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Die Zahl der Azubiverträge im Handwerks ist im Kammerbezirk im Jahr 2024 leicht gestiegen - Herne verzeichnet sogar mit plus 7,9 Prozent ein deutliches Plus.

HWK Dortmund und Betriebe sind um Nachwuchs bemüht

Herne: Anstieg bei Azubiverträgen im Handwerk

Kammerbezirk. Für das Jahr 2024 kann ein leichter Anstieg der abgeschlossenen Ausbildungsverträge im Bezirk der Handwerkskammer (HWK) Dortmund verzeichnet werden, heißt es in einer Mitteilung von Mittwoch (26.3.2025). Mit 3.664 abgeschlossenen Ausbildungsverträgen und einem Plus von 0,5 Prozent bleibt die Situation zum Jahresende 2024 nahezu konstant. In Herne wurde ein deutliches Plus verzeichnet.

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Konstante Zahl an Ausbildungsverhältnissen Im Berichtsjahr 2024 haben 3.047 junge Männer und 617 junge Frauen eine Berufsausbildung im Handwerk aufgenommen. Dies entspricht einem leichten Anstieg von 0,5 Prozent (17 Ausbildungsplätzen) im Vergleich zum Vorjahr und zeigt ein sehr stabiles Bild. Die Zahl der außerbetrieblichen Ausbildungsverhältnisse ist mit 13 zusätzlichen Ausbildungsplätzen im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls gestiegen.

'Attraktive Perspektive'

Björn Woywod, Abteilungsleiter Ausbildungsberatung, HWK Dortmund: „Die stabilen Ausbildungszahlen zeigen, dass das Handwerk für viele junge Menschen weiterhin eine attraktive Perspektive bietet. Dennoch bleibt die Nachwuchsgewinnung eine Herausforderung, der wir mit gezielten Fördermaßnahmen und aktiver Zusammenarbeit mit den Betrieben begegnen müssen.“

Die regionale Entwicklung der Neuabschlüsse zeigt die Schwankungen und die unterschiedlichen Einstellungsintervalle der Betriebe. Dies führt dazu, dass Regionen, die im vergangenen Jahr noch Zuwächse verzeichneten, in diesem Jahr Rückgänge erleben und umgekehrt.

Herne mit plus 7,9 Prozent

Eine Ausnahme bildet die Region Ennepe-Ruhr-Kreis, die mit 458 neu abgeschlossenen Ausbildungsverhältnissen zum zweiten Mal in Folge einen Zuwachs vermelden kann und damit sogar das Niveau vor der Corona-Pandemie übertroffen hat – mit einem Zuwachs von 44 Verträgen im Vergleich zu 2019. Weitere Zuwächse wurden in den Regionen Dortmund (+3,3 Prozent), Herne (+7,9 Prozent) und Hamm (+4,1 Prozent) verzeichnet. Rückgänge gab es hingegen in den Städten Hagen (-12,2 Prozent), Bochum (-2,5 Prozent) sowie in den Kreisen Unna (-1,7 Prozent) und Soest.

Björn Woywod, Abteilungsleiter Ausbildungsberatung der HWK Dortmund.

Insbesondere das Bau- und Ausbaugewerbe sowie das Elektro- und Metallgewerbe zeigen einen stärkeren Rückgang. Auffällig sind die Rückgänge in den folgenden Berufen: Im Elektro- und Metallgewerbe verzeichnen der Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik einen Rückgang von 5,7 Prozent, der Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik einen Rückgang von 5,1 Prozent, der Metallbauer einen Rückgang von 24,4 Prozent und der Mechatroniker/in für Kältetechnik einen Rückgang von 24,3 Prozent. Im Bau- und Ausbaugewerbe sind die Rückgänge bei den Berufen Maurer mit einem Minus von 29,5 Prozent und Straßenbauer mit einem Minus von 25,6 Prozent besonders deutlich.

Dem gegenübergestellt zeigt sich jedoch, dass der Beruf des Kraftfahrzeugmechatronikers mit 676 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen einen Anstieg von 6,8 Prozent verzeichnet und damit den höchsten Stand an neu abgeschlossenen Ausbildungsverhältnissen seit der Einführung dieses Berufes im Jahr 2003 erreicht.

Mehr Azubis mit ausländischer Staatsangehörigkeit

Der Anteil der Auszubildenden mit ausländischer Staatsangehörigkeit ist weiter gestiegen. Im Vergleich zum Jahr 2023 erhöhte er sich um 1,4 Prozentpunkte auf 16,2 Prozent. Damit absolvieren derzeit 1.563 Auszubildende mit ausländischem Pass eine handwerkliche Ausbildung. Der Gesamtbestand an Ausbildungsverhältnissen ist im Jahr 2024 um 0,7 Prozent gesunken. Zum Stichtag 31.12.2024 befanden sich 9.626 Personen in der Ausbildung. Der Anteil weiblicher Auszubildender lag bei 14,9 Prozent.

Wegen der anhaltend herausfordernden Situation auf dem Ausbildungsmarkt sind sowohl die Betriebe als auch die Handwerkskammer (HWK) Dortmund weiterhin um die Nachwuchsakquise bemüht. Durch die Bundesförderung wurde das Bundesprojekt „Passgenaue Besetzung/Willkommenslotse“ bewilligt. Die HWK konnte so gemeinsam mit regionalen Partnern Maßnahmen begleiten und Betriebe aktiv im Matching-Prozess unterstützen. „Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist es entscheidend, sowohl junge Talente als auch Betriebe individuell zu begleiten und den Weg ins Handwerk zu erleichtern“, erklärt Björn Woywod.

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Weitere Formate, wie etwa der „Girls- und Boys-Day“, wurden verstärkt angeboten, um Jugendlichen eine bessere Orientierung auf dem Ausbildungsmarkt zu bieten. Die Lehrstellenbörse 2.0 bietet Betrieben darüber hinaus eine Plattform, ihre Ausbildungsangebote umfassender zu präsentieren.

Mittwoch, 26. März 2025 | Quelle: Handwerkskammer Dortmund