
Auch jüdische Arbeiter waren unter Tage dabei
Ende der Maloche im Kohlebergbau
Die vhs Herne lädt am Dienstag, 8. April 2025, in Kooperation mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Kreis-Recklinghausen zu einem Vortrag in das Kulturzentrum ein.
Ende Dezember 2018 war „Schicht im Schacht“: Mit einem Festakt wurde der deutsche Steinkohlenbergbau in Bottrop verabschiedet. In den Reden war von den ausländischen Bergmännern, die man im vorletzten Jahrhundert mit allerlei Versprechungen ins Ruhrgebiet geholt hatte, wenig die Rede. Und schon gar nichts hörte man von jüdischen Arbeitern, die man während des Ersten Weltkrieges und auch danach, teils mit Gewalt zur schwerindustriellen Arbeit gezwungen hatte.
Unter den Arbeitern aus dem russisch-polnischen Okkupationsgebiet befanden sich auch etwa 150.000 sog. Ostjuden. Allein 4.000 von ihnen arbeiteten als Kumpel in den Kohlegruben des Ruhrgebiets. Sie alle widerlegten eindrucksvoll die antisemitische Legende, dass Juden zur körperlichen Arbeit nicht willens oder fähig seien. Viel zitiert auch das Wort, das als Ehrenwort der Ruhrgebietsarbeiter gilt: Maloche.
Der Redner des Abends, Dr. Ludger Joseph Heid, ist Historiker und Literaturwissenschaftler. Als Publizist veröffentlichte er zahlreiche Publikationen zur deutsch-jüdischen Beziehungs- und Literaturgeschichte, zur Sozialgeschichte (Arbeiterbewegung) und zum Ostjudentum. Darüber hinaus ist er freier Mitarbeiter u.a. für die Süddeutsche Zeitung; DIE ZEIT; Die Welt; Jüdische Allgemeine und Jüdische Rundschau.
Anmeldung
Anmeldungen zu dem entgeltfreien Vortrag mit der Nummer 25A2082 können online hier vorgenommen werden.