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Wollen den Kommunalwahlkampf 2025 für die SPD Herne gewinnen: (v.li.) Der neue Bundestagsabgeordnete und Herner SPD Chef Hendrik Bollmann, (hinten) Peter Bornfelder, Gabriele Przybyl, Kai Gera, Winfried Marx und Ulrich Syberg.

Ziele, Personal und Inhalte vorgestellt

Herner SPD startet in den Kommunalwahlkampf

In rund fünf Monaten, genauer gesagt am Sonntag, 14. September 2025, ist wieder Kommunalwahl. Die Herner SPD hat den Wahlkampf dafür nun eröffnet und ihre wichtigsten Personalien, Ziele und Themen vorgestellt. Drei Begriffe sollen den Wahlkampf prägen: Herne, bodenständig und fortschrittlich.

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Hendrik Bollmann, Herner SPD-Chef und seit Februar 2025 auch gewählter Bundestagsabgeordneter (halloherne berichtete), sagt, dass die Sozialdemokraten mit dem Ergebnis den Umständen entsprechend zufrieden seien. „Die Kandidaten werden vor Ort positiv gesehen, das stimmt uns optimistisch. Deshalb wollen wir auch mit unserem Personal in Herne die Bevölkerung ansprechen und das hohe Engagement der vergangenen Jahre in den Stadtteilen fortführen“, so Bollmann weiter.

44,3 Prozent im Jahr 2020 geholt

Insgesamt gibt es bei der Kommunalwahl 27 Direktwahlkreise für den Rat zu gewinnen - dies gelang der SPD bereits 2020 (halloherne berichtete und berichtete) und ist nun auch das erklärte Ziel. 44,3 Prozent holte die Partei damals und fuhr einen klaren Sieg ein. Dr. Frank Dudda wurde bekanntlich Oberbürgermeister und tritt auch 2025 an (halloherne berichtete).

Die SPD Herne möchte 2025 bei der Kommunalwahl wieder alle 27 Ratswahlkreise gewinnen - 2020 gelang das.

Ziele mit Zahlen will Bollmann auf halloherne Nachfrage nicht nennen, hofft aber darauf, den Erfolg von vor fünf Jahren zu wiederholen. „Wir sind optimistisch, das zu erreichen“, sagt der Herner SPD-Vorsitzende, um dann hinterher zu schieben: „Die SPD tut aber gut daran, keine Arroganz zu haben. Die Menschen erwarten Demut.“ Immerhin: Bei der kürzlichen Bundestagswahl holten die Sozialdemokraten 34,5 Prozent und lagen in allen Ratswahlkreisen vorne.

Kai Gera soll auf Udo Sobieski folgen

Bewegung gibt es beim Personal. So hört der langjährige Ratsfraktionschef Udo Sobieski auf, Kai Gera soll ihn beerben. Gera, derzeit noch Bürgermeister, sagt: „Die Kommunalwahl wird aber kein Selbstläufer. Alle müssen mit anpacken.“ Er verweist darauf, dass viel passiert, genauer: „In Herne tut sich was.“

Gera möchte im Namen der SPD die von OB Dudda angestoßenen Projekte weiterführen und mitgestalten - darunter beispielsweise das Funkenbergquartier mit der neuen Polizeihochschule (halloherne berichtete), das Blumenthal-Areal und das Rathauscarré in Wanne. Ebenso seien weitere Grün- und Wasserflächen sowie das Thema Sicherheit und Ordnung elementar wichtig - neben der schon länger praktizierten Bürgerbeteiligung, sagt der aktuelle Bürgermeister.

Bindeglied zwischen Menschen, Politik und Verwaltung

Gabriele Przybyl, aktuell noch Stadtverordnete, hofft darauf, künftig Bürgermeisterin zu werden. „Ich möchte gerne das Bindeglied zwischen den Menschen, der Politik und der Verwaltung werden und weiter auf Bürgerbeteiligung setzen“, kündigt die Politikerin an.

Ulrich Syberg möchte Bezirksbürgermeister in Eickel werden.

Zudem stehen die Kandidaten für die vier Bezirksbürgermeisterposten fest. In Sodingen tritt erneut Mathias Grunert an, für Herne-Mitte möchte Peter Bornfelder im Amt bleiben. Wechsel gibt es in Wanne und Eickel. Für Wanne kandidiert nun Winfried Marx, er würde damit auf Uwe Purwin folgen. In Eickel möchte Ulrich Syberg Arnold „Adi“ Plickert ablösen.

Lange Reserveliste mit der 'Breit der Bevölkerung'

Auf der Rats-Reserveliste stehen Gera und Przybyl ganz oben, dahinter folgen Kandidaten aus der „Breite der Bevölkerung“, wie es Hendrik Bollmann bezeichnet. So sind dort Personen mit Zuwanderungsgeschichte, Unternehmer, Gewerkschafter und in der Jugend Aktive vertreten. Da diese aber voraussichtlich nicht in den Rat einziehen werden, sollen sie trotzdem als sachkundige Bürger mitwirken.

Der langjährige SPD-Fraktionschef Udo Sobieski tritt nicht mehr an.

Das Wahlprogramm der „Sozis“ soll am Mittwoch, 7. Mai 2025, beschlossen werden. Vorher und nachher setzt die Partei verstärkt auf Social Media-Kampagnen. Ebenso sollen niederschwellige Formate wie die sogenannten Thekengespräche in Kneipen, Imbissen oder Cafés, aber auch Hausbesuche, fortgesetzt werden. „Die Ortsvereine sind heiß darauf, etwas auf die Straße zu bringen“, betont Bollmann.

Kritischer Blick auf die AfD-Wahlerfolge

Er sagt aber auch: „Wir wollen die Menschen weg von den Populisten holen. Deshalb wollen wir uns ein Bild machen, warum die AfD in manchen Stadtteilen zuletzt so viele Stimmen geholt hat (halloherne berichtete). Klar ist aber auch: Wir kämpfen nicht gegen die AfD, sondern um die Bürger.“

Um die Sorgen und Probleme der Menschen vor Ort besser verstehen zu können, setzt die SPD auf eine Art Umfrage mit Bewertungen über die Stadt und das Lebensgefühl. Über die Internetseite www.hernezusammengestalten.de kann jeder angeben, was ihm gefällt und was nicht. Die Ergebnisse daraus sollen in den Wahlkampf einfließen.

Montag, 7. April 2025 | Autor: Marcel Gruteser