
Stefan Serneels in der Künstlerzeche
Fortlaufende Erzählungen
„Grenzbereiche“ lautet das Jahresmotto 2025 der Ausstellungen in der Künstlerzeche Unser Fritz 2/3. Damit sind die häufig fließenden Übergänge zwischen (Hand-) Zeichnungen, Grafiken, Illustrationen und Bildergeschichten genannt. Den Anfang machen nun Werke des Belgiers Stefan Serneels unter dem Titel „continuous narratives - Fortlaufende Erzählungen“.
Zur Eröffnung am Samstag, 29. März 2025, um 17 Uhr sprechen der Vorsitzende des Fördervereins Unser Fritz 2/3, Jürgen Hausmann, und der heimische Kunsthistoriker Dr. Falko Herlemann, der zudem am Mittwoch, 9. April 2025, um 18 Uhr in die Künstlerzeche zum Vortrag „Bilderzählungen“ einlädt.
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- Samstag, 29. März 2025, um 17 Uhr
Alltägliche Szenen

In Stefan Serneels` Zeichnungen reihen sich scheinbar alltägliche Szenen aneinander. Es sind einzelne Blätter, die sich zu Geschichten zusammensetzen, die sich – wie jetzt in der Schwarzkaue - über ganze Wände erstrecken können. Doch die Alltäglichkeit dieser Erzählungen kippt immer wieder in Unbekanntes, in Verborgenes um.
Den 56-jährigen Belgier, der in Aarschot bei Brüssel lebt und arbeitet, lernte der Unser Fritz-Kurator Peter Buchwald bei einer Ausstellung kennen. Stefan Serneels unterrichtet an der Universität Geel. In der rund dreißig Kilometer von Aarschot entfernten Stadt gibt es ein Escape-Hotel. Das kann kein Zufall sein, gehört „der“ Suspense-Regisseur Alfred Hitchcock doch zu den Inspirationsquellen: Stefan Serneels` schwarz-weiße Arbeiten erinnern an Filme, an szenische Übergänge, an Überblendungen.
Skizzenbücher als Zettelkasten

Er arbeitet zumeist nach konkreten Vorlagen: Das können Filmstills, alte Fotos (häufig mit Kindern), aber auch Fotoromane und Comics sein. Oder eigene, spontan entstandene Zeichnungen, einige Skizzenbücher sind in Vitrinen in der Schwarzkaue ausgestellt. Aus ihnen bedient sich Serneels wie ein Literat aus seinem Zettelkasten. Es ist ihm wichtig, dass sich seine Arbeiten während des Arbeitsprozesses immer wieder verändern können.
Die Schwarzkaue wird dominiert von großformatigen Graphit-Zeichnungen auf Papier. Sie schildern bestimmte Situationen, aber keine zusammenhängende Geschichte. Eine Ei-Form, passend zu unserer vorösterlichen Gegenwart, verbindet wie ein Roter Faden die Arbeiten, in denen Treppen eine große Rolle spielen: Für Anhänger des Thriller-Genres eine wahre Fundgrube.
In der Weißkaue dann der Wechsel von Graphit zur farbintensiveren Tusche, das Geheimnisvolle leerer Räume oder gesichtsloser Gestalten aber bleibt. Bei Stefan Serneels, der zumindest aus meiner Sicht auch aus der Tradition des belgischen Surrealisten René Magritte und der belgischen Symbolisten wie Maurice Maeterlinck und Fernand Khnopff kommt, steht die Situation, die Atmosphäre im Vordergrund.
Bilderzählungen
Der heimische Kunsthistoriker Dr. Falko Herlemann spricht am Mittwoch, 9. April 2025, um 18 Uhr in der Ausstellung über die vielleicht wichtigste Aufgabe der Kunst seit ihren Anfängen, mit Bildern Geschichten zu erzählen. Schon die ägyptischen Pharaonen haben sich ihre Taten in die Wände der Tempel meißeln lassen. Im Mittelalter wurden die Bibeltexte zu Erzählungen in Bildern, im Barock schufen Künstler collagehafte Bilder voller Dramaturgie. Und das 19. Jahrhundert ermöglichte mit neuen Drucktechniken die weite Verbreitung von Bilderbögen, den Vorläufern unserer Comics. Der Eintritt ist frei.
Was auch für die Ausstellung „continuous narratives - Fortlaufende Erzählungen“ gilt, die vom 29. März bis zum 20. April 2025 gezeigt wird mit nach der Vernissage folgenden Öffnungszeiten: Mi 15 bis 18 Uhr, Sa 15 bis 18 Uhr sowie So 14 bis 17 Uhr in der Künstlerzeche Unser Fritz 2/3.

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- Samstag, 5. April 2025, von 15 bis 18 Uhr
- Sonntag, 6. April 2025, von 14 bis 17 Uhr
- Mittwoch, 9. April 2025, von 15 bis 18 Uhr
- Samstag, 12. April 2025, von 15 bis 18 Uhr
- Sonntag, 13. April 2025, von 14 bis 17 Uhr
- Samstag, 19. April 2025, von 15 bis 18 Uhr
- Sonntag, 20. April 2025, von 14 bis 17 Uhr
- Mittwoch, 23. April 2025, von 15 bis 18 Uhr
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- Sonntag, 30. März 2025, von 14 bis 17 Uhr