Rund 500 Teilnehmer zogen mit Regenbogenflaggen durch die City
CSD 2024: Heiratsantrag auf der Bühne
Regenbogenflaggen, geschminkte Personen, schrille Masken und bunte Verkleidungen: All das war am Samstag (21.9.2024) wieder zahlreich in der Herner City zu beobachten. Dort stand die dritte Ausgabe vom Herner Christopher Street Day (CSD) auf dem Programm (halloherne berichtete und berichtete). Die Organisatoren zählten nach eigenen Angaben rund 1.000 Teilnehmer, die Polizei geht von 500 Personen aus.
Treffpunkt war zunächst der Europaplatz. Hier gab es eine Demo unter dem Motto „Selbstbestimmt kämpfen – für queere Befreiung weltweit“. Anschließend zog die große Gruppe durch die Innenstadt, vor dem Herner Rathaus wurde zur Zwischenkundgebung gebeten. Nach diesem Zwischenstopp ging es zurück zum Startpunkt zwischen Kreuzkirche und LWL-Archäologiemuseum, es folgte noch ein Bühnenprogramm. Zahlreiche Infostände von verschiedenen Organisationen rundeten das Angebot ab.
Demozug verläuft störungsfrei
„Es verlief alles sehr ruhig und nach Plan, wir sind sehr zufrieden“, fasst Christian Koßek vom Herner CSD-Planungsteam gegenüber halloherne zusammen. „Obwohl wir damit gerechnet haben, gab es während des Demozuges keine Störungen von fremden Personen.“ Schließlich könne nicht jeder etwas der Queeren-Community abgewinnen. Zuletzt hätten einige Leute den CSD in Dortmund gestört, berichtet Koßek.
Zurück am Europaplatz angekommen, gab es noch eine Überraschung für die bunt gekleideten Teilnehmer. Eine Frau kam auf die Veranstalter zu und fragte nach der Erlaubnis, auf die Bühne zu dürfen. „Dort machte sie ihrer Freundin dann einen Heiratsantrag. Das fanden alle Anwesenden sehr toll“, schwärmt Koßek. Die wichtigste Antwort: Die Auserwählte hat „Ja“ gesagt.
Zeichen gegen Queerfeindlichkeit
Auf der Bühne sprach zudem unter anderem die Sozialdezernentin Stephanie Jordan ein Grußwort, ebenso wie Friederike Müller, Geschäftsführerin vom Verein IFAK. Auch Travestie-Künstlerin Roxy aus dem Hertener RevuePalast stärkte die Teilnehmer mit ihrer Rede. Drag-Queen Miss Foxy Bless stimmte ebenfalls mit ein, für musikalische Unterhaltung sorgten DJ Sun und Maryaka. Alle zusammen wollten mit dem Herner CSD erneut ein Zeichen gegen Queerfeindlichkeit setzen.
Ansonsten lobt der CSD-Planer die Kooperation mit dem LWL-Museum für Archäologie. Hier konnten alle die Toiletten benutzen, sich umziehen oder schminken. Gegen 18 Uhr war der diesjährige Herner CSD dann schon wieder Geschichte.
Nun können bereits die Planungen für die vierte Ausgabe beginnen. „Wir planen eine Fortsetzung, dann aber wahrscheinlich im Juni 2025“, berichtet Christian Koßek. In diesem Jahr wählten die Organisatoren aufgrund der Fußball-EM den späteren Termin im September.
