Erste Klima-Demonstration in Herne
Dudda verteidigt Klimakonzept
„Ich habe gedacht, gleich springt er von der Treppe und knöpft sich einen der Zwischenrufer vor", so einer der Besucher der ersten Klima-Demo in Herne am Freitag (14.6.2019). Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda hatte bei seiner Eröffnungsrede mit etlichen Zwischenrufen zu kämpfen. Es schien so, als wäre es den Rufern nicht um Inhalte sondern einfach nur darum gegangen, die Rede zu stören. Das Herner Kinder- und Jugendparlament (KiJuPa) hatte zur Klimaschutzdemonstration eingeladen, Frank Dudda unterstützte das, indem er die Schulen in Herne im Vorfeld anschrieb, um die Schüler einzuladen. Der Termin wurde auf Freitagnachmittag gelegt, damit die Kinder und Jugendlichen nicht die Schule schwänzen müssen, wie bei der Aktion Fridays for Future.
Die Demonstration begann damit, dass sich die Teilnehmer vor dem Herner City Center versammelten. Um 15 Uhr setzte sich der Tross in Richtung Rathausplatz in Bewegung. Leander (14) von Fridays for Future Recklinghausen gab die Schlachtrufe vor, mit denen die Kinder und Jugendlichen durch die Innenstadt zogen. Einige Beispiele: Es gibt kein Recht einen SUV zu fahren - Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut - oder später auf dem Rathausplatz : Wer nicht hüpft, der ist für Kohle. Die rund 300 Demonstranten hüpften mit.
Auf dem Rathausplatz begann Dudda seine Rede damit, dass er gerade aus einem Treffen mit der Elisabeth-Krankenhausgruppe kam und dass dort 950 Ausbildungsstellen geschafft werden sollen. Der erste Zwischenruf: „Und was ist, wenn die Erde untergeht?" Dudda antwortete, dass man die Klimaproblematik in Herne in den Griff bekommen würde und verwies darauf, dass man es seit einem Ratsbeschluss von 1990 bereits geschafft hätte, den CO2-Ausstoß um 40 Prozent zu reduzieren. Das vorgegebene Ziel des Rates waren 25 Prozent bis 2020 (halloherne berichtete).
„Wir haben viel mehr erreicht", so Dudda. Das wurde mit Pfiffen und Buh-Rufen kommentiert. Der Oberbürgermeister dazu: „Wer an dieser Stelle weiter schreit, der zeigt, dass ihn Klimaschutz nur am Rande interessiert." Egal welche Erfolge Dudda anführte, wie zum Beispiel, dass Herne als erste Stadt Elektro-Tretroller eingeführt hat oder dass dass die städtischen Angestellten aufgefordert wurden, öfter Bus oder Bahn zu nutzen, immer wieder Zwischen- und Buh-Rufe. Dudda beendete seinen Auftritt mit den Worten: „Glück Auf, Herne! Ihr macht mir Hoffnung, ich bin an eurer Seite. Wir werden es schaffen, die Klima-Ziele zu erreichen!"
Nach den Redebeiträgen der Kinder und Jugendlichen, die alle auf den Punkt brachten, um was dass es den Schülern hier um den Klimaschutz geht, ergriff Kay Thörmer von der Bürgerinitiative Stadtwald das Wort. Er beschwerte sich darüber, dass er nicht, wie von ihm geplant, mit seinen Kollegen ein Lied singen durfte, sondern sich auf einen Wortbeitrag beschränken sollte. Es folgte eine Rede, in der er OB Frank Dudda immer wieder persönlich anging. Viktoria Apel vom KiJupa kommentierte das so: „Der Inhalt der Rede war deutlich anders als abgesprochen. Ich finde es dreist, sich hier herein zu mogeln und ein Hetzkampagne zu starten. Es ist respektlos vor uns Jugendlichen Leute anzugreifen und gegen einzelne Politiker zu wettern. Das sind erwachsene Leute. Sie sollten mehr Benehmen haben."