
Nach erneutem Brand auf dem Hof ermittelt die Kripo
Dachdecker Diekmann gibt sich kämpferisch
Es roch am Freitagmittag (17.7.2020) auf dem Hof des Dachdeckerbetriebes Diekmann stark nach Verbranntem. Kein Wunder, denn das Unglaubliche ist passiert: Drei Wochen nach einem noch größeren Brand (halloherne berichtete), schlugen schon wieder in der Nacht zu Freitag die Flammen umher (halloherne berichtete). Doch Geschäftsführer Martin Diekmann und sein Bruder Peter Diekmann wollen sich davon nicht unterkriegen lassen.
Bereits am Freitagmorgen war die Kripo zusammen mit einem Brandermittler da, berichten die beiden Brüder. „Sie haben Proben genommen und Spuren gesichert und eine Vermutung“, sagt Martin Diekmann, „aber mehr wollten sie wegen der laufenden Ermittlungen noch nicht sagen.“ Auch für den ersten Brand stehe ein offizielles Ergebnis noch aus, welches aber in der kommenden Woche erwartet wird.

„Bei einem Brand geht man von einem Unglück aus, bei einem zweiten kurz darauf fragt man sich schon, was da los ist“, ist Peter Diekmann zumindest skeptisch, ob es eine natürliche Erklärung dafür gibt. „Aber uns ist wichtig, dass niemandem etwas passiert ist und wir das Signal geben können: Wir machen weiter und gehen aus dieser Lage noch stärker heraus, als wir es vorher schon waren.“
Ein großes Dankeschön richten beide erneut an die Anwohner, die die Rauchentwicklung und die Flammen in der Nacht gemeldet haben, aber auch vor allem an die Feuerwehr, die den Brand auf den rund 100 Quadratmetern Lagerfläche nach gut zwei Stunden unter Kontrolle hatte. Gelagert waren dort Materialien, die entsorgt werden sollten, als auch Ziegel und Bodenplatten.
Da die alten Trümmerteile des ersten Brandes inklusive mehrerer vollständig ausgebrannter Fahrzeuge und einem zerstörten Kran immer noch auf dem Hof stehen, gleicht dieser einem Chaosfeld. „Trotzdem läuft der Betrieb bei uns relativ normal. Wir haben derzeit noch Leihfahrzeuge, aber schon neue eigene bestellt, und fahren wie gewohnt zu den Baustellen“, erläutert Chef Martin Diekmann.

Sein Bruder Peter ergänzt: „Was uns sehr gefreut hat, dass uns viele Dachdeckerkollegen aus der Umgebung, aber auch andere Unternehmen, ihre Lagerstätten, Fahrzeuge und sonstige Hilfe nach dem ersten Brand angeboten haben. Das war echt super, dafür möchten wir uns auch bedanken.“
Die ungefähre Schadenshöhe des ersten Brandes beziffert Martin Diekmann auf rund zwei Millionen Euro - ohne den erneuten Schaden. Zukünftig wollen beide die Sicherheitsvorkehrungen auf dem Hof erhöhen.
Philipp Kubsch, Auszubildener im Betrieb, arbeitet auch bei der Freiwilligen Feuerwehr und wurde in der Nacht zum Freitag zum Einsatzort gerufen: „Ich laß nur von einem Dachdeckerbetrieb und dachte mir, bei uns kann das nicht sein, was soll da noch brennen? Als wir dann eintrafen, tat es mir sehr leid, denn hier steckt viel Herzblut drin.“
32 Mitarbeiter hat das Unternehmen, welches seit 1912 existiert. Für sie ändert sich nichts, betont Geschäftsführer Martin Diekmann.
