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Illustration von Bernhard Oberdieck aus Michael Ende: Lirum Larum Willi Warum.

Michael Ende in der Ludwig Galerie Oberhausen

Fantastische Reise mit Jim Knopf, Bastian und Momo

Von Sonntag, 24. September 2023, bis Sonntag, 14. Januar 2024 machen Jim Knopf, Bastian, Momo und die anderen lustigen, mutigen und weisen Figuren und Wesen aus Michael Endes umfassendem Werk die Ludwig Galerie Schloss Oberhausen zu einem Eldorado aller Fans dieses von der Literaturkritik zu Unrecht vernachlässigten, dafür von Kindern und Erwachsenen umso mehr verehrten und geliebten Autors.

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Weit über 300 originale Zeichnungen und Illustrationen, Gemälde und Bücher sowie neun Bühnenbilder mit 24 Marionetten veranschaulichen auf drei Etagen die Geschichten- und Bildwelt des 1929 in Garmisch geborenen und, nach einer Krebserkrankung, 1995 in Filderstadt bei Stuttgart viel zu früh gestorbenen Autors. Wer erinnert sich nicht, in seiner Kindheit von Jim Knopfs und Lukas’ Abenteuern gelesen zu haben und wer konnte einfach nicht aufhören zu schmökern, bis er wusste, wie Phantásien von Bastian gerettet wird oder Momo den Grauen Herren mit ihrem Mut den Schneid abkauft?

Weltberühmte Geschichten

Auf dem Glücksdrachen Fuchur reiten, die kindliche Kaiserin treffen, den satanarchäolügenialkohöllischen Wunschpunsch brauen oder den Scheinriesen Tur Tur zum Leuchtturm von Lummerland ernennen: In den weltberühmten Geschichten von Michael Ende treffen Fantasie und Realität immer wieder aufeinander. „Momo“, 1973 im italienischen Genzano geschrieben, ist das einzige von ihm selbst illustrierte Werk. Da die Originalzeichnungen verschollen sind, zeigt die Ludwig Galerie im 1. Obergeschoss die originalen Andrucke des Buches.

Illustration von Julia Nüsch aus Michael Ende: Tranquilla Trampeltreu.

Zahlreiche Illustratoren und Zeichner haben Endes literarischen Kosmos aus fantastischen Gestalten und Heldenfiguren in visuell erfahrbare Bildwelten übertragen, darunter mit dem 1978 in Recklinghausen geborenen Dirk Heimes auch ein Lokalmatador, der seit vielen Jahren in Oberhausen lebt. Seine Figur des Prof. Engywuck, dem Gelehrten aus Phantásien, eine 1997 entstanden vollbespielbare Handpuppe aus Baumwollstoff, Pappe und Naturfasern, gehört zu den optischen Höhepunkten im Erdgeschoss. Wie auch die Mixed-Media-Arbeiten Anton Bachleiters zur „Unendlichen Geschichte“ für das Düsseldorfer Marionetten-Theater auf mehreren Ebenen.

Im Mittepunkt der von Galeriedirektorin Christine Vogt kuratierten bisher weltweit größten Retrospektive Endes stehen naturgemäß Ikonen der Buchkunst etwa von Roswitha Quadflieg, F. J. Tripp und Regina Kehn, aber auch farbenprächtige Ölgemälde von Sebastian Meschenmoser. Sie offenbaren die ganz unterschiedlichen Herangehensweisen der Illustratoren und Künstler zu den gleichen literarischen Vorlagen.

Eigener Ausstellungsbereich für Vater Edgar Ende

Dem gebürtigen Hamburger Maler und Vater Michael Endes, Edgar Ende, ist mit Gemälden und Zeichnungen im 1. Obergeschoss ein eigener Ausstellungsbereich gewidmet. Er zeigt den Kosmos, mit dem der Sohn seit seiner Kindheit in Berührung gekommen ist und der für dessen literarisches Werk prägend war. Im Filmsaal des 2. Obergeschosses wird ein längeres, 1990 geführtes und sehr informatives Gespräch Michael Endes mit Joachim „Blacky“ Fuchsberger gezeigt.

Figuren von Anton Bachleitner zur Aufführung „Momo“ im Düsseldorfer Marionetten-Theater.

Die Ausstellung „Michael Ende – Bilder und Geschichten“ wird am Samstag, 23. September 2023, um 19 Uhr eröffnet und ist danach bis zum 14. Januar 2024 zu folgenden Zeiten geöffnet: Dienstag bis Sonntag 11 bis 18 Uhr. Montags, am 24., 25. und 31. Dezember 2023 sowie am 1. Januar 2024 geschlossen. Der Eintritt kostet 8 (ermäßigt 4) Euro, das Familienticket (2 Erwachsene + Kinder) 12, das Kombiticket mit dem Gasometer Oberhausen 15 Euro.

Öffentliche Führungen beginnen jeden Sonn- und Feiertag um 11:30 Uhr. Führungen mit der Kuratorin Dr. Christine Vogt beginnen jeweils sonntags am 15 Uhr am 22. Oktober 2023, 26. November 2023, 17. Dezember 2023 und 7. Januar 2024. Der Katalog, herausgegeben von Christine Vogt und der Ko-Kuratorin Linda Schmitz-Kleinreesink, ist im Kerber Verlag erschienen und für 29,80 Euro im Museums-Shop erhältlich, der auch den Großteil des Werks Michel Endes offeriert.

Weitere Veranstaltungen

Zum umfangreichen Rahmenprogramm gehört am Mittwoch, 25. Oktober 2023, um 17 Uhr die kostenfreie Veranstaltung „Blickfeld Kultur – Von der Idee zur Ausstellung“, zu der eine vorherige Anmeldung unter bildungswerk-ruhrwerkstatt.de oder Tel. 0208 - 8575640 notwendig ist. Am Samstag, 4. November 2023, steht ab 15 Uhr „Die unendliche Geschichte“ im Fokus eines Gesprächs mit den Künstlern Roswitha Quadflieg und Sebastian Menschenmoser sowie eines Vortrags des Ende-Experten Prof. Dr. Tobias Kurwinkel von der Universität Duisburg-Essen zur Film-Adaption. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Am Familien-Sonntag, 12. November 2023, beginnen um 15.15 (ab 5 J.) und 16.15 Uhr (ab 9 J.) Theater-Workshops zum satanarchäolügenialkohöllischen Wunschpunsch mit Anne Verena Freybott vom Theater Oberhausen, Info und Anmeldung unter .

Vergangene Termine (8) anzeigen...
  • Samstag, 23. September 2023, um 19 Uhr
  • Sonntag, 22. Oktober 2023, um 15 Uhr
  • Mittwoch, 25. Oktober 2023, um 17 Uhr
  • Samstag, 4. November 2023, um 15 Uhr
  • Sonntag, 12. November 2023, um 15:15 Uhr
  • Sonntag, 26. November 2023, um 15 Uhr
  • Sonntag, 17. Dezember 2023, um 15 Uhr
  • Sonntag, 7. Januar 2024, um 15 Uhr
Samstag, 23. September 2023 | Quelle: Pitt Herrmann