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Theater-Tipp

'Frau Piesewotzki, Libuda und ich'

Was als Experiment begann, wurde zum Erfolg: Mehr als 6.000 User besuchten auf YouTube den Mondpalast-Dauerbrenner „Ronaldo & Julia“. Was zwölf ausverkauften Vorstellungen an der Wilhelmstraße entspricht. Nun kommt, als Muttertags-Special, Thomas Rechs Komödie „Frau Piesewotzki, Libuda und ich“ am 10. Mai 2020 auf youtube.com/user/StratmannsMondpalast, welche die Liebesgeschichte von „Ronaldo & Julia“ zwanzig Jahre später weitererzählt.

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„Abschied ist ein scharfes Schwert“ schmachtet Roger Whitacker im Radio. Moll-Stimmung ist angesagt im Hause Montakowski, denn Schalke hat schon wieder verloren. Was den größten Fan der Königsblauen in Wanne-Eickel, Roland „Ronaldo“ Montakowski („Pazifist gegen mich selbst“: Rainer Besel als stilles, aber ganz und gar nicht stummes Wasser, das ungeahnte Tiefen offenbart), vom heiß geliebten Sofa verbannt. Dort herrschen jetzt die Farben Schwarz und Gelb vor, denn die Dortmunder Borussia hat an diesem Bundesliga-Wochenende eindeutig die Nase vorn (da sieht man mal den Unterschied zwischen Realität aufm Platz und Bühnenfiktion – zumindest am Uraufführungswochenende noch im Mondpalast-Ableger Kammerspielchen. Lang ists her!).

Zur Freude seinerzeit nicht nur des „Mondpalast“-Förderers Gerd Pieper, sondern vor allem auch von Rolands Gattin Julia („Wo willste keinen Appetit haben, hier oder inner Küche?“: Susanne Fernkorn hat es nun schon zwanzig Jahre mit diesem Schluffen ausgehalten). Denn die ist eine geborene Kapulinski und in der Wolle gefärbte Schwarz-Gelbe, weshalb sie sich nun auf dem Sofan räkeln darf...

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Zwei Stunden tolle Unterhaltung in bester Ruhrpott-Volkstheater-Tradition. Mit einer überragenden Astrid Breidbach („Da flattert nix mehr“) als Wohnungsvermieterin und nur scheinbar staubtrockene „Wanne-Eickeler Flächenbrand“- Expertin Piesewotzki und den beiden schon ordentlich funkelnden Nachwuchs-Sternchen Josefine Voß und Samira Calder als Tochter Emma Montakowski und Freundin Diana Friedmann. Und wer bitte ist der gleich nach besagter Frau Piesewotzki im Stücktitel auftauchende Libuda? Da weiß Opa Lorenz Rat, der eine tragende Rolle spielt, obwohl von ihm, da längst im Himmel, nur ein Porträt an der Wand hängt samt charakteristischen Accessoires.

Sonntag, 10. Mai 2020 | Quelle: Pitt Herrmann