20. Mai - Weltbienentag
Ein Tag für die gelb-schwarzen Fluginsekten
„In einem unbekannten Land / vor gar nicht allzu langer Zeit / war eine Biene sehr bekannt /von der sprach alles weit und breit“ - so fängt das Titellied an, das der Startschuss vor jedem neuen Abenteuer der kleinen frechen Biene „Maja“ ist. Gesungen hat es Karel Gott und kaum jemand von uns kann es nicht mit trällern. Weltweit wird die Zahl der Bienenarten noch auf rund 20.250 geschätzt, davon gehören aber nur neun Arten zu den Staaten bildenden Honigbienen und nur die Westliche Honigbiene ist in Deutschland heimisch. Zu welcher Art Maja zählt, das ist allerdings nicht bekannt - wobei: Wichtig für uns Menschen sind alle Bienenarten.
Den größten Anteil der Bienenarten bilden mit rund 95 Prozent die solitär lebenden Bienen, die auch Einsiedlerbienen genannt werden. Da mehr als die Hälfte der deutschen Wildbienenarten auf der Liste der gefährdeten Arten stehen und die Bienen eine Schlüsselrolle in der Natur und auch in unserem Alltag spielen, hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen den 20. Mai zum World Bee Day - Weltbienentag - ausgerufen.
Der 20. Mai wurde ausgewählt, da am 20. Mai 1734 Anton Janša, der Hofimkermeister von Maria Theresia in Wien, geboren wurde. Janša gilt als Pionier der modernen Imkerei und war der Rektor der weltweit ersten modernen Imkerei-Schule.
Sind Bienen systemrelevant?
Die Frage kann klar und deutlich mit 'Ja' beantwortet werden. Denn rund 80 Prozent unserer Nutz- und Wildpflanzen sind auf eine Bestäubung durch Bienen angewiesen. Sterben die Bienen aus, findet keine natürliche Bestäubung mehr statt. Wenn zum Beispiel während der Apfelblüte im Frühjahr Bienen, Hummeln und Co nicht mehr da sind, gibt es im Herbst wenige bis keine Äpfel. Albert Einstein soll einmal diesen Satz von sich gegeben haben: „Stirbt die Biene aus, dann haben wir Menschen noch vier Jahre zu leben.“
Wer bestäubt was?
Wild- und Honigbienen teilen sich die zu bestäubenden Pflanzen auf. Blüten, die die dickere Honigbiene nicht bestäuben kann, wird von der schlankeren Wildbiene bestäubt. Dadurch wird klar, dass für eine optimale Bestäubung aller Pflanzen, sowohl die Wild- als auch die Honigbiene wichtig ist. Damit diese wichtigen Nutztierchen uns erhalten bleiben, müssen wir ihnen ein optimales Nahrungs- und Lebensangebot bieten.
Wie muss der Lebensraum beschaffen sein?
Einen Lebensraum, in dem sie genügend Nistmöglichkeiten finden. In unseren Breiten wird immer Fläche versiegelt, somit wird das Angebot an Nistmöglichkeiten immer geringer. Totholz- oder Reisighaufen, Trockenmauern, Heckenränder oder kleine Hügel aus lehmigem Sand, dienen als Nester der Wildbienen. Leider liegen aber steinerne Vorgärten im Trend. Im Trend liegen allerdings auch: Insekten-Nisthilfen. Bekam man sie vor einiger Zeit nur beim Nabu, gibt es heute überall Bauanleitungen und auch fertige „Bienenhotels“ gehören selbst im Supermarkt zum Kontingent.
Welche Blüten locken Wildbienen an?
Der eigene Garten kann ganz leicht zu einem Bienenparadies gestaltet werden. Dazu sucht man heimische pollen- und nektarreiche Blüten aus. Sind die dann auch noch farbenfroh gemischt, kommen schon bald Bienen, Schwebfliegen und Schmetterlinge zu Gast.
Wichtig sind Sorten, die nicht doppelt gefüllte Blüten haben und den Nektarsammlern einen freien Weg zu Pollen und Nektar bieten, wie etwa: Malven, Glocken- und Kornblumen, Kapuzienerkresse, Verbene, Natternkopf, Wegwarte, Schafgarbe, Löwenmäulchen, Margerite oder auch Wandelröschen.
Der Unterschied
HONIGBIENE - Die Bienen leben in Völkern; sie sammeln vor allem Nektar; sie nisten und leben im Bienenstock; sie sind Generalisten und ihr Stachel kann unsere Haut durchdringen; um Nektar zu sammeln, fliegen bis zu 3-10 Kilometer.
WILDBIENEN - Die Wildbienen sind meist alleinlebend; sie sammeln vor allem Pollen (Blütenstaub) und benötigen artspezifische Nistplätze; sie sind Spezialisten und können und in der Regel nicht stechen; ihr Flugradius nur 50-300 Meter.
Ein Tipp zum Schluss
Pflanzenschutzmittel oder gar Pestizide gehören in keinen Garten und können für die Bienen tödlich sein. Sollten sie dadurch nicht sterben, so verlieren sie ihren Orientierungssinn und ihr Immunsystem wird geschwächt.