Firma für Automatten und Kofferraumwannen künftig an der Forellstraße
'Herneland' expandiert an neuem Standort
Die Schilder zum Umzug von der Badeausstellung „Bechem“ hängen noch an der Tür. Trotzdem sieht es in dieser Gewerbehalle an der Forellstraße 145, direkt neben einem Hyundai-Autohaus, im Inneren schon anders aus. Erste Lagerfächer sind schon mit Waren gefüllt: Passend zum Nachbarn bietet hier die Firma „Herneland“ ab sofort vor allem ihre passgenauen Automatten sowie Kofferraumwannen an - alles per Onlinehandel. Der bisherige Standort war am Gewerbegebiet Großmarkt in Holsterhausen. Mittlerweile trägt das Unternehmen den Zusatz „Automattenland“ - das ist jedoch keine Abkehr zur Stadt.
Es ist ein Familienunternehmen, welches besonders auf die Herkunft aus Herne stolz ist. Rüstü Elmas ist zwar in der Türkei geboren, lebt aber seit 1978 in Herne. Seine beiden Söhne, Enes und Semih Elmas, sind beide hier geboren. Enes ist offiziell als Geschäftsführer eingetragen, aber alle arbeiten hier Hand in Hand. 2011 wurde die Firma „Herneland“ gegründet, zunächst als Restpostenhandel. Seit 2018 gibt es eigene Marken, wie eben spezielle Automatten.
2.000 verschiedene Matten
Dafür wird ein 3D-Scanning-Verfahren eingesetzt, sodass es für beinahe alle möglichen Hersteller und Modelle die passende Unterlage gibt - rund 2.000 verschiedene mittlerweile. „Wir haben schon früh im Unternehmen mitgeholfen und beispielsweise beim Versand geholfen. Nach unserem Studium sind wir dann in die Firma eingestiegen“, erzählt Enes Elmas.
Mittlerweile hat das „Automattenland“ 15 Mitarbeiter aus sechs Nationen in Vollzeit, dazu kommen sechs Teilzeitkräfte und zwei Langzeitpraktikanten, die beispielsweise auch Dachboxen herstellen und vertreiben. Besonders stolz ist die Familie Elmas, dass auch beispielsweise Langzeitarbeitslose bei ihnen den Spaß am Arbeiten gefunden haben, durch eine gute Förderung in der Firma, als auch durch die Unterstützung von außen. Hier ist besonders Herne.Business als Wirtschaftsförderung zu nennen.
Langwierige Suche, bis zum geeigneten Objekt
Das Team um Chef Dr. Dirk Drenk half lange bei der Suche nach einem geeigneten neuen Standort mit, der alte war schlichtweg zu klein geworden und platzte aus allen Nähten - ein Abgang nach beispielsweise Gelsenkirchen habe schon im Raum gestanden. Als die rund 2.300 Quadratmeter, 1650 als Lager und 350 für eine eigene Produktion, frei wurden, zögerte die Familie nach dem Hinweis von Herne.Business nicht lange.
Der bisherige Standort wird auch noch nicht aufgegeben, sondern vorerst weitergenutzt. Ein Transporter bringt aktuell die Ware hin und her - Stillstand gibt es aber nicht, im Onlinehandel führe das zu großen Umsatzeinbußen, heißt es von der Familie.
„Wir helfen Herner Bestandsunternehmen gerne, um Fördermittel, Fachkräfte oder neue Standorte zu finden. Durch unser Netzwerk haben wir viele Kontakte und eine große Datenbank, so können wir immer mal wieder helfen“, fasst Drenk zusammen.
Das lobt auch Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda, der die Elmas' von einem Iftar-Essen, also dem Fastenbrechen im Ramadan, kennt: „In dieser Familie herrscht ein hoher wirtschaftlicher Sachverstand. Es ist schön, dass dieses Unternehmen nun in der Stadt bleibt.“ Das sei auch wichtig für die Stadt, schließlich habe Herne trotz einer Aufholjagd in den vergangenen Jahren mit 11,0 Prozent eine immer noch zu hohe Arbeitslosenquote.
Expandierung geplant
Um die zu verringern, plant „Herneland“ weiterhin zu expandieren, auch der Bau einer neuen Halle sei geplant. Dabei soll auch der US-Marktführer „WheaterTech“ helfen. Das Herner Unternehmen sei der einzige deutsche Vertriebler für deren Produkte, die sich auf Haustiere spezialisieren.
Ab 45 Euro beginnen die Preise für ein Viererset von Fußmatten. Oftmals können passgenaue Automatten aus Gummi und Textil für neue Fahrzeugtypen angeboten werden, bevor diese bei den Autoherstellern geordert werden können. Weitere Infos unter https://www.herneland.de/.