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Das langjährige Bochumer Schauspielhaus-Ensemblemitglied Kristina Peters gastiert am Sonntag, 17. März 2024, um 19.30 Uhr im Rottstr5Theater mit „Nacht, Mutter“ von Marsha Norman.

Kristina Peters am Rottstr5Theater Bochum

Ein Soloabend mit 'Nacht, Mutter'

Ein gemütlicher Abend hätte es werden sollen. Aber dann eröffnet Jessie Cates ihrer Mutter Thelma, dass sie sich in wenigen Stunden mit der Pistole des verstorbenen Vaters umbringen will. Ihre Sachen hat sie schon sortiert, die Merkliste ist abgearbeitet. Bis auf einen Punkt: Jessie will ihrer Mutter erklären, dass der geplante Freitod der erste klare Entschluss ihres Lebens ist...

Am Sonntag, 17. März 2024, 19.30 Uhr, ist Kristina Peters mit ihrem Soloabend „Nacht, Mutter“ im Bochumer Rottstr5-Theater zu Gast. In Marsha Normans Stück, 1983 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet, folgt dieser Eröffnung ein Abend des ungläubigen Abschiednehmens, beherrscht von einem Konflikt, der größer kaum sein könnte: Die erwachsene, 40-jährige Tochter, die jahrelang unter Epilepsie gelitten hat, ohne es zu wissen, und ihre Mutter, die sich selbst als „einfache Frau“ sieht, ringen miteinander – um die Familiengeschichte, um Grund und Gründe, um Gesagtes und Vergessenes, um persönliche Freiheit.

Radikaler Schlussstrich

Jessie, die einmal verheiratet gewesen ist mit einem Mann, der ihr davonlief, und die einen Sohn hat, der auf die schiefe Bahn geraten ist, will mit diesem radikalen Schlussstrich das gegenseitige Abhängigkeitsverhältnis, die selbst hilfsbedürftige Tochter versorgt seit Jahren ihre Mutter, durchbrechen. Hat aber nicht die Kraft, sich selbst andernorts ein eigenes Leben aufzubauen.

Letztendlich aber steht die Zukunft auf dem Spiel, geht es um Leben oder Tod. Jessies Versuche, ihre Suizid-Entscheidung zu erklären, prallen gegen die kaum zu tarnende Verzweiflung ihrer Mutter ab, die immer wieder versucht, sich als Schutzschild zwischen Jessie und ihr Vorhaben zu drängen, indem sie ihrer Tochter eine Lebensfreude einhaucht, von der sie zeitlebens geträumt, welche sie selbst freilich nie wirklich erlebt hat. Und, als alles nichts fruchtet, schließlich darum bettelt: „Du musst mir doch beim Sterben helfen.“ Am Ende hat alles nichts genutzt, Papas alte Pistole gelangt zum Einsatz...

Rolle aufwühlend und faszinierend gespielt

Die von „Theater heute“ als „Schauspielerin des Jahres“ nominierte Kristina Peters, u.a. langjähriges Ensemblemitglied am Schauspielhaus Essen und Schauspielhaus Bochum, spielt unter der Regie von Eric Lomas auf aufwühlende und faszinierende Weise sowohl die Rolle der Jessie als auch Thelma Cates. Karten unter rottstr.de oder Tel 0163 – 7615071.

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  • Sonntag, 17. März 2024, um 19:30 Uhr
Donnerstag, 14. März 2024 | Autor: Pitt Herrmann