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Fachtagung zu Gewalt gegen Frauen.

Im Fokus: Gewalt gegen Frauen

Fachtagung zum Frauentag

„Der 8. März ist bis heute ein Kampftag geblieben.“ Bürgermeisterin Andrea Oehler hatte die Worte zum Internationalen Frauentag bei ihrer Begrüßung kaum ausgesprochen, da wurde bereits deutlich, wofür unter anderem gekämpft werden muss.

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Fachtagung zu Gewalt gegen Frauen.

Denn mit der Fachtagung „Mittendrin?! Draußen?!“ Zur Situation von Frauen und Mädchen mit Behinderungen in Herne“ hatten die Organisatoren ein wichtiges Thema in den Fokus gerückt. Petra Stahr, Referentin des NetzwerkBüros NRW, sagte: „Frauen mit Behinderung sind zu einem weit höheren Anteil von Gewalt und struktureller Diskriminierung betroffen als der Durchschnitt der weiblichen Bevölkerung. Zwei bis dreimal häufiger erfahren sie körperliche und psychische Gewalt.“

Rund 70 Gäste verfolgten die Veranstaltung, die zur Gesundheits- und Frauenwoche in der Alten Druckerei stattfand und von Claudia Kleinert moderiert wurde. Petra Stahr setzt sich seit 20 Jahren mit ihrem Team für die gesellschaftliche Gleichstellung und Teilhabe sowie eine selbstbestimmte Lebensführung in allen Lebensbereichen von behinderten und chronisch erkrankten Frauen und Mädchen ein. Weitere Aspekte insbesondere zur Gewaltprävention gab es von Andrea Stolte vom Gesine-Netzwerk aus Schwelm und von Mitarbeitern der Lebenshilfe Herne.

Fachtagung zu Gewalt gegen Frauen.

Gleich mehrfach wurde an diesem Tag an die UN-Behindertenrechtskonvention erinnert. „Es geht um die volle, gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen in allen Lebensbereichen! Es geht für uns hier vor Ort darum, dass auch unsere Stadt eine Stadt für alle ist. Die allen Menschen mit und ohne Behinderung von vornherein einen gleichberechtigten Zugang in allen gesellschaftlichen Bereichen verschafft. Dafür müssen viele Barrieren beseitigt werden. Viele dieser Hindernisse sind sichtbar oder fühlbar – etwa Stufen und Schwellen. Viele Barrieren sind aber auch unsichtbar: Sie bestehen in unseren Köpfen und äußern sich leider immer noch in Vorurteilen. Noch häufiger beruhen sie auf Bequemlichkeit und Gedankenlosigkeit. Die UN-Konvention hat uns darauf aufmerksam gemacht, dass Behinderung nicht eine Eigenschaft der einzelnen Person ist. Sie ist vielmehr das Ergebnis einzelnen und gemeinschaftlichen Handelns: Man ist nicht behindert, man wird behindert“, sagte Bürgermeisterin Andrea Oehler. Sie verwies in diesem Zusammenhang auf die Erarbeitung eines Inklusionsplans für die Stadt Herne.

Sonntag, 13. März 2016 | Quelle: Stadt Herne