
Nach dem völkerrechtswidrigen Angriff von Russland
Herne bereitet sich auf Flüchtlinge vor
Der Angriff Russlands auf die Ukraine erschüttert Europa und es werden große Fluchtbewegungen erwartet. Auch die Stadt Herne stellt sich darauf ein. Dazu wurde eine Koordinierungsstelle Ukrainehilfe eingerichtet, die ihre Arbeit aufgenommen hat. Diese Stelle soll alle wichtigen Akteure zusammenbringen - die Mitarbeiter des Ehrenamtsbüros, private und kirchliche Hilfsorganisationen, städtische Stellen bis hin zur ukrainischen Community.
Stadt Herne kann 400 schutzsuchende Menschen aufnehmen
Herne bereitet sich auch auf geflüchtete Menschen aus der Ukraine vor. Laut Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda sind Hernes Aufnahmeeinrichtungen für bis zu 400 Menschen bereit, die nach dem völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine Schutz suchen. Sollten mehr Plätze für Herne benötigt werden, so hat sich das Wohnungsbauunternehmen LEG Immobilien dazu bereit erklärt, weiteren Wohnraum zur Verfügung zu stellen.
Stadtsprecher Christoph Hüsken erklärt im Gespräch mit halloherne, dass sich die Zahl derer, die nach Herne kommen, nach dem sogenannten Königssteiner Schlüssel des Flüchtlingsaufnahmegesetzes berechnet. Dieser Schlüssel legt fest, wie Geflüchtete in Deutschland verteilt werden. Dazu werden die Steuereinnahmen und die Bevölkerungszahlen zugrunde gelegt. Auf NRW entfallen laut dem Schlüssel circa 21 Prozent. „Für Herne bedeutet dies, dass wir pro 100.000 Einwohner 168 Menschen zugewiesen bekommen können“, sagt Hüsken. Wo die Menschen untergebracht werden, das würde in der Koordinierungsstelle abgesprochen und in den nächsten Tagen kommuniziert.
So kann man helfen
Wer sich an der Hilfe beteiligen möchte, der kann sich an die neu eingerichtete Koordinierungsstelle wenden, die unter erreichbar ist. Dort möge man bitte kurz mitteilen, welche Hilfe man anbieten kann. Weiter bitten die Verantwortlichen der Stadt darum, von Sachspenden oder sogar privaten Fahrten an die Grenze der Ukraine abzusehen. „Weltweit agierende Hilfsorganisationen wie das DRK oder die Caritas empfehlen Geldspenden, denn die wirklich nötigen Hilfsgüter liegen zumeist schon in den Nachbarländern vor und können dort auf kurzem Weg erworben werden“, heißt es von städtischer Seite.
Geflüchtete aus der Ukraine können im ersten Schritt 90 Tage in Deutschland bleiben. Eine Registrierung beim Ausländeramt ist hilfreich (aber nicht unbedingt erforderlich), erleichtert aber die bis dato noch ungeklärte Frage des späteren Leistungsbezuges. Eine Registrierung bei der Ausländerbehörde werde sich aber als hilfreich erweisen, um die Gesamtsituation und mögliche Hilfebedarfe besser beurteilen zu können. Die Ausländerbehörde ist per Mail unter oder Tel 02323 - 16 44 99 zu erreichen.
