Nur noch zwei Jahre am PRT
Hans Dreher und Anne Rockenfeller
Hans Dreher (Künstlerische Leitung) und Anne Rockenfeller (Geschäftsführung), das Leitungsteam des Bochumer Prinz Regent Theaters, möchte sich ab September 2025 neuen Herausforderungen stellen. Beim Sommerfest am Sonntag (18. 6.2023) zum Abschluss einer, so Dreher, „sehr geglückten, abwechslungsreichen und künstlerisch sehr zufriedenstellenden“ Spielzeit 2022/23 gaben beide bekannt, sich – auch aus familiären Gründen – neu orientieren zu wollen.
Hans Dreher, seit 2005 in Bochum mit den Stationen Schauspielhaus, Rottstr5Theater und seit fünf Jahren Prinz Regent Theater, und Anne Rockenfeller, seit 2007 in Bochum mit der zusätzlichen Station Kunstmuseum, werden die Geschicke der Off-Bühne im Bochumer Süden noch zwei Spielzeiten leiten. „Mit großem Dank blicken wir auf die bislang fünf intensiven und erfolgreichen Jahre der Beiden zurück, in denen auch die Schwierigkeiten der Corona-Pandemie gemeistert wurden“, so die Vorsitzenden des Trägervereins, Susanne Muthig-Beilmann und Dr. Hans Hanke.
Seit der Spielzeit 2018/19 lenken Anne Rockenfeller und Hans Dreher die Geschicke des neben der „Zeche“ und des „Theaterreviers“ des Schauspielhauses angesiedelten PRT. Nach einer Übergangssaison mit Gastspielen befreundeter Ensembles rückten häufig überragende Eigenproduktionen in den Vordergrund, die seitdem, vor allem Goethes „Faust“ und Terrence McNallys „Meisterklasse“, weiterhin auf dem Spielplan stehen. Hans Dreher erzählt vor allem emotional ergreifende Geschichten wie „Die Frau, die gegen Türen rannte“, „Moby Dick“ oder „Der Trafikant“.
Die Corona-Pandemie wurde mit innovativen Online-Projekten bewältigt, mit „Die Hausherren“ brachte das PRT bundesweit die erste Zoom-Theaterinszenierung heraus, die in die Wohnzimmer des Lockdown-Publikums übertragen wurde. In der jetzt zu Ende gegangenen Spielzeit 2022/23 gab es, so Anne Rockenfeller, bezüglich der Publikumsresonanz „viel Licht und viel Schatten“. Der Aderlass der Corona-Zeit konnte besonders beim jungen Publikum nicht wieder aufgeholt werden. Zudem entscheiden sich die Theaterbesucher immer kurzfristiger, was die Spielplan-Planung häufig zu einem Vabanquespiel macht.
Die Publikumsrenner der Spielzeit, die Adaption des Seethaler-Romans „Der Trafikant“, der Liederabend „Geld“, Mizzy Meyers „Der Tatortreiniger“ und das zuletzt stets ausverkaufte Stück „How To Date A Feminist“ von Samantha Ellis, werden in die neue Spielzeit übernommen, die voraussichtlich am 22. September 2023 mit Heinrich von Kleists Lustspiel „Amphitryon“ beginnt. Den Klassiker inszeniert Hans Dreher mit den drei „Verwandlungskünstlern“ Matthias Hecht, Laura Thomas und PRT-Debütant Felix Zimmermann in sämtlichen Rollen.
Die „Tatortreiniger“-Trilogie vollendet Maximilian Strestik Anfang Dezember 2023 in einer Doppelfunktion: als Schauspieler der Titelrolle sowie als Regisseur. Magz Barrawasser, welche die beiden ersten Teile inszeniert hat, die auch weiterhin für ausverkaufte Vorstellungen an der Prinz-Regent-Straße sorgen werden, wird im Februar 2024 ein neues Stück herausbringen. Noch in Arbeit ist ein Drama des Bochumers Matthias van den Höfel („Squash“ am PRT), das den Arbeitstitel „Hannibal – Hannah – Hal“ trägt. Ein Elefant ist der Rote Faden, der die drei zeitlichen Ebenen miteinander verbindet. Hans Dreher inszeniert die Uraufführung unter anderem mit dem „Squash“-Darstellerduo Tim-Fabian Hoffmann und Laura Thomas.
Die Zusammenarbeit mit der Folkwang-Uni geht weiter, für ein Freies Theater sensationelle 14 Produktionen stehen im Repertoire und erste Gastspiele konnten bereits vereinbart werden. So gibt’s ein Wiedersehen mit Martin Bretschneider in „A Mission For Sisyphos“ nach Albert Camus. Am 10. August 2023 startet der Vorverkauf für die neue Spielzeit.
