halloherne.de lokal, aktuell, online.
Oberbürgermeister Horst Schiereck (l.) mit Notfallsanitäter Ralf Konczak (Mitte) und Feuerwehrdezernent Johannes Chudziak (r.)

Erster Notfallsanitäter in Herne

Ralf Konczak ist der erste Notfallsanitäter (NotSan) der Berufsfeuerwehr Herne. Der Hauptbrandmeister nahm an einer zweiwöchigen Fortbildung teil und schloss mit einer Prüfung ab. Die Qualifikation Notfallsanitäter löst zukünftig den Rettungsassistenten als höchste Qualifikation auf einem Rettungswagen ab.

Anzeige: Herner Sparkasse Solit 2025

Der Rettungsdienst hat die Aufgabe, Menschen nach einem Unfall oder einer akuten Erkrankung schnell in ein Krankenhaus zu bringen. Auf einem Rettungswagen trägt aktuell der Rettungsassistent die medizinische Verantwortung für die Patienten. Doch oftmals sind erst bestimmte Maßnahmen - zum Beispiel die Gabe von Medikamenten oder eine Intubation - notwendig, damit diese Notfallpatienten überhaupt transportiert werden können. Diese Eingriffe darf nur der Notarzt durchführen.

Der Notfallsanitäter besitzt mehr fachliche Kompetenz. In wieweit dies auf die Maßnahmen am Patienten - zum Beispiel die Gabe von Medikamenten - ausgeweitet wird, entscheidet der ärztliche Leiter Rettungsdienst. Ein Katalog soll zukünftig die Möglichkeiten des NotSan festhalten. „Der Notfallsanitäter ersetzt nicht den Notarzt“, so Konczak. Damit steigt die Anforderung an die Leitstelle der Feuerwehr. „Der Disponent muss bei einem Notruf entscheiden, ob er einen Rettungswagen mit oder ohne Notfallsanitäter, oder gleich den Notarzt mit zum Einsatz schickt“, so Wolfgang Hoppe, Abteilungsleiter Rettungsdienst.

Die Qualifikation als Notfallsanitäter ist umfangreicher als die des Rettungsassistenten. Die Ausbildung dauert drei Jahre; bestehende Rettungsassistenten können sich die Dienstzeit anrechnen lassen. „Die Staffelung der Fortbildungszeit geht nach Dienstjahren. Wer noch keine drei Jahre im Dienst ist, muss eine sechsmonatige Fortbildung besuchen. Von drei bis fünf Jahren sind es drei Monate, und ab fünf Jahren dauert der Aufbaulehrgang zwei Wochen“, sagte Wolfgang Hoppe von der BF Herne. Am Ende der Aus- und Fortbildung steht die Abschlussprüfung. Ralf Konzcak absolvierte den Lehrgang an der Feuerwehr-Rettungsakademie Bocholt. „Die Dozenten waren ausschließlich Ärzte. Die Themen gingen zum Beispiel von dem Legen einer Thoraxdrainage, über soziale Kompetenz und den Umgang mit Randgruppen bis zu rechtlichen Grundlagen“, sagte Ralf Konczak. Er ist der erste von zwölf Mitarbeitern der Feuerwehr Herne, die an der Fortbildung teilnahmen. Zukünftig sollen alle Rettungsassistenten der Berufsfeuerwehr Herne die Qualifikation zum Notfallsanitäter erhalten.

Dienstag, 4. November 2014