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Tuncay (2. v.l.) und Ibrahim Nazik (2. v.r.) mit ihren Zertifikaten.

Gegen Ausgrenzung und Radikalisierung

Die islamische Gemeinde Röhlinghausen nahm mit ihrem Imam (Ibrahim Nazik) und Jugendleiter (Tuncay Nazik) an dem Ausbildungsprogramm Coach für gelebte Vielfalt zur Prävention von sozialer Ausgrenzung und religiöser Radikalisierung von Jugendlichen teil. Der Zertifikatskurs wurde von der IFAK (Verein für multikulturelle Kinder- und Jugendhilfe - Migrationsarbeit) im Rahmen des Projekts #Selam – Gemeinsam stark im Pott angeboten. Er umfasste 120 Unterrichtsstunden und fand von März bis September 2016 in vier Modulen statt. Insgesamt haben 16 Personen teilgenommen. Das Programm wurde im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie Leben! organisiert und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.

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Seit einigen Jahren ist in Deutschland und anderen Ländern eine islamistische Radikalisierung von Jugendlichen zu verzeichnen. Die Ereignisse von Paris, Istanbul oder Brüssel zeigen, dass die Radikalisierten auch zu Terrorakten in Europa bereit sind. Pädagogen sind daher beunruhigt und teilweise überfordert.

Der Kurs setzt hier an und möchte helfen, das Wissen über islamische Strömungen auf- oder auszubauen, die Arbeit mit Jugendlichen zu reflektieren, die Sensibilität für soziale Ausgrenzung und Islamfeindlichkeit zu steigern und Handlungssicherheit beim Umgang mit potentiellen Radikalisierungstendenzen unter den Jugendlichen zu erlangen. "Deshalb habe ich auch als Imam an dem Kurs teilgenommen. Mit dem Wissen und den Methoden, die wir bisher angewandt haben, können wir das Problem nicht lösen. Es ist wichtig, dass Verantwortliche, Imame oder Ehrenamtliche sich mit dieser Thematik beschäftigen. Ich konnte von den Referenten, aber auch von den Teilnehmern, sehr viel lernen. Es war eine sehr gemischte Gruppe, Mitglieder unterschiedlicher Religionen und Weltanschauungen. Wir haben hier unser Leitbild der gelebten Vielfalt in der Tat gelebt", so Imam Ibrahim Nazik.

Der Jugendleiter der Gemeinde, Tuncay Nazik, reflektiert den Kurs ebenso positiv: "Gott sei Dank haben wir in der Gemeinde bisher keine radikalisierte Jugendliche gehabt. Aber wir möchten ja auch in erster Linie vorbeugen. Wir haben uns jetzt zum Coach ausbilden lassen. Damit fängt das eigentliche Vorhaben aber erst an. Wir werden als islamische Gemeinde gemeinsam mit den katholischen und evangelischen Gemeinden und mit einer Schule aus Bochum 40 Jugendliche aussuchen und unser Wissen und unsere Erfahrungen im Rahmen einer Juleica-Schulung an sie weitergeben (halloherne berichtete). Im Rahmen dieser Ausbildung sollen Vorurteile abgebaut und mehr Sensibilität vermittelt werden. Ich möchte mich auch für das Engagement der Organisatoren der IFAK bedanken, die die Sache nicht nur als Job sondern als Herzenzsache betrachtet und uns wie eine Familie aufgenommen haben."

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Piotr Suder, Bildungsreferent und Mitorganisator zum Kurs: "Ich denke, unsere Teilnehmer wurden durch die interdisziplinären Inputs, die unterschiedlichen Trainings und vor allem durch den intensiven Austausch untereinander gut für die Ausbildung von Jugendlichen vorbereitet. Ich bin sehr gespannt wie sich das weiterentwickeln wird.“

Montag, 26. September 2016 | Quelle: Islamische Gemeinde Röhlinghausen