
Werner Ryschawy im Bochumer Kulturmagazin
Die Summe der Linien
Der vor fast 75 Jahren im bayerischen Hartwachsried geborene Werner Ryschawy kam, da sein Vater als Bergmann arbeitete, mit zweieinhalb Jahren ins Ruhrgebiet. Der Gelsenkirchener Zeichner, der seit 2002 in seinem Atelier in der Künstlerzeche Unser Fritz arbeitet, stellt nun rund fünfzig Arbeiten im Kulturmagazin in Bochum-Gerthe aus.
Die Ausstellung „Die Summe der Linien“ wird am Samstag, 25. Mai 2024, um 18 Uhr im Kunstverein im Bochumer Kulturrat auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Lothringen durch den Vorsitzenden Renato Liermann eröffnet. Einführende Worte spricht der Herner Kunsthistoriker Dr. Falko Herlemann, für den musikalischen Rahmen sorgt der Bochumer Tomczyk mit Soundimprovisationen auf dem Synthesizer.
Ryschawy, gelernter Schriftsetzer und Offsetdrucker, hat seine letzten zwei Berufsjahrzehnte als Grafiker bei der Stadt Essen absolviert, eine Parallele zum Künstlerzechen-Gründer Helmut Bettenhausen, der im entsprechenden Zeitraum das äußere Erscheinungsbild der Stadt Herne prägte.

Wachs als Fixiermittel
Werner Ryschawy versteht sich ausschließlich als Zeichner, was aber nicht bedeutet, dass nur gerahmte Bilder an den Wänden zahlreicher Räume des Kulturmagazins hängen, vor allem Kohle auf Seidenpapier mit Wachs als Fixiermittel. Letzteres sorgt für Falten, Einschlüsse und Verwerfungen, die beim Betrachter immer neue Effekte hervorrufen. Einige großformatige Zeichnungen sind auf Dibond genannte Aluminium-Verbundplatten gezogen.
In verblüffender Vielfalt hat Ryschawy, 2017 mit dem Preis des in Recklinghausen beheimateten Vestischen Künstlerbundes und 2021 mit dem City Artist-Preis des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet, Drähte in unterschiedlicher Stärke und Bandeisen miteinander verbunden zu Skulpturen. Dabei verdichten sich Linien zu Flächen und filigranen dreidimensionalen Objekten etwa aus Fliegendraht.
Im Keller unter dem Theatersaal, in dem auch die Herner Birgit Iserloh und Ralf Lambrecht mit ihrem Theater Traumbaum auftreten, dreht sich ein kinetisches Objekt Werner Ryschawys: Drähte und Bänder verändern stetig ihre Position, entziehen sich sogar kurzzeitig dem Blick des Betrachters.
In den Raum zeichnen

Werner Ryschawy: „Bei allen gezeigten Arbeiten handelt es sich um Zeichnungen. Während ich an Kohlezeichnungen auf Seidenpapier arbeitete, kam mir die Idee, in den Raum zu zeichnen. Daher begann ich damit, Objekte aus Bandeisen und verschiedenen Drahtstärken zu gestalten. Aktuell arbeite ich an Monotypien, die ich durch Zeichnungen mit Wachsmalstiften ergänze. Die unterschiedlichen Ergebnisse meiner Arbeit betrachte ich als kontinuierliche Entwicklung meiner Zeichnungen.“
Nach der Vernissage wird Ryschawy noch einmal am Sonntag, 23. Juni 2024, um 11 Uhr durch seine Ausstellung führen. Und im Rahmen der Finissage am 5. Juli 2024 um 18 Uhr ein Künstlergespräch mit Dr. Falko Herlemann führen.
Die Ausstellung „Die Summe der Linien“ wird vom 25. Mai bis zum 5. Juli 2024 im Kulturmagazin an der Lothringer Straße 36c in Bochum-Gerthe gezeigt: mittwochs von 15 bis 17 Uhr sowie sonntags von 11 bis 13 Uhr, der Eintritt ist frei. Führungen für Gruppen und Schulklassen können unter Tel. 0234 – 862012 vereinbart werden.

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- Samstag, 25. Mai 2024, um 18 Uhr
- Sonntag, 26. Mai 2024, von 11 bis 13 Uhr
- Mittwoch, 29. Mai 2024, von 15 bis 17 Uhr
- Sonntag, 2. Juni 2024, von 11 bis 13 Uhr
- Mittwoch, 5. Juni 2024, von 15 bis 17 Uhr
- Sonntag, 9. Juni 2024, von 11 bis 13 Uhr
- Mittwoch, 12. Juni 2024, von 15 bis 17 Uhr
- Sonntag, 16. Juni 2024, von 11 bis 13 Uhr
- Mittwoch, 19. Juni 2024, von 15 bis 17 Uhr
- Sonntag, 23. Juni 2024, von 11 bis 13 Uhr
- Mittwoch, 26. Juni 2024, von 15 bis 17 Uhr
- Sonntag, 30. Juni 2024, von 11 bis 13 Uhr
- Mittwoch, 3. Juli 2024, von 15 bis 17 Uhr
- Freitag, 5. Juli 2024, um 18 Uhr