halloherne.de

lokal, aktuell, online.
Kolja Vorthmann (r.) zeigt Zahara (li.). und Laura wichtige Handgriffe beim DJing.

Camp im H2Ö begeistert Jugendliche

Herne wird zur Hip-Hop-Town

Wenn man das H2Ö am Hölkeskampring in diesen Tagen betritt, trifft man auf wummernde Bässe und einen dröhnenden Sound. Denn hier findet das einwöchige Hip-Hop-Camp „4 Elements of Hip-Hop“ statt. Jugendliche im Alter von 14 bis 21 Jahren haben die Möglichkeit, sich in den vier elementaren Hip-Hop-Disziplinen Rap, DJing, Breakdance und Graffiti zu entfalten.

Anzeige: Winzermarkt 2024

'Breakdance ist einfach eine neue Erfahrung'

So wie Concetta (15), Paul (13) und Lalibo (18), die gemeinsam mit ihrem Trainer Tobias Großer an Breakdance-Moves arbeiten. „Ich hätte bei allen vier Disziplinen mitmachen können, aber Breakdance ist einfach eine neue Erfahrung“, macht Lalibo, der extra jeden Tag aus Oberhausen zum Camp kommt, im Gespräch mit halloherne deutlich.

Dem kann Concetta nur beipflichten: „Es ist krass, was wir alles ausprobieren können. Es macht mir richtig viel Spaß.“ Trainer Tobias Großer, den die Neu-Breakdancer nur „Tobi“ nennen, zeigt sich begeistert von seiner Gruppe: „Die Atmosphäre hier ist einfach etwas Besonderes. Es ist toll, was die einzelnen Gruppen erarbeiten.“

Bei den Breakdancern werden die Choreos eingeübt.

Die Turntables glühen

Gleich nebenan glühen schon die Turntables. Unter der Leitung von Kolja Vorthmann lernen die Jugendlichen, worauf es beim DJing ankommt. „Mir macht es Spaß, Leute in Partystimmung zu bringen“, sagt Zahara (19). Ihre Mitstreiterin Laura (24) ist hingegen schon ein alter Hase, was die Plattenteller angeht. „Ich bin auf Partys mit Freunden öfter mal die DJane. Hier lerne ich aber jeden Tag etwas Neues“, so die 24-Jährige.

Für Felix (17) ist das Projekt eine Chance. „Ich höre selbst gern Hip-Hop und DJing auszuprobieren ist eine einmalige Chance, denn das Equipment ist extrem teuer.“

Aufwachsen mit Rap

In der Rap-Gruppe von Brian Magnus-George wird fleißig geschrieben und geprobt. Jugendliche wie Trojana (19) und Giulia (14) arbeiten an ihren Lyrics und suchen die passenden Beats. Mutig präsentieren sie ihre selbstgeschriebenen Zeilen vor den anderen Gruppenmitgliedern und werden dafür gefeiert.

Giu und Trojana (r.) lernen eigene Lyrics für ihren Rap zu schreiben.

Trojana kam erst vor kurzem aus Belgien nach Recklinghausen und nun ist sie beim Camp mit dabei. „In meiner Familie macht jeder etwas mit Musik. Mein Vater war Underground-Rapper in Bochum. Er ist mein großes Vorbild, ich will in seine Fußstapfen treten.“

Auch Giulia, die von allen nur Giu genannt wird, ist mit Rap und Hip-Hop aufgewachsen: „Mir macht das Camp einfach superviel Spaß, genauso wie der Austausch mit den anderen.“

'Jugendlichen finden und entfalten sich'

Brian Magnus-George freut sich, dass die Teilnehmer im Camp über sich hinaus wachsen.

Coach Brian, der von sich selbst sagt, er sei in dieses Projekt gestolpert, feiert seine Schützlinge. „Ich bin zufällig zum Projekt gekommen, weil ein Kumpel in Elternzeit ist und mich gefragt hat, ob ich nicht für ihn mitmachen würde und nun bin ich hier“, macht der junge Mann im halloherne-Gespräch deutlich.

Weiter führt er aus: „Ich bin selbst mit Musik aufgewachsen. Bei uns lief entweder afrikanische Musik oder Hip-Hop. Ich selbst mache schon seit langer Zeit Musik und nun die Jugendlichen zu sehen, wie sie sich selbst in der Musik finden und sich entfalten, ist großartig.“

An allen Räumen hängen Bilder der Gruppenmitglieder.

'Jugendliche verbessern ihre Skills'

Genau das ist auch etwas, was den Mitarbeitern aus der Jugendförderung wichtig ist. Dazu Kama Frankl-Groß: „Die Jugendlichen können hier ihre Skills verbessern.“

Projektleiter Martin Domagala berichtet gegenüber halloherne: „Wir wollen, dass die Jugendlichen die Geschichte des Hip-Hops kennenlernen und das Bild der Szene geraderücken, da es ja doch oft von Gewalt, Frauenfeindlichkeit und Homophobie geprägt ist.“

Nadine Grichel freut sich auch über das Zusammenwachsen der Gruppen. „Die jungen Menschen sind in der kurzen Zeit schon so zusammengewachsen und wir erleben, wie sie über sich hinauswachsen. Am Ende eines Tages fragen wir abschließend immer: Was war dein Herzmoment? Was dabei bisher rausgekommen ist, war unglaublich schön.“

Anzeige: Esperanza 2024

Bühnenshow im Alten Wartesaal

Wer sich selbst ein Bild der jugendliche Performer machen möchte, kann dies am Samstag, 27. Juli 2024, im Alten Wartesaal (Konrad-Adenauer-Platz am Herner Bahnhof) machen. Dort präsentieren die Jugendlichen ihre Bühnenshow von 15 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist kostenfrei.

Jugendliche im Alter von 14 bis 21 Jahren haben die Möglichkeit, sich in den vier elementaren Hip-Hop-Disziplinen Rap, DJing, Breakdance und Graffiti zu entfalten.
Vergangene Termine (1) anzeigen...
  • Samstag, 27. Juli 2024, von 15 bis 18 Uhr
Donnerstag, 25. Juli 2024 | Autor: Julia Blesgen