
Empfehlung: Film wird am 10. Mai im Autokino gezeigt
Herner Kultfilm 'Die Heartbreakers'
„Die Heartbreakers", der Herner Kultfilm von Matthias Seelig (Buch) und Peter F. Bringmann (Regie) aus dem Jahr 1982, hat für eine ausverkaufte Vorstellung im Autokino vor der Eissporthalle Gysenberg gesorgt – naturgemäß. Veranstalter Norbert Menzel zeigt die Koproduktion zwischen den Münchner Firmen Tura-Film und Filmverlag der Autoren sowie dem Westdeutschen Rundfunk Köln daher noch einmal an Muttertag, 10. Mai 2020, um 19.30 Uhr (halloherne berichtete). Karten gibt’s nur online unter www.lmv-menzel.de/heartbreakers. Im Rahmenprogramm tritt die Band „Treff“ live auf, die es einst im Sommer 1982 als Schülercombo „Die Short Boys“ vor die Kamera Helge Weindlers gebracht hatte.
Der 1949 in Marburg geborene, in Herne aufgewachsene, Matthias Seelig studierte nach dem Abitur in unserer Stadt Germanistik und Publizistik in Münster und München. Für nicht weniger als vier erfolgreiche Filme des Hannoveraner Regisseurs Peter F. Bringmann schrieb Seelig die Drehbücher: „Aufforderung zum Tanz“ (1977), „Paul kommt zurück“ (1978), „Theo gegen den Rest der Welt“ (1979) sowie „Die Heartbreakers“ (1982).
Prominent besetzt u.a. mit Hartmut Isselhorst (als Guido), Mark Eichenseher (als Horn), Michael Klein (als „Manager“ Pico), Maria Ketikidou (als Lisa), Sascha Disselkamp (als Freytag), Uwe Enkelmann (heute: Uwe Bohm als Schmittchen) und Rolf Zacher (als Lisas Vater), zudem verstärkt um die in Herne nicht unbekannten Werner Hansch (Sat 1), Andreas Keuntje (RTL) sowie die Brüder Dirk und Jörg Gerlach („Coversaki“, „Los Gerlachos“) handelt der Streifen von der gleichnamigen Revierband, deren Gründung in den 1960er Jahren für ihre jugendlichen Mitglieder zum identitätsstiftenden Ausweg aus sozialen Verwerfungen wird.

Die „Heartbreakers“ sind vier junge Leute aus dem nördlichen Revier, die sich die „Beatles“, „Rolling Stones“, „Kinks“ und „Animals“ zum Vorbild genommen haben, um genauso erfolgreiche Musik zu machen. Leider nicht im hippen London oder in Liverpool, sondern im Ruhrgebiet. Auch verfügen Guido, Horn, Schmittchen und Freytag nur über einen liebenswürdig-frechen, leider aber wenig erfolgreichen „Manager“: der umtriebige Pico sorgt jedenfalls für den ersten öffentlichen Bühnenauftritt in der Gaststätte seines Onkels in Haltern. Doch das Tanztee-Publikum der Seeklause ist mehr auf harmonievolle Töne eingestimmt...
Dennoch haben die „Herzensbrecher“ nach – im übrigen sehr amüsant dargestellten – anfänglichen Schwierigkeiten die einmalige Chance, das große Ruhr-Beatfestival in der Recklinghäuser Vestlandhalle (bei dem im übrigen auch eine ganz junge Herner Band, „Die Short-Boys“, einen von Werner Hansch anmoderierten Kurzeinsatz hat) zu gewinnen. Doch ihre Hauptkonkurrenten sind auch nicht von schlechten Eltern – es sind die „Lightnings“ aus Herne. Und die verfügen plötzlich nicht nur über eine eigene Verstärkeranlage, sondern als Überraschungscoup für alle Beteiligten mit Lisa über eine tolle, hochmusikalische Sängerin als Frontfrau, die die „Heartbreakers“ nicht haben wollten...
„Die Heartbreakers“ wurde bei den Filmfestspielen 1983 in Berlin mit dem Bundesfilmpreis („Silbernes Band“) ausgezeichnet und war an den Kinokassen bundesweit so erfolgreich, dass er mit 287.132 Zuschauern in den Top 100 des Jahres 1983 landete.