FH Dortmund
Design-Studierende gestalten Sozialkaufhaus
Dortmund. Dirk Lünenschloß ist begeistert. Dank einer Kooperation mit dem Fachbereich Design der Fachhochschule Dortmund bekommt der geschäftsführende Vorstand des gemeinnützigen Vereins Hattingen Arbeit + Zukunft (HAZ) einen modernen, neuen Look für Teile des vereinseigenen Sozialkaufhauses. Acht studentische Teams bewarben sich mit ihren Ideen. Die Entscheidung fiel nicht nur dem Auftraggeber schwer.
„Unser Seminar ist regelrecht überrannt worden“, erzählt Martin Middelhauve, Professor für Objekt- und Raumdesign an der FH Dortmund. „Nachhaltigkeit und gesellschaftliches Engagement sind Themen, die unsere Studierenden beschäftigen.“ Da passe der Wettbewerb „Work.Future.Fashion“.
Die Aufgaben: die Textil-Abteilung des Hattinger Sozialkaufhauses „Mäck Möbel“ neu zu erfinden. „Als gemeinnütziger Verein haben wir nicht die Mittel, alles herauszureißen und neu zu machen“, sagt Dirk Lünenschloß. Das Budget sei begrenzt gewesen. Dafür gab es ein Versprechen: Der beste Entwurf werde mit dem Sieger-Team gemeinsam umgesetzt.
Nah an der Praxis
„Näher an der Praxis kann Lehre kaum sein“, sagt Prof. Middelhauve. Ein Semester lang haben sich die Studierenden intensiv mit dem Gebäude und dem Verkaufsraum beschäftigt, waren mehrfach vor Ort in Hattingen.
„Es sind so viele Ideen, so viele Inspirationen“, lobt Claudia Wiemann, Abteilungsleitung für Beschäftigungsprojekte beim HAZ. Auch Ayhan Kaya, Verkaufsleiter im Sozialkaufhaus, ist beeindruckt: „Alle Entwürfe sind sehr ausgereift.“ Doch letztlich brauchte es einen Sieger.
'Mode in den Vordergrund stellen'
Die Jury entschied sich für die Arbeit von Alisha Leifels und Laura Stulgyte. Der Entwurf der beiden Design-Studentinnen arbeitet mit kräftigen, dunkeln Farben und auf den ersten Blick überraschend unauffälligem Verkaufsmobiliar.
„Wir wollen die Mode in den Vordergrund stellen“, erklärt Laura Stulgyte. Second-Hand-Mode zeichne sich durch eine bunte Mischung aus. Das Sieger-Design gibt dieser Mischung einen geordneten Rahmen. „Zugleich nutzen wir die Eyecatcher, die dort vorhanden sind - etwa die mächtigen grünen Stahlträger und auch die Belüftung“, sagt Alisha Leifels. Das unterstreiche die Persönlichkeit des Ortes.
„Bei dieser Arbeit passt das Gesamtkonzept“, lobt Dirk Lünenschloß. Angefangen beim Logo über die Farbgebung bis zur Umsetzbarkeit. „Die Studierenden liefern zudem bereits grafische Konzepte für Preisschilder und Werbematerialen mit. Das hat insgesamt überzeugt.“
Der Entwurf zeichne sich durch eine hohe Flexibilität aus, ergänzt Claudia Wiemann. Der Verkaufsraum könne innerhalb des Konzepts immer wieder neu arrangiert werden. Für die beiden Studierenden ist mit dem Finale im Wettbewerb die Arbeit noch nicht getan. Jetzt geht es an die Umsetzung vor Ort. Noch im Jahr 2023 soll der Textil-Bereich im Hattinger Sozialkaufhaus im neuen Design erstrahlen.