
Treff der Bildungs- und Integrationskonferenz der Stadt
Die Lesekompetenz von Schülern fördern
Um die Stärkung der Lesekompetenz von Kindern und Jugendlichen zu thematisieren, hatte die Stadt Herne zur Bildungs- und Integrationskonferenz 2023 eingeladen. Unter dem Motto „Erlese die Welt – (mehrsprachige) Leseförderung in Theorie und Praxis“ trafen sich die Teilnehmern am Mittwoch (25.10.2023) in der Volkshochschule in Wanne.
In einem Pressegespräch vor Beginn der Konferenz äußerte sich Stadtrat Andreas Merkendorf zu dem Thema. Neben Merkendorf schilderten Dr. Jasmin Schwanenberg, Leiterin des Kommunalen Bildungsbüros, und Claudia Heinrich, Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums, ihre Sichtweisen.
Das Thema stärker angenommen
„Generell haben verschiedene Studien festgestellt, dass die Lesekompetenz von Kindern und Jugendlichen rückläufig ist. Deshalb haben wir uns als Bildungsbüro auf den Weg gemacht, uns des Themas stärker anzunehmen, beispielsweise mit dem Programm 'Ankommen und Aufholen nach Corona‘. Da haben wir Mittel genutzt, um das Projekt 'Kicken und Lesen‘ auf den Weg zu bringen“, sagte Dr. Schwanenberg. Das Kommunale Integrationszentrum habe sich bereits seit Längerem mit dem Thema Leseförderung auseinandergesetzt. Daher hätten sich das Integrationszentrum und das Bildungsbüro hier zusammengeschlossen.

„Aus Sicht des Integrationszentrums ist die Mehrsprachigkeit ein wichtiges Thema. Wir wissen alle, dass in Herner Schulen, aber auch in den Herner Kitas, die Lerngruppen sehr heterogen sind. Das sind große Herausforderungen für die Fachkräfte, aber ich glaube auch, dass da ein ganz großes Potenzial vorhanden ist, Mehrsprachigkeit als Ressource und als Chance zu nutzen. Das ist das, was wir unterstützen“, sagte Claudia Heinrich.
'Lesen ist der Schlüssel zur Welt'
Das Integrationszentrum habe sich jetzt die Leseförderung als weiteres Ziel gesetzt, erläuterte Heinrich weiter. „Lesen ist der Schlüssel zur Welt und dazu, dass ich Wissen erwerben kann, dass ich Bildung erfahre. Deswegen freue ich mich sehr, dass wir jetzt bei der Leseförderung kooperieren können“, so Heinrich.
„Wenn ich nicht lesen und schreiben kann, bin ich raus – und zwar aus allem. Hier liegt ein riesiges Problem. Daher ist mir der politische Aufschrei nicht laut genug. Wenn zu viele aus einer Generation nicht oder nicht ausreichend lesen können, werden sie dieses Problem sehr wahrscheinlich auch an die nächste Generation weitergeben. In NRW erreichen 21,6 Prozent der Kinder und Jugendlichen die Mindestanforderungen beim Lesen nicht mehr, das ist ein Fünftel. 12,7 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Herne verlassen die Schule ohne Abschluss“, betonte Andreas Merkendorf.
Er sieht es daher als wichtige Aufgabe aller an, die Leseförderung zu unterstützen. Dazu brauche man das Bildungsbüro und das Kommunale Integrationszentrum. „Ich finde, dass wir auch die Schulen brauchen. Dazu müssen sie aber personell viel besser ausgestattet werden“, sagte er. Gleichzeitig müssten sich aber auch die Eltern engagieren.