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Straßenbahn. (Symbolbild)

Stellungnahme

Die Linke zum Nahverkehrsplan Herne

Die Linke Herne nimmt zum Nahverkehrsplan Herne Stellung, er wird am Dienstag (22.1.2019) im Planungsausschuss (halloherne berichtete) vorgestellt: Der Ausbau des Personennahverkehrs verbessert nicht nur die Luft und entlastet den Straßenverkehr, sondern er stellt auch die Mobilität sicher schont die Nerven aller Beteiligten. ÖPNV-Nutzer aus Herne können sich daher zukünftig über eine höhere Taktfrequenz und schnellere Anschlussmöglichkeiten in Bochum freuen. Die Stadt Herne sieht hingegen keinen Bedarf gleichzuziehen und setzt sich stattdessen bei der Bogestra für eine Ausdünnung des Personennahverkehrs im eigenen Stadtgebiet ein. Besonders absurd wird dies am Beispiel der Straßenbahnlinie 306. In Bochum fahren zukünftig alle Straßenbahnen mit einem 7,5 Minuten Takt. In Herne wird die gleiche Verbindung hingegen außerhalb der Stoßzeiten statt derzeit 10 Minuten nur noch alle 15 Minuten gefahren.

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Patrick Gawliczek, Sprecher des Kreisverbandes: „Es ist vollkommen unverständlich, dass in Herne ausgerechnet an der einzigen Straßenbahnverbindung gespart wird. Die 306 ist die Zentrale Verbindung zwischen Wanne-Eickel und Bochum. So nutzen Beispielsweise viele Studentinnen und Studenten die Straßenbahn um zur Fahrhochschule oder Universität zu gelangen. Herne vergibt die Chance attraktiven Wohngegenden zu gestalten, wenn ÖPNV-Nutzer bei der Hälfte der Fahrten an der Stadtgrenze aussteigen und auf die nächste Straßenbahn warten müssen.“

Oliver Dick, stellvertretender Sachkundiger Bürger im Planungsausschuss ergänzt: „In Herne werden die Fahrgastzählungen offenbar anders bewertet als in unserer Nachbarstadt. Dass bei Fahrten der Linie 306 im Durchschnitt Sitzplätze frei bleiben wird bei uns zum Anlass genommen, dass Menschen sich zunächst in Bochum sammeln müssen, bevor sie nach Herne gebracht werden. Dabei müssen die Straßenbahnen zumindest für die Stoßzeiten ohnehin vorgehalten werden. Das Einsparpotenzial bei der 14-Minütigen Fahrt vom Hannibal Einkaufzentrum bis zum Wanne-Eickel Hbf ist daher vollkommen lächerlich.“

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Bereits bei der Änderung der Buslinie 368 wurde deutlich, dass in Herne die zahlreich ausgearbeiteten Klima- und Mobilitätskonzepte lediglich Lippenbekenntnisse widerspiegeln. Um verlässlichere und schnellere Anschlüsse der Busse und Straßenbahnen in Bochum zu ermöglichen, wurde von der Verkehrsgesellschaft eine Takterhöhung von 20 Minuten auf 15 Minuten vorgeschlagen. Gawliczek dazu: „Mit breiter Mehrheit von CDU, SPD und Grünen wurde die Bogestra sogar gebeten, die Taktung der Buslinien 368 auf 30 Minuten zu reduzieren anstatt diese auf 15 Minuten auszubauen.“ Dick fasst zusammen: „Im öffentliche Personennahverkehr kapselt sich Herne zunehmend von den Anschlussmöglichkeiten der umliegenden Nachbarstädte ab und sorgt dafür, dass der ÖPNV zunehmend unattraktiver wird. Ein leerer Sitzplatz ist kein Beleg dafür, dass kein Bedarf für einen Nahverkehr besteht. Volle Haltestellen an den Stadtgrenzen zeigen hingegen, wie eine Stadt sich zunehmend isoliert und unattraktiver wird."

Dienstag, 22. Januar 2019 | Quelle: DIE LINKE, Herne