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Filmforum - Das Mädchen aus dem Norden.

Filmforum - Das Mädchen aus dem Norden

Das vielfach preisgekrönte Langfilmdebüt Amanda Kernells, „Das Mädchen aus dem Norden, zeigt das VHS-Filmforum am Sonntag, 7. Oktober 2018 um 11 Uhr, am Montag, 8. Oktober 2018 um 17.30 Uhr sowie am Mittwoch, 10. Oktober 2018, um 20.15 Uhr in der Filmwelt Herne am Berliner Platz. Der 110-minütige Historienfilm, der bei den Filmfestspielen Venedig 2016 uraufgeführt wurde, spielt im Schweden der 1930er-Jahre.

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Das 14-jährige Mädchen Elle Marja (Cecilia Sparrok), die einer Familie von Rentierzüchtern entstammt, besucht mit ihrer Schwester Njenna (Erika Sparrok) die Internatsschule in Lappland. Sie gehört dem Volk der Samen an, das seit Urzeit im Norden Schwedens lebt mit eigener Sprache, eigener Musik und ausgeprägten Traditionen. Der Alltag der Samen ist freilich auch noch im 21. Jahrhundert von Vorurteilen und Ausgrenzung der übrigen schwedischen Bevölkerung geprägt.

Elle Marja bemüht sich um die Anerkennung ihrer Lehrerin (Hanna Alström) in der Hoffnung, so ihrem Traum von einem freien Leben näher zu kommen. Als an der Schule erniedrigende, rassenbiologische Untersuchungen durchgeführt werden, entscheidet sie sich für einen radikalen Schritt: Das intelligente, willensstarke und rebellische Mädchen bricht mit ihrer Familie und macht sich auf den Weg nach Uppsala, um eines neues, unabhängiges Leben zu führen.

Und das möglichst an der Seite des schwedischen Jungen Niklas (Julius Fleischanderl), den sie auf einem Fest kennengelernt hat. Doch dessen Familie akzeptiert das Samen-Mädchen nicht. Elle Marja übernachtet in einem Park und gibt sich als Christine aus Smaland aus. Da sie das Schulgeld nicht selbst aufbringen kann, muss sie noch einmal zu ihrer Familie zurückkehren...

Die Drehbuchautorin und Regisseurin Amanda Kernell wurde 1986 in Nordschweden geboren und entstammt selbst dem Volk der Samen. Sie studierte Filmregie an Den Danske Filmskole und machte dort 2013 ihren Abschluss. Seit 2006 dreht sie Kurzfilme wie etwa „Stoerre Vaerie“ („Northern Great Mountain“), die Vorlage für ihr Langfilmdebüt „Das Mädchen aus dem Norden“, das 2016 mit dem „Europe Cinema Label“ und dem Kritikeraward „Fedeora“ als Beste Nachwuchsregisseurin ausgezeichnet wurde. „Samiblod“, so der Originaltitel, erhielt 2017 den LUX-Preis des Europäischen Parlaments unf wurde beim Int. Filmfest Göteborg als Bester Skandinavischer Film ausgezeichnet.

Amanda Kernell: „Ich habe einen samischen Vater und eine schwedische Mutter, und mein Vater ist in der samischen Gemeinde sehr aktiv. Er stammt aus einer Familie von Rentierhütern. Wir üben diesen Beruf nicht aus, aber alle meine Cousins und alle anderen Verwandten tun es. Ich wuchs also mit beiden Seiten auf, man könnte sagen, im Zentrum des Konflikts. Als Heranwachsende begleitete ich meinen Rentier hütenden Cousins zum Rentierschlachten, zugleich studierte ich in der Schule Sprachen. Mein Vater findet es sehr wichtig, darüber zu berichten. Vermutlich war das einer der Gründe, warum ich diesen Film machen wollte.“

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Mit Cecilia und Erika Sparrok sind die Hauptrollen mit zwei tatsächlichen Schwestern besetzt, die Südsamisch beherrschen, was heute nur noch von 500 Menschen fließend gesprochen wird. Laut den Vereinten Nationen ist es eine der am stärksten bedrohten Sprachen. Die Hälfte der Darsteller hat nie zuvor geschauspielert, auch die beiden Schwestern nicht. Ihre Großmutter spielte ihre Großmutter und vieles in diesem nachhaltig berührenden Film, einem Hybrid zwischen Wirklichkeit und Fiktion, tatsächlich wahr.

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  • Sonntag, 7. Oktober 2018, um 11 Uhr
  • Montag, 8. Oktober 2018, um 17:30 Uhr
  • Mittwoch, 10. Oktober 2018, um 20:15 Uhr
Freitag, 5. Oktober 2018 | Autor: Pitt Herrmann