"Die Herner sparen weiter"
"Eine Verzinsung findet in Deutschland nicht mehr statt", sagte Hans-Jürgen Mulski, der Vorstands-Vorsitzende der Herner Sparkasse, bei der Vorstellung der Jahresbilanz 2014. Und: "Die Herner sparen weiter." Was er auch im Grundsatz für richtig halte; trotz eines Leitzinses der Europäischen Zentralbank (EZB) in Höhe von 0,05 Prozent. Die Herner Sparkasse selbst erzielte wegen dieses Niedrigzinses 2 Mio Euro weniger aus Zinserträgen im vergangenen Jahr. So sank auch das Betriebsergebnis - der Gewinn - um 2 Mio Euro auf insgesamt 19 Mio Euro. Gleichwohl gelte für die Zukunft: "Wir sind verhalten optimistisch" (Mulski).
Einzig an der Börse sei im Jahr 2014 eine Rendite von 5 Prozent (gemessen am DAX) zu erzielen gewesen, aber Privatkunden seien nach wie vor zögerlich bei der Geldanlage an der Börse. Wenn die Phase des "extremen Niedrigzinses" noch fünf Jahre anhalte, so Mulski, rechne die Herner Sparkasse mit einem Minus von sogar 6 Mio Euro aus Zinserträgen. Und für die Kunden werde der Niedrigzins "erhebliche Auswirkungen" auf ihre Altersvorsorge haben, denn die Verzinsung von Lebensversicherungen breche ja ebenfalls ein.
Die Herner Kunden vertrauen derzeit rund 1,3 Millarden Euro der Sparkasse als Kundeneinlage an - ein Plus von 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Trend gehe eindeutig zu kurzfristigen Anlageformen, "obwohl langfristige Anlageformen höhere Zinsen einbringen" (Mulski). Liquidität habe eben Priorität.
Das Kreditgeschäft mit Privatkunden ging 2014 um 15 Prozent zurück. Da aber Unternehmen und Selbstständige mehr Kredite abschlossen, sei der Gesamtwert von Kreditzusagen in Höhe von 120 Mio Euro unverändert gegenüber 2013 geblieben.
Die Bilanzsumme der Herner Sparkasse für 2014 beträgt 1,7 Mrd Euro - unverändert im Vergleich zu 2013. Derzeit beschäftigt die Herner Sparkasse 418 Mitarbeiter (darunter 30 Auszubildende). Das Unternehmen verzeichnet momentan 65.000 private Girokonten und 2400 Firmenkonten.
