
Deutsch-türkisches Wirtschaftsforum verschoben
Die Stadt Herne und die IHK Mittleres Ruhrgebiet haben sich entschieden, das für Dezember 2017 in Herne geplante deutsch-türkische Wirtschaftsforum zu verschieben. „Wir wollen – nach Möglichkeit im Frühjahr – einen neuen Anlauf nehmen“, erklärt Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda am Donnerstag (29.9.2017). Eric Weik, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittleres Ruhrgebiet ergänzt: „Intensive Kontakte mit Istanbul, einer wirklichen Wirtschaftsmetropole, werden Herne gut tun. Und damit dem gesamten Ruhrgebiet.“
Die Entscheidung zur Verschiebung ist bei der Stadt Herne und IHK intensiv abgewogen worden. Schließlich waren die Vorbereitungen für das Treffen auf einem sehr guten Weg und weit fortgeschritten. Zwei zentrale Gründe machen aus Sicht von Stadt und IHK jedoch eine Verlegung auf einen späteren – noch nicht festgelegten – Zeitpunkt erforderlich: „Wir können nicht so tun, als lebten wir auf einer Insel fern vom Weltgeschehen. Reisewarnungen für Deutschland, wie sie der türkische Staatspräsident ausgesprochen hat, senden eine fatale Botschaft. Wir dürfen die politische Wetterlage nicht völlig ignorieren“, benennt IHK-Hauptgeschäftsführer Eric Weik einen Aspekt. Der zweite Grund: Beim türkischen Partner, der Istanbul Chamber of Commerce, drittgrößte Kammer der Welt, zeichnet sich eine Neuaufstellung ab. Im Frühjahr kommenden Jahres stehen dort Neuwahlen an. „Es macht Sinn, diese Neuaufstellung als Basis für die künftige Zusammenarbeit zu nutzen“, gewinnt Dudda einer späteren Veranstaltung positive Seiten ab.
Bislang war geplant, vom 13. bis 15. Dezember 2017 mehrere hundert türkische und deutsche Unternehmer in Herne zusammenzubringen, um die wirtschaftlichen Kontakte zwischen den Metropolregionen Ruhrgebiet und Istanbul auszubauen. Gesundheitswirtschaft,
E-Mobilität, Logistik und Erneuerbare Energien sollten dabei thematisch im Mittelpunkt stehen. Neben der Stadt und den beiden Kammern hatte beispielsweise die Wirtschaftsförderung metropoleruhr GmbH ihre Unterstützung zugesagt, die Hochschulen der Region meldeten großes Interesse an, und auch die RAG sowie weitere Spitzenvertreter der Wirtschaft im Ruhrgebiet wollten sich aktiv einbinden. Als Veranstaltungsorte standen die RAG-Hauptverwaltung, der Revierpark Gysenberg, die Flottmann-Hallen oder auch der Mondpalast auf der Liste der Organisatoren. „Dieses Forum bleibt unser gemeinsames Ziel, die Idee ist und bleibt gut. Für mich gilt: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“, schaut Frank Dudda nach vorne.