
Geplanter Kaiserschnitt
Castrop-Rauxel. Laut Chefarzt Dr. Michael Glaßmeyer vom St. Rochus-Hospital ist die von der Welt-Gesundheits-Organisation WHO festgelegte Kaiserschnitt-Rate von 15 Prozent problematisch. „Es scheint einen gesellschaftlichen Druck zu geben, auch unter Berufung auf die WHO, die nur die vaginale Entbindung für gerechtfertigt hält. Obwohl nicht erkennbar ist, wie die WHO ihre Position begründet, werden Frauen, die sich nicht aus einem sofort ersichtlichen Grund für einen Kaiserschnitt entscheiden, mittlerweile diskreditiert." Es sei ganz so, als sei die vaginale Geburt, die nicht immer ein positives Geburtserlebnis biete, das unabdingbare Maß aller Dinge.
Daher biete das St. Rochus Hospital Frauen die Möglichkeit, bei allen Entscheidungen bezüglich der Geburt selbstbestimmt zu sein. Es gebe zudem medizinische Kriterien, die einen geplanten Kaiserschnitt rechtfertigten. „Darüber hinaus gibt es Gründe, die in den Leitlinien und Lehrbüchern außer Acht gelassen werden. Die Angst vor der vaginalen Entbindung oder eine schlechte Erfahrung bei vorausgehenden Geburten ist ebenso berechtigt wie der Wunsch nach einer natürlichen Geburt", so Dr. Glaßmeyer.
Die Klinik für Geburtshilfe veranstaltet regelmäßig Informationsabende zur Geburtsplanung. Dabei erfolgt laut Angaben des Krankenhauses auch eine Aufklärung über den geplanten Kaiserschnitt, der als operativer Baucheingriff mit Risiken behaftet ist. Bei der Geburtsplanung würden die individuellen Vorstellungen der Frau berücksichtigt. Dabei würden die Aufklärungsunterlagen ausgehändigt, die die Frauen zuhause in Ruhe lesen können. Beim Folgetermin würden dann noch offene Fragen besprochen.