
Markus Galland und der Lieferservice der besonderen Art
Der Weihnachtsbraten kommt per Trecker
Acht hell erleuchtete Trecker machten sich am 4. Adventsonntag (20.12.2020) mit Beginn der Dunkelheit von der Straße Am Ruhmbach auf den Weg in den Herner Süden. Ihre Fracht? Knuspriger Gänsebraten, würziger Rotkohl, feine Klöße, heiße Maronen und duftende Bratäpfel. Ihr Ziel? Das Lukas-Hospiz an der Jean-Vogel-Straße. Ihr Auftrag? Gutes tun in dieser wenig guten Zeit. Die Idee stammt von Markus Galland vom Haus Galland am Gysenberg, der gemeinsam mit der Firma Hornbach den Gästen und den Mitarbeitern des Hospizes ein weihnachtliches Menü sponserte.
Dabei sind Markus Galland und auch die Firma Hornbach Wiederholungstäter, gemeinsam finanzieren sie diese Mahlzeit im dritten Jahr. Galland: „Mir ist es ein Anliegen, den Menschen etwas Gutes zu tun.“ Und was liegt da für einen Koch mit eigenem Restaurant näher, als zu kochen. „Mit der Firma Hornbach haben wir häufiger zu tun und daher kenne ich den Chef von Herne auch recht gut. Als ich ihm von meiner Idee erzählte, war er sofort dabei“, sagte Galland im halloherne-Gespräch.

Mit ins Boot hat sich Galland wieder Landwirte aus der Umgebung geholt. Gemeinsam schmückten sie am Vortag die Trecker. Galland: „In dieser Corona-Zeit habe ich erst gar nicht die gesamte Weihnachtsbeleuchtung bei uns am Haus angebracht.“ Somit stand genügend leuchtendes Material zur Verfügung, die Trecker damit auszustatten.

Gekocht wurde in der hauseigenen Küche, die in Zeiten wie diesen genügend Kapazitäten frei hat. Aufgeteilt in Portionen wurde das festliche Mahl anschließend in Warmhaltebehälter verstaut und auf die Trecker geladen. Am Hospiz wurde der Korso schon erwartet und die Fracht freudig in Empfang genommen. Galland: „Im letzten Jahr haben wir noch Personal dabei gehabt, das das Essen auch stilecht serviert hat. Das geht in diesem Jahr coronabedingt nicht.“

Anneli Wllbaum, Leiterin des Hospiz an der Jean-Vogel-Straße, freute sich, als der Zug der Traktoren mit zwanzig minütiger Verspätung vorfuhr. Da hatte sich auch angesichts der leckeren Überraschung das Warten in der Kälte gelohnt. „Mir läuft schon allein beim Anblick das Wasser im Mund zusammen. Jetzt sind aber erst unsere Bewohner dran." Auch rund 70 Gäste standen derweil am Straßenrand und waren neugierig auf den weihnachtlichen Traktorenkonvoi. Selbstverständlich im gebührenden Abstand und mit Mund-Nasen-Schutz - nicht immer selbstverständlich trotz Lockdown.
