
Arbeit und Identität des Ruhrgebietes in der Christuskirche
'Heimat Ruhr - vor Ort mit Peter Lohmeyer'
Auf Einladung der in Essen ansässigen Brost-Stiftung diskutieren am Dienstag, 29. April 2025 in der Christuskirche Wanne-Eickel der renommierte (Revier-)Schauspieler Peter Lohmeyer und Tekin Nasikkol, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats der thyssenkrupp Steel Europe AG und Vorsitzender des Konzernbetriebsrats der thyssenkrupp AG, über die Arbeit und Identität des Ruhrgebiets.
Die Veranstaltung bietet eine einzigartige Mischung aus abendlicher Gesprächsrunde und kreativem Kunstprozess. Peter Lohmeyer und Tekin Nasikkol beleuchten den Wandel der Arbeit im Ruhrgebiet und diskutieren die Auswirkungen des Übergangs zur Dienstleistungsgesellschaft auf die Region und das Zusammengehörigkeitsgefühl. Wie gelingt der Spagat zwischen grüner Transformation und Industrievergangenheit und was bedeutet es für die Menschen, wenn die identitätsstiftende Arbeit zunehmend in Gefahr gerät?
Tekin Nasikkol
Diese und weitere Fragen werden am Ende April thematisiert. Tekin Nasikkol, bekannt als Fürsprecher der Arbeiter von thyssenkrupp Steel, bringt eine typische Ruhrgebiets-Vita mit. Sein Vater kam als Gastarbeiter in die Region, Nasikkol selbst machte eine Ausbildung zum Schmelzschweißer und studierte später BWL. Heute ist er einer der mächtigsten Arbeitnehmervertreter der Bundesrepublik.
Nasikkol ist seit vielen Jahren Mitglied des Betriebsrats und hat sich durch seine engagierte Arbeit und streitbaren Äußerungen einen Namen gemacht. Er ist Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats der thyssenkrupp Steel Europe AG und des Konzernbetriebsrats der thyssenkrupp AG. In diesen Positionen spielt er eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der Zukunft der Stahlindustrie in Deutschland und Europa.
Peter Lohmeyer
Der gebürtige Schwabe Peter Lohmeyer kam 1978 mit der Familie nach Dortmund, wo er am Kinder- und Jugendtheater erstmals auf der Bühne stand. Er besuchte die Westfälische Schauspielschule Bochum, debütierte in den Kammerspielen des Schauspielhauses Bochum und stand anschließend u.a. in Stuttgart, Wien, Düsseldorf und Berlin auf den Brettern. Seine Film- und Fernsehrollen sind Legion, 1988 erhielt er den Deutschen Filmpreis für seine Rolle in „Zugvögel – Einmal nach Inari“ an der Seite von Joachim Król.

„Vier von hier“
Peter Lohmeyer wird mit ihm über seinen Werdegang und die typischen Eigenschaften der Arbeiter zwischen Duisburg und Dortmund, Herne und Hagen sprechen. Zudem wird diskutiert, wie die Region mit der Zeit gehen kann und wie es sich anfühlt, wenn prominente Politiker wie Olaf Scholz oder Hendrik Wüst ihren Besuch ankündigen. Er gehört neben Dietmar Bär, Joachim Król und Armin Rohde zu den Trägern des Brost-Ruhr Preises 2024, der im November vergangenen Jahres im naturgemäß ausverkauften Schauspielhaus Bochum verliehen worden ist.
Die „Vier von Hier“ bedankten sich auf unnachahmliche Weise: Król und Lohmeyer präsentierten eigene Texte, Bär löste Lachsalven aus mit einem Stück des Kabarettisten und Schriftstellers Kai Magnus Sting, in dem die Eigenheiten der Ruhrgebietsküche aufs Korn genommen werden. Einen (stehenden) Beifallssturm entfachte Rohde mit seiner „Darstellung mit Gesang“, in der er die frustrierenden Erfahrungen einer Theaterprobe in den Text eines alten Schlagers packte.
Marcus Kiel
Marcus Kiel, ein bildender Künstler aus Bochum, wird die Veranstaltung mit seinem Projekt „Heimat Ruhr – Arbeit und Identität“ bereichern. Seit über 25 Jahren verwendet er Relikte aus stillgelegten Stahlwerken und Zechen des Ruhrgebiets für seine Installationen. Diese Artefakte erzählen von der Vergangenheit und sind lebendige Zeugen der Geschichte und der Erinnerungen der Menschen, die einst mit ihnen gearbeitet haben.
Alle Interessierten sich herzlich eingeladen an der Veranstaltung teilzunehmen am Dienstag, 29. April 2025, um 18 Uhr (Einlass ab 17.30 Uhr) in der Christuskirche Wanne-Eickel, Hauptstraße 245. Der Eintritt ist kostenlos, um vorherige Anmeldung unter Tel 0201 - 7499 360, über das Kontaktformular oder per E-Mail unter wird gebeten.