Initiative ist glücklich, die Stadt erklärt das weitere Vorgehen
Hallenbad: 10.559 Unterschriften überreicht
Ganz kurz vor Fristende wurden es nochmal drei Unterschriften mehr, sodass das angefertigte Plakat noch leicht modifiziert wurde. Am Donnerstag (20.1.2022) überreichte die „Initiative Wiederinbetriebnahme Hallenbad Eickel“ mit einigen Mitstreitern letztendlich satte 10.559 Unterschriften am Technischen Rathaus an die Stadt Herne. Damit ging ein weiterer Schritt zu Ende. Nun sind andere am Zug.
Bereits am Dienstag (18.1.2022) war klar, dass es reicht (halloherne berichtete). Die Initiative um Horst „Hotte“ Schröder und Susanne Adami hat deutlich mehr als die für das Bürgerbegehren (halloherne berichtete) benötigten 5.974 Unterschriften zusammen - trotz abgelehnter Fristverlängerung (halloherne berichtete). Vor einer knappen Woche, am Donnerstag (13.1.2022), fehlten noch rund 1.000 Unterschriften (halloherne berichtete).
'Willen nach Schwimmflächen vorhanden'
„Es ist schön, so viele Unterstützer im Rücken zu haben, das freut uns natürlich. Jedoch ist die eigentliche Zahl, wie viele Unterschriften es letztendlich geworden sind, gar nicht so wichtig. Wichtiger ist, dass der Willen nach weiteren Schwimmflächen offenkundig vorhanden ist“, bilanziert Schröder im Gespräch mit halloherne nach der finalen Übergabe. „Wir haben auch viele Kontakte in die umliegenden Städte, beispielsweise Bochum oder Recklinghausen, gehabt, die früher gerne im Hallenbad waren und auch für den Erhalt sind.“
Einige hätten sogar unterschrieben - doch diese Unterschriften werden nicht zählen, da nur Personen mit Herner Wohnsitz, Deutscher oder EU-Staatsbürgerschaft und Wahlberechtigung (ab 16 Jahre) den Stift in die Hand nehmen durften, damit es auch gültig ist.
Unterstützung auch aus anderen Stadtteilen
Eine Sache ist Schröder noch besonders wichtig. „Wir freuen uns sehr, dass über 2.500 Unterschriften aus dem 'alten Herne' kommen. Man sieht, auch außerhalb von Wanne und Eickel ist der Wunsch nach mehr Wasserflächen vorhanden. Es sind nicht immer nur die ewig Gestrigen. Dafür waren auch viele, die mitgemacht haben, zu jung“, erläutert Horst Schröder.
Die älteste Teilnehmerin, verrät der Wanne-Eickeler gegenüber halloherne, sei Jahrgang 1924. „Sie sagte, sie werde zwar das Hallenbad nicht mehr nutzen können, wolle aber damit den Erhalt unterstützen. Zusätzlich hat sie uns noch zehn Euro gespendet, um so noch etwas zu helfen“, freut sich "Graf Hotte".
Verwaltung und Politik am Zug
Nun, da genug Unterschriften zusammen sind, sind Stadt und Politik am Zug. „Erstmal abwarten, wie beide reagieren. Die nächsten Schritte liegen bei der Verwaltung und der Politik“, sagt Schröder. Die Ansichten, in welchem Zustand sich das Hallenbad befindet, gehen dabei zwischen Stadt (halloherne berichtete) und Initiative (halloherne berichtete) deutlich auseinander.
Wie es genau weitergeht, erläutert Stadtsprecher Christoph Hüsken auf Nachfrage von halloherne. „Zuerst werden die Listen geprüft. Wir vermuten keinen Betrug, aber es muss rechtlich auf sicheren Beinen stehen. Ebenso könnten doppelte Angaben dabei sein“, so Hüsken. „Bei jeder nicht gültigen Unterschrift wird dokumentiert, warum sie nicht zählt. Wie lange es dauert, ist noch nicht abzusehen. Bei der Menge wird es einige Wochen dauern, auch weil das zuständige Team die NRW-Landtagswahl am 15. Mai 2022 bereits vorbereitet.“
Rat der Stadt hat zwei Möglichkeiten
Ist die Prüfung abgeschlossen, wird eine Vorlage für eine Ratssitzung angefertigt. Dann gibt es, wie bereits berichtet, zwei Möglichkeiten. „Die Politik kann der Forderung der Initiative folgen oder es kommt, nach einer Ablehnung, zu einem Bürgerentscheid. Dies muss aber innerhalb von drei Monaten nach der Ratssitzung erfolgen“, erläutert der Sprecher.
Horst Schröder hofft, sowohl aus finanziellen als auch organisatorischen Gründen, dass bei einem notwendigen Bürgerentscheid dieser am Tag der Landtagswahl „in einem Abwasch“ erfolgen könnte. Dazu gibt Christoph Hüsken noch keine Prognose ab. Für Schröder steht zumindest fest: „Es würde ein hoher Aufwand sein. Aber auch da sind wir optimistisch.“