Kulinarische Entdeckungen und neue Bekanntschaften
Ein Sommerabend mit sardischen Köstlichkeiten
Es war eine Premiere, und zwar eine rundum gelungene: Ollis Biergarten, am Fuße des Gysenbergs, hatte am letzten Juli-Freitag 2024 zu einem Ausflug an südliche Gestade mit allerlei Leckereien und ganz ohne lange Anreise geladen. Das Team Olli – an diesem Abend ausnahmsweise nur zuständig fürs Ambiente und die Getränke – hatte gemeinsam mit „Sorella“ Francesca Eichler – zuständig für die Leckereien – zum ersten „Sardischen Abend“ eingeladen. Eichler ist Inhaberin des Online-Shops „Sorelle Sarde“, mit ihrer Schwester zudem auf vielen lukullischen Veranstaltungen in und rund um Herne anzutreffen (halloherne berichtete).
Lange Tafel fördert die Geselligkeit
Das Team um Sandra und Olli Braun hatte an diesem Abend die Tische im Außenbereich mit karierten Tischtüchern, Blumen und Gläsern eingedeckt. Die Besonderheit war: Statt getrennt an Einzeltischen versammelten sich alle an einer langen Tafel. Ganz so, wie es in den italienischen Landgasthöfen, den Agriturismen, üblich ist. Die vorsorglich bereitgelegten Kuscheldecken kamen dank der sommerlichen Temperaturen nicht zum Einsatz. Es sollte ein wunderbarer, lauer Sommerabend werden.
Die einander zum Großteil unbekannten Gäste waren im malerischen Ambiente guter Stimmung und bei leckeren sardischen Spezialitäten schnell beim „Du“ und miteinander im Gespräch.
So schön kann Sardinien – im Gysenberg – sein
Nach der offiziellen Begrüßung von Francesca und Sandra kamen die ersten Leckereien – Antipasti-Platten – auf den Tisch. Gefolgt von Malloreddus, den typischen sardischen Nudeln, mit einer Salsicca-Tomaten-Safransauce, die Francesca am Abend zuvor in Ollis Küche unter Hilfestellung der beiden Köche „gezaubert“ hatte.
Damit sich die Gäste auch ganz wie bei Muttern fühlten, ließen es sich die sardischen Schwestern – Lucia und Francesca – nicht nehmen, die Gäste am Tisch zu bedienen. Francesca erklärt gegenüber halloherne: „Wir füllen die Pasta am Tisch auf die Teller, so wie es unsere Nonna auch machen würde.“
Die Gespräche flossen ebenso reichlich wie die Getränke, und schnell wurden erste Bekanntschaften geschlossen. Fröhliche Gespräche und herzliches Lachen erfüllten bald die Luft.
Der nächste Gang brachte gefüllte Ravioli mit Salbei-Butter auf die Teller – von den Schwestern in Handarbeit hergestellt. Geschnittenes Iberico Filet auf Rucola und ein am Tisch zubereitetes Tiramisu schlossen den Abend kulinarisch ab.
Als „Absacker“ wurde ein Sardischer Mirto kredenzt, der aus den Beeren der Myrthe hergestellt wird und das Völlegefühl im Magen, das sich nach den vielen Leckereien eingestellt hatte, ein wenig linderte.
„Dieser Abend war eigentlich als 'Versuchsballon' gedacht“ erzählt Sandra Braun im halloherne-Gespräch. „Allerdings haben wir nicht damit gerechnet, dass die Nachfrage so groß sein würde. 30 Gäste hatten wir eingeplant, 37 sind es geworden und vielen weiteren mussten wir aus Platzgründen absagen.“
Die Idee entstand auf Sardinien
Die Idee zu diesem besonderen Abend war während eines Kurzurlaubs auf Sardinien entstanden, wo sich das Inhaber-Paar von „Ollis Restaurant“ eine kleine Auszeit vom stressigen Arbeitsalltag gönnte. Beim Besuch der Freundin Francesca auf der Insel, unter der sardischen Sonne in der Hängematte schaukelnd, wurde der Plan dafür geschmiedet. Am Abend zuvor hatte man gemeinsam in einem Agriturismo zu Abend gegessen.
„Alle Gäste saßen an einer langen Tafel, kleine Kinder rannte herum und spielten, es war laut und lebendig, und obwohl wir niemanden kannten, gehörten wir sofort dazu," erinnert sich Sandra Braun. Diese Lebendigkeit hatte es ihr angetan, das wollte sie in ihrem Lokal auch haben: „Dort wurde mir wieder einmal deutlich: Essen ist Kommunikation und verbindet – nur in unserem Land nicht. Hier wird sich beschwert, wenn es in einem Restaurant einmal laut wird."
Ein Abend, an dem alles passte
Zufrieden schaut sie sich am Premierenabend im Biergarten um und freut sich: „Das ist hier und heute nicht so!" Ihr Mann Olli Braun ergänzt: „Heute passt einfach alles: Die Gäste, das Wetter, das Essen – alles ist super und macht Spaß." Und mit einem Strahlen erklärt die Chefin: „An Sardische Abende könnte ich mich glatt gewöhnen.“
Den Gästen erging es unübersehbar ebenso am Ende eines gelungenen Abends mit Wohlfühlatmosphäre, der einmal mehr zeigte, wie Essen Menschen verbinden kann. Die Kombination aus lauem Sommerabend, köstlichem Essen, kühlen Getränken und einem Team, das einem das Gefühl gab, Freunde unter Freunden zu sein, machte diesen Abend perfekt.
Die nächsten Abende dieser Art können kommen.