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Tobias Schwieger und Tine Scheibe in „Sommerfest“ – muss man gesehen haben. Die großartige Adaption des gleichnamigen Revier-Romans von Frank Goosen gastiert am 22. Oktober 2024 im Herner Kulturzentrum.

Frank Goosens „Sommerfest“ im KuZ

Darauf kann sich das Theaterpublikum freuen

Wenn sich der Sommer zu Ende neigt, fängt es im Westfälischen Landestheater (WLT) an zu wimmeln. Mitte August nehmen die Künstlerinnen und Künstler die Proben für die Premieren in der Spielzeit 2024/2025 auf. Endlich wieder Theater! Die Castrop-Rauxeler kommen nicht nur mit drei Neuproduktionen ins Herner Kulturzentrum, sondern am 22. Oktober 2024 auch mit einem absoluten Repertoire-Knüller: „Sommerfest“, der Adaption des gleichnamigen Revier-Romans des Bochumer Kultautors Frank Goosen.

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Vielseitige Neuproduktionen

Wenn Regisseur Felix Sommer den französischen Krimihelden Arsène Lupin zum Leben erweckt, betritt ein Schlitzohr die Bühne. Mit dem genialen Gentleman-Gauner hat der französische Schriftsteller Maurice Leblanc eine der schillerndsten Figuren der Weltliteratur geschaffen. „Lupin ist ein Klassiker der französischen Literatur, vielfach verfilmt, immer gern gelesen, aber auf der Bühne relativ wenig zu sehen. Wir freuen uns, dass wir den Charme der Vorlage dem Publikum nahebringen können“, sagt Christian Scholze, Dramaturg des WLT-Abendtheaters. Nach der Premiere am 6. Oktober 2024 in Castrop-Rauxel ist Guido Thurk in der Titelrolle am 14. Januar 2025 auch im Herner Kulturzentrum zu erleben.

Ein schwungvoller Lichtblick im Monat November verspricht die musikalische Produktion „As Time Goes By“ von Tankred Schleinschock. Seit 1983 ist der Musikalische Leiter am Westfälischen Landestheater tätig und hat seither als Autor, Regisseur und musikalischer Leiter Shows, Revuen, Musicals und musikalische Programme auf die Bühne gebracht, die das Publikum begeistern. Mit „As Time Goes By“ nimmt er das Publikum ab 22. November 2024 auf eine Zeitreise, öffnet seine Archive und holt die schönsten Schätze hervor.

Als Komödie dürfen die Zuschauer auf „Pension Schöller“ gespannt sein. „Das Stück ist eine der großen Komödien des deutschen Theaters, unverwüstlich und ein Riesenspaß. Wir zeigen, dass auch die deutsche Theaterliteratur herausragende Komödien zu bieten hat. Pension Schöller steht den Cooney-Stücken in nichts nach“, so Scholze. Nach der Premiere am 30. November 2024 gastiert dieser Genre-Klassiker am 11. März 2025 auch im Herner Kulturzentrum.

Mit „Fettes Schwein“ bringt das WLT ab 5. April 2025 die ausgezeichnet geschriebene Liebesgeschichte eines wichtigen zeitgenössischen Dramatikers heraus. „Neil LaBute schaffte es, auf eine sehr intensive und schmerzhafte Weise dem Publikum gesellschaftlich brisante Themen nahzubringen“, sagt der Dramaturg.

„Prima Facie“, das viel gelobte Stück von Suzie Miller, regt Diskussionen an, wo immer es gezeigt wird. Es behandelt ab 11. Juli 2025 die Frage nach der juristischen Grenze zwischen einvernehmlichem Sex und Vergewaltigung.

„Respect!“ zum Saisonfinale im Parkbad Süd

Schon traditionell zum Saisonabschluss eine große musikalische Produktion von und mit Tankred Schleinschock open air am 13. und 14. Juni 2025 im Parlbad Süd: „Respect! Die Würde des Menschen ist unantastbar. Eine Rockshow“ präsentiert musikalische Dokumente, die Erfahrungen vom Streben nach einer gerechteren Gesellschaft erzählen – mit Songs von Billie Holiday, Nina Simone, Aretha Franklin, Bob Dylan, Bruce Springsteen, Alice Cooper, Creedence Clearwater Revival, Cat Stevens und Jimi Hendrix. Und deutsche Titel wie „Küsst die Faschisten, wo ihr sie trefft“, „Willy“, „Ein Sommer nur für mich“, „Schrei nach Liebe“, „Sie brauchen keinen Führer“, „Madelaine aus Lüdenscheid“ und „Kristallnaach“. Ebenso sind Klassiker dabei wie die Rolling Stones mit „Gimme Shelter“ oder John Lennons „Imagine“.

Poesie, Lindgren-Heldin und ein bisschen Grusel

David Kiefer spielt in „Panda-Pand“ von Saša Stanišić, der ersten Neuproduktion am Kinder- und Jugendtheater des WLT.

Im Kinder- und Jugendtheater geht’s am 26. Oktober 2024 los für alle ab vier Jahren mit der witzigen Geschichte „Panda-Pand“ von Saša Stanišić, Gewinner des Deutschen Buchpreises 2019. Mit der Stückentwicklung „Courage“ wird das WLT ab 12. Dezember 2024 gemeinsam mit dem jungen Publikum ab acht Jahren darüber nachdenken, wie es sich anfühlt, in Schubladen zu denken. Wo fängt Diskriminierung an? Wie bauen wir Vorurteile ab? Was können wir tun gegen Hass und Rassismus?

Das Kindergartenstück „Der kleine Häwelmann“ nach Theodor Storm geht ab Ende Januar 2025 auf seine zauberhafte Flugreise für Menschen ab drei Jahren. Hochaktuell ist das Stück „Frankensteins Monster“ für alle ab 14 Jahren, das am 16. Februar 2025 Premiere hat. „Es geht um eine vom Menschen geschaffene Intelligenz und daraus resultierende Fragen: Was bedeutet menschliches Leben? Lässt sich Bewusstsein nachbilden? Welche Verantwortung geht mit Schöpfung einher?“, so Sabrina Klose, Dramaturgin des Kinder- und Jugendtheaters am WLT.

Marvin Moers ist in „Kapitän Nemo – 20.000 Meilen unter dem Meer“ nach Jules Verne zu sehen. Am 21. Mai 2025 auch im Herner Kulturzentrum.

In dem Stück „Kapitän Nemo – 20.000 Meilen unter dem Meer“ nach Jules Verne für alle ab zehn Jahren widmet sich das WLT-Ensemble der Faszination für das Abenteuerliche, Mysteriöse, Futuristische. Nach der Premiere am 13. April 2025 gastiert die Produktion am 21. Mai 2025 im Herner Kulturzentrum.

Und zu guter Letzt tritt ein starkes Lindgren-Mädchen ins Rampenlicht. In „Lotta kann fast alles“ regt ab 15. Juni 2025 ein Wirbelwind mit unerschrockener Neugier alle ab vier Jahren dazu an, das eigene Leben mutig in die Hand zu nehmen.

Workshop mit Lina Atfah

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Workshop-Projekt mit Lina Atfah startet am 31. Oktober 2024.

Am 31. Oktober 2024 startet das Workshop-Projekt „Was willst du, Welt?“ mit der in Wanne-Eickel lebenden Dichterin Lina Atfah. Dabei erleben Jugendliche ab zwölf Jahren, dass Lyrik als heilsames Ausdrucksmittel wirksam sein kann. „Mit ihrer bildgewaltigen Sprache regen ihre Verse dazu an, im Schreiben eigene Visionen für eine bessere Zukunft zu entwickeln“, erläutert Klose. Lina Atfah wurde 1989 in Syrien geboren und studierte arabische Literatur in Damaskus. 2006 wurde sie beschuldigt, Gotteslästerung begangen und den Staat beleidigt zu haben. 2014 wurde ihr nach mehreren Drohungen der Sicherheitsbehörden gestattet, das Land zu verlassen. Seitdem lebt sie in Wanne-Eickel und wurde für ihren Gedichtband „Das Buch von der fehlenden Ankunft“ 2020 mit dem LiBeraturpreis der Frankfurter Buchmesse sowie 2023 mit dem Literaturpreis Ruhr ausgezeichnet.

Dienstag, 16. Juli 2024 | Autor: Pitt Herrmann