro Jahr, meldet der Arbeitgeberverband (Symbolbild).

Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen stellen Umfrage vor

Bürokratie kostet Firmen teils 100.000 Euro pro Jahr

Unternehmen im Mittleren Ruhrgebiet, im Kreis Recklinghausen und in Westfalen ächzen immer mehr unter bürokratischen Vorschriften, zusätzlichen Regelungen und verschärften Gesetzen. Das geht aus einer Umfrage der Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen unter ihren 425 Mitgliedsunternehmen hervor, heißt es in einer Mitteilung von Donnerstag (16.1.2025). Teilweise entstehen Kosten von über 100.000 Euro pro Jahr.

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Auf Platz eins der Ressourcen bindenden Regelungen sind die für Unternehmen geltenden Berichtspflichten zu Energieverbrauch, Nachhaltigkeit und finanziellen Kennzahlen, gefolgt von Steuererklärungen und Dokumentationspflichten sowie Bau- und Betriebsgenehmigungen. Auch Pflichten gemäß der Datenschutzgrundverordnung, der Compliance-Regeln und Zollvorschriften erhöhen den betrieblichen Bürokratie-Aufwand. Dies führt insbesondere zu immer weiter steigendem Personalaufwand bei gleichzeitig sinkender Produktivität, da die Erfüllung bürokratischer Vorschriften keine wertschöpfende Tätigkeit ist.

Überforderung der Mitarbeiter

Gleichzeitig überfordert die Komplexität einzelner Vorschriften, zuständige Mitarbeiter sind auch aufgrund praxisferner Regelungen überlastet, hinzu kommen unklare Umsetzungsanforderungen und damit verbundene Unsicherheit sowie ein erhöhter Überwachungsaufwand. Ein Drittel der befragten Unternehmen gibt Kosten von über 100.000 Euro pro Jahr an, ein Fünftel 50.000 bis 100.000,ein weiteres Drittel 20.000 bis 50.000 Euro.

„Wenn Unternehmer vor immer weiter steigender Bürokratie warnen und zu langsame Genehmigungsverfahren kritisieren meinen sie genau das, was die Ergebnisse unserer Umfrage im Detail widerspiegeln“, sagt Lars Bergmann, Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen.

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Richtlinien und Gesetze erschweren die Arbeit

„EU-Richtlinien und die deutschen, teilweise sogar hinausgehenden Gesetze erschweren es Unternehmen, ihrer eigentlichen Arbeit nachzugehen. Das führt im Zusammenspiel mit vielen weiteren Standortnachteilen letztlich dazu, dass Unternehmer genau überlegen, in welche Standorte sie investieren und ob Betriebs-Verlagerungen nicht möglicherweise sinnvoller sind. Die Politik ist nun gefragt, diese Überforderungen zu stoppen, ansonsten regeln wir uns immer weiter ins Abseits“, so Lars Bergmann abschließend.

Donnerstag, 16. Januar 2025 | Quelle: Pressedienst Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen