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Der Weg zum neuen Rathauscarré in der Wanner Innenstadt ist frei. Investor ist die Firma Wureme GmbH. Dieses Bild zeigt eine Visualisierung - allerdings ist noch nicht festgelegt, dass die Gebäude später auch so aussehen. Sie können auch größer oder höher werden, die Balkone sich beispielsweise verschieben.

Neue Wohnungen und Gewerbeimmobilien in Wanne geplant

Der Weg zum Rathauscarré ist frei

Der nächste Schritt für das Rathauscarré (halloherne berichtete und berichtete) in der Wanner Innenstadt ist gemacht: Am Dienstag (3.9.2024) stimmte der Rat in nicht öffentlicher Sitzung dem Verkauf der städtischen Grundstücke zwischen Heinestraße und Haydnstraße zu, am Mittwoch (4.9.2024) stellte sich der Investor und seine Pläne im Rathaus vor.

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Und die Pläne sind groß: In den kommenden Jahren plant die WUREME GmbH auf einem Areal von rund 11.000 Quadratmetern fünf moderne Gebäude unterschiedlicher Größe und Bauform. Es sind rund 10.000 Quadratmeter Wohnflächen, davon rund 40 Prozent öffentlich geförderter Wohnungsbau, sowie Flächen für Büros, Gastronomie, Praxen und ein Lebensmittelmarkt vorgesehen. Der vorhandene Rewe muss zunächst weichen, zieht dann aber wieder in einen modernen Neubau ein.

Der rot eingefärbte Bereich ist der künftige Platz vom Rathauscarré.

Der kleine Parkplatz Heinestraße/Wibbeltstraße wird ebenfalls durch ein Gebäude zugebaut. Hinzu kommen sogenannte Townhouses, also mehrgeschossige Wohnhäuser auf kleiner Grundfläche.

Neue Tiefgarage mit dutzenden Stellplätzen

So soll ein zentraler Punkt in der Wanner City entstehen, der Norden und Süden zusammenführt. Die Hauptstraße habe mit ihrer senkrechten Anordnung dafür optimale Voraussetzungen, heißt es. Autos sollen nicht völlig verschwinden, für sie ist eine Tiefgarage mit dutzenden Stellplätzen über die gesamte Fläche geplant.

Die WUREME-Investoren um Sascha Wurm (dazu gehören noch Dominic Reitmayer und Ralf Metrikat, daher der Name) planen in Bezug auf die Energieversorgung groß und äußerst modern. So sind neben einer Photovoltaikanlage und Wärmepumpen auch eine Dachbegrünung und eine Wasseraufbereitung vorgesehen. „Wir wollen zu 90 Prozent autark werden“, kündigt Wurm an. Ihm gehört auch das K-Haus, welches nur einige Meter entfernt steht.

Radstellplätze, Grünflächen und mehr

Dazu gesellen sich die mittlerweile in einem modernen Mobilitätskonzept typischen Radstellplätze und Radsharing-Möglichkeiten. Weitere Grünflächen drum herum runden das „starke Zeichen“, wie es Stadtrat Stefan Thabe bezeichnet, ab. Er sieht einen wichtigen Impuls und das ganze Projekt als „städtebaulich schön“ an. „Das gibt einen gewissen Glanz und wird hochwertig sein. Man wird sehen: So etwas gibt es nicht nur in großen deutschen Städten, sondern auch in Wanne-Eickel.“

Das Team der Wureme Gmbh für das Rathauscarré: (v.li.) Sascha Wurm, Ralf Metrikat, Dominic Reitmayer und Holger Stoye.

Die genauen Maße der Gebäude (Höhe, Breite, Stockwerke) stehen noch nicht fest, daher gibt es auch noch keine Planungen, wie viele Wohnungen es geben soll und wie groß diese werden. Fest steht: Sowohl für die jüngere, eventuell allein lebende Generation, als auch für Familien und Rentner, soll für jeden etwas dabei sein.

70 Millionen Euro teure Investition

Fest steht auch das ungefähre Investitionsvolumen. Rund 70 Millionen Euro werden wohl benötigt, schätzt Holger Stoye. Holger Stoye? Genau der. Er arbeitet mittlerweile für die A+B Architekten in Hattingen. Mitte 2022 verließ er Herne.Business als Geschäftsführer und heuerte zunächst in Wolfsburg in der Immobilienbranche an (halloherne berichtete).

Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda ist hellauf begeistert über den nächsten Schritt des Multimillionenprojekts. „Es ist ein besonderer Tag, da haben wir anderthalb Jahre darauf hingearbeitet. Ein Projekt in dieser Größenordnung kann eine Kettenreaktion auslösen“, sagt der OB. Für das K-Haus kündigt er weitere Pläne spätestens für das Frühjahr 2025 an. „Das sind alles neue Punkte für eine Revitalisierung der Wanner Innenstadt.“ Nun könne man mit Optimismus auf die Entwicklung von Wanne schauen, so Dudda weiter.

Vor der Visualisierung stehtSascha Wurm von der Wureme GmbH: Er zeigt hier die Ansicht vom Kreisverkehr Haydnstraße (re.)/ Wibbeltstraße (li.) aus.

Für Thomas Bruns, Geschäftsführer der Herner Gesellschaft für Wohnungsbau (HGW), der in die Prozesse mit einbezogen war, war das Verfahren sehr komplex: „Es ist ein Dekadenprojekt, aber das Engagement, das alle Beteiligten aufgebracht haben, hat sich gelohnt.“ Der Ansatz wäre die Kernkompetenz des Wohnens mit Büros, Gewerbe und Praxen zu vernetzen - das alles war für die HGW aber zu groß.

Entwurf und Kaufpreis entscheidend

Deshalb gab es ein Bieter-Investorenverfahren, aus dem die WUREME GmbH als Sieger hervorging. „Entscheidend war aber nicht der gebotene Kaufpreis, sondern ein Mix aus der städtebaulichen Qualität des Entwurfs und des gebotenen Preises“, erläutert Bruns. Nachdem die politischen Gremien und der HGW-Aufsichtsrat jeweils grünes Licht gegeben hatten, war nur noch der Rat der Stadt an der Reihe.

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Nun ist die Verwaltung an der Reihe. Der Bebauungsplan muss noch fertiggestellt werden, aktuell habe man einen Aufstellungsbeschluss, berichtet Dezernent Thabe. Wenn keine unvorhergesehenen Verzögerungen auftauchen, könnte der B-Plan im Laufe des Jahres 2026 Rechtskraft erhalten.

Auf einen Baustart in bestenfalls 15 Monaten, also Anfang 2026, hoffen die Investoren um Sascha Wurm, die bereits in Kürze mit der Vermarktung beginnen wollen. So könnten dann unmittelbar nach der Fertigstellung vom B-Plan die Bagger rollen. Die ersten Gebäude, darunter auch der neue Rewe, wären bei einem guten Verlauf wahrscheinlich 2028 fertig.

Die eingezeichnete Fläche zeigt den Bereich, der bebaut wird.
Donnerstag, 5. September 2024 | Autor: Marcel Gruteser